Eifeler Nachrichten, Peter Stollenwerk

Kirmes im neuen Dorfgemeinschaftshaus

Neubau des Sportzentrums Kesternich : Der Winter kam etwas zu früh, aber der sportliche Zeitplan soll eingehalten werden.

Kesternich. Die Kesternicher Höhe, der geografisch höchste Punkt am nordwestlichen Ortsrand, ist in den vergangenen Wochen noch ein wenig mehr in die Höhe gewachsen. Hier, auf der grünen Wiese, entsteht das neue Sport- und Kulturzentrum des Ortes. Der TSV Kesternich und die Dorfgemeinschaftshaus GmbH sind Träger des Großprojektes mit Turnhalle, Kunstrasenplatz und Dorfgemeinschaftshaus.

Massivbau in der Mitte

Ein Banner mit der Aufschrift „Hier entsteht Zukunft“ flattert im Dezemberwind, und aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse in den zurückliegenden Wochen geht es auf der Baustelle nur schleppend weiter: „Der Winter kam für uns ein bisschen zu früh“, sagt Ralf Stollenwerk, der Vorsitzende des TSV Kesternich. Aber wenige Tage vor dem zu Ende gehenden Jahr 2017, in dem zukunftsweisende Weichen für die Dorfgemeinschaft in Kesternich gestellt wurden, zeigt er sich dennoch zuversichtlich, dass der sehr sportliche Zeitplan eingehalten werden kann.

Mitte September erfolgte der erste Spatenstich, und wenige Wochen später wurde mit den Roharbeiten begonnen. Nun bekommt man eine erste Vorstellung davon, welche Dimensionen das künftige sportliche und kulturelle Zentrum des Dorfes einnehmen wird. Zwei graue Blocksteinfassaden ragen in die Höhe, die die Begrenzung des Massivbaus bilden, dem Mittelteil des Gebäudekomplexes. Im Obergeschoss dieses Mittelbaus wird die Schützenbruderschaft ihre Schießbahn errichten, während das darunter liegende Foyer das Zentrum des Komplexes bildet. Links davon wird die Sporthalle angebunden, an der rechten Seite entsteht das Dorfgemeinschaftshaus.

„Wir müssen uns beim Bau ein wenig unter Druck setzen.“

Ralf Stollenwerk,
Vorsitzender TSV Kesternich

Holzrahmenbau ab Januar

Das neue Sport- und Kulturzentrum auf der Höhe in Kesternich nimmt Formen an .In Massivbauweise wird der Mittelteil des Komplexes errichtet, der für Foyer (unten) und die Schützenbruderschaft (Obergeschoss) vorgesehen ist .Ende des Jahres soll der Rohbau fertig sein.

Es sind noch einige Arbeitstage auf der Höhe eingeplant, damit der Rohbau auch pünktlich und planmäßig zum Jahresende fertig wird, denn der Anschlusstermin für den nächsten Bauabschnitt steht bereits fest. In der zweiten Kalenderwoche 2018 rückt die Firma Ligna aus dem ostbelgischen St. Vith an, um mit der Holzrahmenbaukonstruktion für die künftige Sporthalle und das Dorfgemeinschaftshaus zu beginnen.

Dann soll es Schlag auf Schlag gehen. Die beiden Holztragwerkbauten sollen, vorausgesetzt, der Winter spielt mit, bereits Ende Februar fertig sein; anschließend werden dann die Bodenplatten gegossen. Zu Beginn des Frühjahrs ist dann der Start der Eigenleistungsphase durch die Vereine vorgesehen. Diese Eigenleistung betrifft unter anderem den Einbau von Fenstern und Türen. „Wir müssen uns beim Bau ein wenig unter Druck setzen“, sagt Ralf Stollenwerk, der gemeinsam mit den Projektbeteiligten ein klares Ziel vorgegeben hat: „Die Dorfkirmes 2018 soll im neuen Dorfgemeinschaftshaus gefeiert werden.“ Das wäre Ende Juni.

Zeitgleich wird auch der im rückwärtigen Bereich des Sport- und Kulturzentrums liegende neue Kunstrasenplatz in Angriff genommen. Für den Platz soll Anfang Januar die Auftragsvergabe erfolgen. Damit hier planmäßig im Sommer der Spielbetrieb aufgenommen werden kann, ist es Voraussetzung, dass die sanitären Einrichtungen in der Sporthalle nutzbar sind.

Planung begann vor neun Jahren

Mit dem jetzt gestarteten Bau im 70. Jahr des Bestehens des TSV Kesternich wird auch der Schlussstrich unter eine vor neun Jahren begonnene Planung für das Projekt außerhalb der Ortslage gezogen.

Anlässlich des offiziellen Baubeginns hatte Ortsvorsteher Sascha Schmitz von „der größten Gemeinschaftsaufgabe, die unser Dorf je gesehen hat“ , gesprochen. Und der Vorsitzende des TSV Kesternich, Ralf Stollenwerk, hatte bei dieser Gelegenheit daran erinnert, dass sich die jahrelange Arbeit nun endlich ausgezahlt habe.

Erst im Jahr 2016 war der Durchbruch für das Projekt gelungen, als ein Zuschuss der Gemeinde Simmerath in Höhe von 113 000 Euro für den Bau des Kunstrasenplatzes beschlossen wurde. Vor wenigen Tagen erst hatte die Gemeindeverwaltung Simmerath bei der Einbringung des Haushaltes 2018 die Bereitstellung von weiteren 520 000 Euro für den Bau des Sport- und Kulturzentrums Kesternich bekanntgegeben.

Sport- und Vereinsaktivitäten sind künftig an einem Ort vereint

Das Sport- und Kulturzentrum Kesternich mit Kunstrasenplatz und Dorfgemeinschaftshaus gründet sich auf vier Säulen: In der Turnhalle des TSV Kesternich werden die bisherigen Hallensportarten Tischtennis, Volleyball, Kinderturnen und Seniorensport an einem Standort vereint. Neue Angebote wie Badminton, Basketball oder Angebote zur Gesundheitsförderung können bei Bedarf folgen.

Das Dorfgemeinschaftshaus soll künftig die neue Heimat der Kesternicher Ortsvereine sein. Neben Kirmes und Karneval soll es auch für Familienfeste und Firmenveranstaltungen zur Verfügung stehen. Konzerte, Theateraufführungen und Ausstellungen sind weitere Nutzungsmöglichkeiten. Für größere Veranstaltungen kann ein Zelt angebunden werden.

Der Kesternicher Musikverein Diana sowie das Trommler- und Pfeiferkorps finden hier Proberäume, die Schützenbruderschaft eine Schießbahn. Der Bogensportclub Monschauer Land plant, in unmittelbarer Nähe des Geländes eine 100 Meter lange Schießbahn zu errichten.

Den Kunstrasenplatz des SV Nordeifel wird die Gemeinde Simmerath wesentlich aus dem Verkaufserlös des bisherigen Sportplatzes finanzieren. Der Platz lässt sich aber nur verwirklichen, weil ein Sponsor aus der Gemeinde Simmerath eine Summe von 200 000 Euro zur Verfügung gestellt hat. Sechs Vereine zur Förderung des Jugendfußballs (Kesternich, Strauch, Steckenborn, Rollesbroich, Rurberg und Einruhr/Erkensruhr) sind hier zusammengeschlossen. Der Platz wird auch den zugehörigen Senioren- und Alte-Herren-Mannschaften zur Verfügung stehen.

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