Eifeler Nachrichten, Andreas Gabbert

Als singender Hirte der Hoffnung ein Gesicht gegeben

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SPD Simmerath: Wir gratulieren:
Reiner Jakobs aus Höfen hat am Dienstag für seinen Einsatz für krebskranke Kinder das Bundesverdienstkreuz erhalten

 Höfen/Aachen. Erst wurde Reiner Jakobs von Bundespräsident Joachim Gauck auf dem Neujahrsempfang im Schloss Bellevue für sein soziales Engagement geehrt, gestern überreichte ihm dann Städteregionsrat Helmut Etschenberg im Haus der Städteregion in Aachen stellvertretend für den Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Vorgeschlagen für diese Ehrung hatte ihn Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Rund 40 Personen – darunter auch Jakobs Familie und seine Helfer – hatten sich im festlich hergerichteten Mediensaal eingefunden, um bei der Verleihung dabei zu sein und zu gratulieren.

Etschenberg ging zunächst ausführlich auf Jakobs Verdienste im kulturellen und sozial-karitativen Bereich ein. Er nannte u.a. das Engagement für die „lebende Krippe“ in Monschau in den Jahren 1987 bis 1998 und natürlich den Einsatz als singender Hirte in der einzigartigen Landschaftskrippe in der Höfener Pfarrkirche, die Jakobs jedes Jahr mit seinen Helfern aufbaut und dort dann an 58 Tagen in der Weihnachtszeit Spenden für krebskranke Kinder sammelt.

„Der singende Hirte ist weit über die Grenzen der Stadt Monschau hinaus bekannt und zieht mittlerweile regelmäßig über 10 000 Besucherinnen und Besucher an, die teilweise von weither kommen und sogar in Gruppen und mit Bussen anreisen, um den singenden Hirten und die außergewöhnliche Landschaftskrippe zu bestaunen“, sagte Etschenberg.

Inzwischen habe der 75-Jährige auf diese Weise mehr als 500 000 Euro an Spenden gesammelt, die sämtlich dem Förderkreis „Hilfe für krebskranke Kinder e.V. Aachen“ und damit der kinderonkologischen Station im Aachener Uniklinikum zugute gekommen seien, hielt Etschenberg fest. So könne insbesondere Familien, die durch die schwere Erkrankung eines Kindes in Not geraten seien geholfen werden.

„Wenn es einer verdient hat, dann ist es unser Reiner“, sagte Etschenberg, als er das Verdienstkreuz überreichte. Sein Dank galt aber auch Jakobs Ehefrau Irmgard und der Familie, weil sie sein Engagement voll unterstützen und in der Weihnachtszeit auf ihn verzichten müssen. Anschließend durfte sich der singende Hirte auch in das goldene Buch der Städteregion eintragen.

Für die Stadt Monschau sei dies ein Tag, an dem man stolz sein könne, sagte Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter. „Das ist eine gute Möglichkeit zu zeigen, was machbar ist, wenn man Gottvertrauen hat.“ Die Krippe in der Höfener Kirche sei zu einem Ort der Hoffnung geworden, und Reiner Jakobs habe ihr sein Gesicht gegeben. „Ich hoffe, dass der Herrgott Sie noch eine Weile bei uns lässt“, sagte Ritter.

„Reiner Jakobs hat in der Städteregion ein leuchtendes Vorbild gesetzt“, sagte Monschaus ehemaliger Bürgermeister Theo Steinröx in seiner Funktion als Ehrenamtsbeauftragter der Städteregion. Die Vorsitzende des Förderkreises Marlies Hambücker zeigte sich „unheimlich dankbar“ und überreichte Jakobs einen ausgestopften Fuchs, der in der Krippe ein neues Zuhause finden wird. „Wir sind stolz auf Sie“, betonte der Leiter der Kinderonkologie im Aachener Klinikum, Prof. Dr. Udo Kontny, vor allem im Namen der Eltern und Kinder.

Im Namen der „Krippenhelfer“ bedankte sich Karl-Heinz Pontzen und sicherte weitere Unterstützung zu. Karl-Heinz Lennartz, Wolfgang Sobek und Erich Braun, die den singenden Hirten oft mit ihren Instrumenten unterstützen, ließen es sich nicht nehmen, ihm zum Dank ein Ständchen zu bringen. Anschließend hatte jeder die Möglichkeit, dem singenden Hirten zu dieser besonderen Ehrung persönlich zu gratulieren.

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