Eifeler Zeitung

Preisgefälle von Nord nach Süd verschärft sich

Auch Baugebiete wie der Bereich „Hahnbruch“ in Rott machen das Wohnen im ländlichen Bereich, aber doch recht nahe der Stadt Aachen, beliebt – und teurer. Foto: H. Schepp

In Rott werden nun mit 160 Euro/m2 die höchsten Grundstückspreise für die Nordeifel gezahlt. Auch in Simmerath ist Bauland nochmals teurer geworden.

Nordeifel. Die Grundstückspreise für privates Bauen in der Nordeifel haben sich im vergangenen Jahr leicht verteuert. In zehn der insgesamt 31 Ortslagen zwischen Mulartshütte und Kalterherberg setzte der Gutachterausschuss der Städteregion Aachen jetzt einen höheren Quadratmeterpreis an als im Vorjahr; lediglich in drei Stadt- oder Gemeindeteilen wurde ein niedrigerer Wert angesetzt. Dabei hat sich das Nord-Süd-Gefälle bei den Bodenrichtwerten für die Nordeifel weiter verstärkt. Gleichwohl ist das Bauland in der Nordeifel immer noch weitaus günstiger zu haben als in fast allen anderen Bereichen der Städteregion Aachen.

Orientierung für Käufer

Der Bodenrichtwert gibt den im vergangenen Jahr durchschnittlich gezahlten Quadratmeterpreis für baureifes Land in bebauten Gebieten wieder. Abweichungen eines einzelnen Grundstücks vom Bodenrichtwert in den wertbeeinflussenden Merkmalen und Umständen – wie Erschließungszustand, spezielle Lage, Art und Maß der baulichen Nutzung, landwirtschaftliche Nutzung, Bodenbeschaffenheit, Grundstücksgestalt, insbesondere Grundstückstiefe oder Grundstücksgröße – bewirken in der Regel entsprechende Abweichungen des Verkehrswertes vom Bodenrichtwert.

Der jährlich fortgeschriebene Wert für einzelne Stadtteile, Dörfer und Ortslagen ist nicht bindend für Grundstücksgeschäfte, dient aber von jeher als Orientierung für Käufer und Verkäufer.

Wohnungen sind gefragt

Beeinflusst wird er dabei auch von der Zahl der getätigten Grundstücksverkäufe, unterliegt also auch den Marktgesetzen von Angebot und Nachfrage. Und in der Eifel steigt derzeit eher die Nachfrage nach Wohnungen als nach Bauland. Investoren und Projektentwickler haben diese Zeichen der Zeit erkannt und treiben weiterhin Wohnungsbauprojekte in allen drei Eifelkommunen voran, hier bevorzugt in den Zentralorten, also Roetgen, Simmerath und für die Stadt Monschau in Imgenbroich.

Wer derzeit in der Nordeifel ein Baugrundstück sucht, wird in aller Regel auch fündig – unabhängig von der Wohnlage und dem entsprechenden Preis. Allerdings herrscht eine größere Nachfrage naturgemäß in den Siedlungsschwerpunkten, also dort, wo eine gute Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten und verkehrsmäßig guter Anbindung an Mittel- und Oberzentrum gegeben ist.

Dennoch ist der Bodenrichtwert im vergangenen Jahr, also der durchschnittlich gezahlte Preis für Wohnbaugrundstücke, am stärksten in Rott, also einer Lage mit nur wenigen Einkaufsmöglichkeiten im Ort selbst, gestiegen: 160 gegenüber 150 Euro im Vorjahr wurden für den Quadratmeter auf den Tisch gelegt. Auch Mulartshütte nebenan legte leicht zu (135 statt 130), während der Zentralort Roetgen unverändert bei 150 Euro verblieb.

Bis zu 800 Euro in Aachen

Unterschiedlich war die Entwicklung in der Gemeinde Simmerath. Während der Zentralort vor allem infolge des sich füllenden Neubaugebiets Lohmühlenstraße nochmals zulegte und auf den Allzeithöchstwert von 110 Euro kletterte, ging es in den direkten Nachbarorten rauf und runter: In Huppenbroich und Kesternich wurde ein Preisanstieg um fünf Euro verzeichnet, in Paustenbach und Witzerath ein Rückgang in gleicher Höhe.

In der Stadt Monschau schließlich sank der Bodenrichtwert nur für das Venndorf Mützenich von 55 auf 50 Euro, während 2016 in vier Wohnlagen fünf Euro mehr gezahlt wurden: Alzen und Höfen, Konzen und Rohren.

Teuerstes Pflaster hier ist, wie seit Jahren, Imgenbroich mit 90 Euro, liegt damit aber noch zehn Euro unter Lammersdorf (100).

Nach wie vor weist die Städteregion insgesamt ein großes Gefälle bei den Werten für Wohnbaugrundstücke auf. In Monschau und Simmerath (30 bis 110 Euro/m²) liegen die Werte deutlich unter dem Durchschnitt der anderen Kommunen (130 bis 310 Euro/m²). In der Stadt Aachen werden nunmehr zwischen 500 und 550 Euro je m² gezahlt, in den innerstädtischen Gebieten sogar bis zu 800 Euro je Quadratmeter.

Digitale Karte und weitere Infos im Internet

Der Gutachterausschuss hat die Bodenrichtwerte für die gesamte Städteregion Aachen in einer digitalen Karte im Internet unter: www.boris.nrw.de zusammengestellt. Dort gibt es auch Informationen über Grundstückswerte und den Immobilienmarkt für ganz Nordrhein-Westfalen.

Alle Daten können auch unter www.gutachterausschuss.staedteregion-aachen.de eingesehen werden.

Fragen zu einzelnen Bodenrichtwerten beantwortet die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Städteregion Aachen (Zollernstraße 10, 52070 Aachen) zu den Geschäftszeiten der Städteregionsverwaltung unter ☏ 0241/5198-2555.

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