Eifeler Zeitung, Karl-Heinz Hoffmann

Europa, Kreisverkehr und Blumenwiese

Mitgliederversammlung der Simmerather SPD mit Vortrag von Europakandidat aus Düren und lokalen Themen

LAMMERSDORF/SIMMERATH Als gut besucht konnte man die in Lammersdorf stattfindende Mitgliederversammlung der Simmerather SPD bezeichnen, wo in der gewählten Lokalität die Raumtemperatur zwar etwas kühl war, aber dafür vor allem von den Ortsvorstehern aus Rollesbroich und Lammersdorf, Marc Topp und Franz-Josef Hammelstein, heiße Themen angesprochen wurden, die momentan in den beiden Dörfern für Gesprächsstoff sorgen. Daneben stand die Versammlung im Zeichen der Europawahl. Die Vorsitzende Gaby Keutgen-Bartosch konnte dazu als Referent Daniel Walter aus Düren, der für das Europaparlament kandidiert, begrüßen.

Haltestelle und Langschoß

Dem längeren Vortrag von Walter folgte ein reger Meinungsaustausch, bevor Fraktionsvorsitzender Gregor Harzheim zu lokalpolitischen Themen Stellung nahm. Er betonte, dass man dem Haushalt der Gemeinde zugestimmt habe, weil es insgesamt eine positive Entwicklung gebe und es gelingen könnte, „dass wir nächstes Jahr einen ausgeglichenen Haushalt haben“. Die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs habe für die SPD weiterhin hohe Priorität. Dazu gehöre auch eine Haltestelle im Gewerbegebiet Rollesbroich.

Zur Flüchtlingsunterkunft Langschoß hielt Harzheim fest: „Das ist keine geeignete Einrichtung zur Unterbringung von Flüchtlingen.“ Man habe aber erreicht, dass dort eine Betreuung ermöglicht wurde. Ferner habe die SPD eine Senkung der Elternbeiträge für die Betreuung im Rahmen der offenen Ganztagsschule beantragt. Der Elternbeitrag für Erstkinder soll um 20 Euro auf 50 Euro abgesenkt werden. Zu der fehlenden Planung der Barrierefreiheit für den Anbau an der Grundschule Steckenborn äußerten Harzheim und Manfred Sawallich deutliches Unverständnis.

Lammersdorfs Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein nahm auf der Mitgliederversammlung der Simmerather SPD auch zum Thema Neubaugebiet/Kreisverkehr Stellung. Foto: Karl-Heinz Hoffmann

Zum momentan dominanten Thema in Lammersdorf, den „Klagen“ gegen das Neubaugebiet Hasselfuhr (wir berichteten) nahm Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein auch Stellung. Er hob zunächst einmal hervor, dass jeder Bürger das Recht habe, seine Interessen rechtlich durchzusetzen. „Wenn jemand den Rechtsweg ausschöpft, ist das völlig in Ordnung. Allerdings bedauere ich als Ortsvorsteher, dass die Sache wieder einmal verzögert wird.“ Zum Neubaugebiet habe es schon über 40 Voranfragen von Bauwilligen gegeben.

Bedeutung des Neubaugebiets

Hammelstein hob abschließend noch einmal die Bedeutung des Bebauungsplanes, in den Neubaugebiet und Kreisverkehr eingeschlossen sind, hervor. Ohne Neubaugebiet drohe beispielsweise die Einzügigkeit der Grundschule.

Auch in Rollesbroich „brodelt“ es laut Ortsvorsteher Marc Topp in der Bevölkerung. „Nicht erfreulich ist, dass die Stimmung wegen der Grünfläche neben der Kirche, wo derzeit eine Wildblumenwiese angelegt wird, hochgekocht ist.“ Laut Topp waren bis auf einen Verein im Ortskartell alle anderen Vereine für einen Parkplatz an dieser Stelle. Durch die Initiative der CDU-Bürgerversammlung sei dann aber das „Leader“-Projekt der Blumenwiese entstanden, wodurch der „aus der Bürgerschaft gewünschte Parkplatz“ nun nicht zustande komme. Topp: „Ich hätte mir gewünscht, dass an anderer Stelle die Wildblumenwiese entsteht.“

Unverständnis zeigte der Ortsvorsteher auch zu dem aus der Bürgerversammlung heraus entstandenen Konzept zum geplanten Dorfladen. Er habe kein Verständnis dafür, dass auf dem Areal der Wildblumenwiese eventuell „in zwei oder drei Jahren ein Dorfladen errichtet wird. Dazu gibt es auch im Ort kein Verständnis“. Kritik äußerte Topp auch zum geplanten Mobilfunkmast. „Bis heute ist zur Standortfrage nichts passiert.“

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