Eifeler Zeitung, Karl-Heinz Hoffmann

Ehrenamtler ins Rampenlicht gerückt

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Ehrenamtstag der Gemeinde Simmerath in der Eicherscheider Tenne: engagierte Menschen ausgezeichnet.

SIMMERATH/EICHERSCHEID Ehrenamtliches Engagement aus den Simmerather Ortsteilen wurde am Freitagabend in der Eicherscheider Tenne in den Mittelpunkt gerückt.

Beim Tag des Ehrenamts der Gemeinde Simmerath stand neben der Verleihung des Ehrenpreises des Bürgermeisters und den Ehrungen für herausragende Leistungen auch die Ehrung verdienter Personen aus den einzelnen Orten an. Hierzu traten an diesem Abend Ehrenamtler ins Rampenlicht, die ansonsten lieber im Hintergrund wirken. Sie wurden von Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns einzeln auf die Bühne gerufen.

Rurbergs Ortsvorsteher Sander Lutterbach eröffnete den Ehrungsreigen und präsentierte mit Lilo Wollgarten die diesjährige Preisträgerin, die sowohl im Karneval aktiv ist, als auch 45 Jahre im Pfarrgemeinderat tätig war. Vielfältige Aktivitäten im Ort zeichnen sie laut Lutterbach aus. Für das Rurseefest war sie zwischen 1975 und 2007 in verschiedenen Funktionen tätig, wozu die Rurberger Ehrenamtspreisträgerin festhielt, dass ihr das immer Spaß gemacht habe.

Als Preisträger für Woffelsbach präsentierte Ortsvorsteher Gerhard Schmitz mit Walter Lauscher einen „original Woffelsbacher Jung“, der durch ehrenamtliches Engagement beim Rurberger SV und ASV Rursee ins Auge fiel. Der Feuerwehrmann und Krippenbauer ist zudem im Geschichtsverein Monschauer Land aktiv. Daneben gehen auf sein Konto verschiedene Ausstellungen zur regionalen Geschichte.

Der Straucher Ehrenamtspreis ging an Ernst Boltz. Ortsvorsteherin Maren Franz bezeichnete ihn als Glücksfall für den Ort. Boltz schlüpft alljährlich für die Kinder in die Rolle des Nikolaus, organisiert ein Straßenfest und ist seit 20 Jahren Abteilungsleiter bei den Alten Herren, die auch den Kinderkarneval gestalten. So nebenbei rettete er über die DKMS vor einigen Jahren einem Mann in den USA das Leben.

Aus Simmerath heißen die Preisträger Karl-Heinz Peters und Willi Wilden, die von Ortsvorsteher Stefan Haas vorgestellt wurden. Peters, einst flotter Stürmer der Hansa, Geloog-Schützen- und Feuerwehr-Mitglied, war auch in der Theatergruppe der Wehr aktiv. Daneben ist Peters Karnevalist bei den Sonnenfunken, deren Präsident er auch war. Noch heute ist er aktiv in der Ehrengarde und zudem Ehrenmitglied der KG Sonnenfunken.

Willi Wilden, „ein waschechter Sömmerter Jung“, war schon mit 15 Jahren Schriftführer der Hansa-Fußballer. Mit ihm wurde nach dem Krieg die Kirmes wieder ins Leben gerufen, und 1951 war er in Simmerath der erste Karnevalsprinz nach dem Krieg und später Gründungsmitglied des Ortskartells. Seine Leidenschaft gehört der Mundart und der Ortsgeschichte, wozu er mehrere Bücher verfasste. Bei der Planung des Kraremann-Denkmals war er zudem wesentlich beteiligt.

Die Ehrenamtspreisträger aus den einzelnen Orten von Simmerath standen in der Eicherscheider Tenne im Rampenlicht. Sie wurden für ihr vielfältiges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Foto: Karl-Heinz Hoffmann

Steckenborns Ortsvorsteher Ralph Löhr stellte Rudolf Jansen als Preisträger vor, der seit über 40 Jahren im dortigen Reit- und Fahrverein aktiv ist. Bei der Planung der Kirmes ist er ebenso dabei wie bei der jährlichen Fuchsjagd sowie beim Sankt-Martins-Zug und Kinderkarneval. Weiterhin ist er Mitglied bei der Maigesellschaft und dem Musikverein Melano.

Kesternichs Ortsvorsteher Sascha Schmitz präsentierte als Preisträger Manfred Hoch, der diverse Ehrenämter, vor allem im Bereich des Fußballs, bekleidete. Die alljährlichen Zeltlager des Fußballnachwuchses fielen in sein Ressort und 1961 war Hoch der neunte Prinz der Kester Lehmschwalbe. Zudem begleitet er als Brudermeister die alljährliche Fußwallfahrt nach Barweiler. Trotz seines Alters arbeitet er laut Schmitz auch aktiv beim Bau des neuen Kesternicher Sport-/Kulturzentrums mit.

Fritz Flachs und Frieder Werner sind die Lammersdorfer Preisträger, die von Ortsvorsteher Franz Josef Hammelstein vorgestellt wurden. Flachs wurde an diesem Abend besonders für seine Verdienste bei der Schützenbruderschaft geehrt. Der im Ort ehrenamtlich vielfältig tätige Busunternehmer hat sein Herz auch für die Rollesbroicher Klev Botze entdeckt, wo er jahrelang als Generalpostkutscher für die Karnevalisten im Einsatz war. Besonders erwähnenswert laut Hammelstein: Über mehrere Jahre organisierte er für einen behinderten Mann aus der Eifel und dessen Familie eine unentgeltliche längere Bus-Sonderfahrt.

Frieder Werner kam am 11.11. nach dem Mauerfall 1989 aus der DDR und wurde damit gleich mit dem Karnevalsvirus infiziert. Kein Wunder, dass er dann 2011 Prinz wurde und sich danach intensiv um den Kinderkarneval kümmerte. Seit zwölf Jahren leben in seiner Familie Pflegekinder. Nebenbei ist er noch leidenschaftlicher Kanufahrer und Präsident des Monschauer Kanuclubs. Hammelstein: „Frieder ist ein tolles Produkt der deutschen Wiedervereinigung“.

Doris Braun heißt die Preisträgerin aus Einruhr/Erkensruhr, die laut Ortsvorsteher Christoph Poschen der Inbegriff eines Organisationstalents ist. Die Jubiläen des Dorfes am See gestaltete sie maßgeblich mit, war Kassenwartin im Sportverein, gehörte dem Vorstand des Orts- und Verkehrsvereins an und ist beim Rursee-Marathon gleichfalls im Einsatz. 1999 war sie Prinzessin der Ruscher Breybrobbele.

Mit Hubert Müller präsentierte Rollesbroichs Ortsvorsteher Marc Topp einen Preisträger, der schon in jungen Jahren in vielen Vereinen aktiv war. Das heutige Ehrenmitglied des Musikvereins Harmonie ist auch seit über 60 Jahren Mitglied beim SV Roland Rollesbroich. Beruflich angehaucht zählen zu seinen Hobbies Gärten und Pflanzen.

Helmut Kaulard, Ortsvorsteher von Dedenborn, stellte Odilia Pier als Preisträgerin vor. „Sie ist ein stetiger Aktivposten, wenn es um das Engagement egal welcher Art in Hammer geht.“ Pier ist in der Löschgruppe Hammer-Dedenborn seit über 15 Jahren aktiv und seit 35 Jahren Mitglied im Bürgerverein Hammer. Darüber hinaus organisiert sie Dorffeste mit, und laut Kaulard ist sie „die gute Seele“ der Pfarrkirche.

Ortsvorsteher Günter Scheidt aus Eicherscheid präsentierte am Ende des Ehrungsreigens Frank Förster als Preisträger des Golddorfes. Förster ist in besonderer Weise dem Musikverein Eifelklänge verbunden und dort seit über 40 Jahren aktiver Musiker. 33 Jahre leistete er dort Vorstandsarbeit und ist zudem für seinen Verein Tennen-Verantwortlicher. Bei der Feuerwehr und Germania Eicherscheid engagierte er sich gleichfalls ehrenamtlich.

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