Eifeler Nachrichten, Peter Stollenwerk

Keine Motorrad-Skulptur auf Kreisverkehr

Initiative eines gastronomischen Betriebes in Strauch wird kritisch betrachtet. Pflege bereitet der Gemeinde zunehmend Sorge.

Simmerath. Kreisverkehre sind schön und gut, wenn sie gepflegt werden. Die Pflege der vier Kreisverkehrsplätze im Gemeindegebiet Simmerath bereitet der Verwaltung aber zunehmend Sorgen wie in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses zur Sprache kam. Gerne nimmt die Verwaltung daher Vorschläge entgegen, wenn Bürger sich bereit erklären, einen Kreisverkehrsplatz in Eigeninitiative zu pflegen. Für leichte Irritationen aber sorgte im Ausschuss der Vorschlag eines Gastronomiebetriebes in unmittelbarer Nähe des Kreisverkehrsplatzes in Strauch. Der Betriebsinhaber hatte der Gemeinde angeboten, die Pflege des Platzes zu übernehmen, wenn im Gegenzug gestattet werde, eine rund 1,80 Meter hohe Motorradskulptur aus Metall auf dem Kreisverkehr aufzustellen. Nun war dem Bürgermeister im Verlaufe des Gespräches schnell klar, dass die seit Jahren anhaltende Diskussion um das Thema Motorradlärm in Simmerath die Emotionen noch mehr anheizen könnte, wenn eine solche Skulptur errichtet würde. Der Betriebsinhaber könnte sich im Falle einer Ablehnung eventuell auch vorstellen, eine andere Skulptur aufzustellen. Die Rede war von einer Arbeit, genannt „Freundeskreis“. Dabei handelt es sich um fünf Personen, die sich im Kreis stehend die Hände reichen. Doch ist nicht sicher, ob der Betriebsinhaber auch dann noch die Pflege des Kreisverkehrsplatzes übernehmen würde.

Die Aufstellung einer Motorrad-Skulptur sei „nicht förderlich, sondern kontraproduktiv“, sprach sich Heribert Linscheidt (CDU) und schließlich auch der Ausschuss klar gegen eine solche Idee aus, wenngleich Claus Brust meinte: „Es ist doch letztlich egal, was auf dem Kreisverkehr steht.“ Außerdem soll die Verwaltung prüfen, ob der Landesbetrieb Straßen NRW einer Skulpturengruppe „Freundeskreis“ seine Zustimmung erteilen würde.

Ein Sorgenkind ist auch der Kreisverkehrsplatz am Ortsausgang Rollesbroich Richtung Vossenack. Seitdem ein ortsansässiger Gartenbaubetrieb die kostenlose Pflege eingestellt hat (wie auch in Strauch), wird der Platz nur notdürftig von Gemeindearbeiten gemäht, so dass das Erscheinungsbild vernachlässigt wirkt. Ortsvorsteher Marc Topp sprach von einem „Schandfleck“. Immerhin hat sich inzwischen ein Bürger aus Rollesbroich im Gespräch mit dem Bürgermeister bereit erklärt, in einem gewissen Umfang Pflegearbeiten zu übernehmen. Unabhängig von diesem Angebot soll die Verwaltung nun prüfen, was eine Übernahme der Pflegearbeiten durch die Gemeinde kosten würde.

Keinerlei Sorgen bereiten übrigens die beiden Kreisverkehrsplätze Dohmenstraße und Schmiedstraße in Simmerath. Diese sind optisch und verkehrstechnisch in einem einwandfreien Zustand, da sie seit vielen Jahren vom Gewerbeverein bzw. vom Kameradschaftlichen Verein gepflegt werden.

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