Eifeler Zeitung, Karl-Heinz Hoffmann

Bürgermeister wollen ein gemeinsames Konzept

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Gewerbeflächen in der Nordeifel sind Mangelware. Verstärkte Kooperation von Monschau, Roetgen und Simmerath.

SIMMERATH Not, auch bezüglich fehlender Gewerbeflächen, macht bekanntlich erfinderisch. Das hat die zehn Kommunen der Städteregion dazu bewogen, ihre Bemühungen um neue Gewerbeflächen zu bündeln. Angetrieben werden die Kommunen nicht nur von der eigenen Not, sondern auch von der Bezirksregierung Köln. Die will im Zusammenhang mit der Überarbeitung des Regionalplans von der Städteregion und ihren Kommunen wissen, wie es mit den Gewerbegebieten in den kommenden Jahren weitergehen soll. Ausgearbeitet wurde das Gewerbeflächenkonzept von der Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer (Agit). Danach können acht Kommunen der Städteregion den bis zum Jahr 2035 errechneten Bedarf nicht annähernd auf eigenem Gebiet decken. 503 Hektar werden benötigt, nur 425 Hektar stehen bis dato zur Verfügung. In den Eifelkommunen Roetgen, Simmerath und Monschau kommt man auf einen ungedeckten Flächenbedarf von 21,8 Hektar, von dem der größte Anteil (11,1) auf Monschau entfällt.

In seinen Bemühungen um neue Gewerbeflächen wurde von Simmerath eine Erweiterung des Gewerbegebietes Kesternich entlang der in Planung befindlichen neuen Erschließungsstraße der Agit vorgeschlagen, womit man den eigenen Bedarf decken könnte. Von Monschau wurde in diesem Findungsprozess ein Gewerbegebiet „Am Gericht“ ausgangs der verlängerten Hohestraße („Hohegasse“) und jenseits der L 106 in Konzen vorgeschlagen. Zu Roetgen ist festzuhalten: Es gibt dort keine neuen Gewerbeflächen.

Freie Flächen in Gewerbegebieten – wie hier in Imgenbroich – sind auch in den drei Eifelkommunen Mangelware. Foto: Karl-Heinz Hoffmann

Die Bürgermeister der Städteregion und der Städteregionsrat hatten angesichts dieser Lage Ende August in einer Absichtserklärung festgehalten: „Die Eifelgemeinden Monschau, Roetgen und Simmerath als stärker ländlich strukturierte Kommunen mit ihren spezifischen Bedarfen wirken künftig in der Gewerbeflächenentwicklung enger zusammen.“ Am 21. September trafen sich nun Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter, Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns und Jorma Klauss, Bürgermeister von Roetgen, mit Städteregionsrat Helmut Etschenberg und erreichten in der Gewerbeflächenthematik eine bisher nicht für möglich gehaltene Einigkeit.

Verstärkte Kooperation

Nach der gemeinsamen Erklärung verfolgen alle drei Eifelkommunen das Ziel, durch eine verstärkte Kooperation die wirtschaftliche Weiterentwicklung durch Bereitstellung ausreichender Gewerbeflächen zu sichern. Was bereits von der Agit als sinnvolle Erweiterung benannt wurde, ist nun auch in der Erklärung der drei Bürgermeister festgehalten: „Die vorgesehene Weiterentwicklung des bereits bestehenden Gewerbegebietes Simmerath-Kesternich wird derzeit als das einzige mittelfristig zu entwickelnde Gewerbegebiet von überörtlicher Bedeutung in einer nennenswerten Größenordnung im Eifelraum angesehen.“

Was Monschau angeht, wird langfristig darüber hinaus eine interkommunale Entwicklung eines neuen Gewerbegebietes „Am Gericht“ anerkannt.

In der Erklärung wird dieses Gebiet für alle drei Eifelkommunen als optionale Gewerbefläche bezeichnet, die als Entwicklungsoption in den Regionalplan aufgenommen wird. Damit würde sich für Monschau die Möglichkeit ergeben, dieses Gewerbegebiet im Zuge einer Regionalplanänderung zu entwickeln. Für Roetgen besteht laut der aktuellen Erklärung langfristig sowohl die Möglichkeit der Beteiligung am Gewerbegebiet „Am Gericht“ als auch die kurzfristige Beteiligung an einem Gewerbeflächenpool in Aachen, Eschweiler, Herzogenrath, Stolberg und Würselen.

Weiter heißt es in der gemeinsamen Erklärung der drei Eifelkommunen: „Die kurzfristig bestehende gewerbliche Bedarfsdeckung in Monschau wird der Stadt ein neues verbindliches Planungsrecht in Imgenbroich ermöglichen.“

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