Eifeler Zeitung, Heiner Schepp

Schülerzahlen: Talsohle wird 2018 erreicht

Nach Berechnung der Schulentwicklungsplaner steigt die Zahl der Übergänger aus den vierten Klassen ab 2018/2019 wieder an

Nordeifel. Knapp drei Wochen noch, dann gibt es Sommerferien in Nordrhein-Westfalen. Endlich mögen viele Schüler (und auch Lehrer und Eltern) denken. Denn während in fünf nördlichen Bundesländern die großen Ferien bereits begonnen haben, müssen sich die Mitte und der Süden der Republik teilweise noch bis Monatsmitte und sogar bis Ende Juli gedulden, ehe das Schuljahr 2016/17 Geschichte ist.

Während auch in den Eifeler Schulen der Endspurt läuft und bereits fleißig Zeugnisse geschrieben werden, haben die Politik und die Schulverwaltungen ihre Planungen für das neue Schuljahr nahezu abgeschlossen. Nach aktuellem Stand werden am 30. oder 31. August rund 270 Kinder zum ersten Mal zur Schule gehen, genau 276 Mädchen und Jungen werden die erste Klasse an den insgesamt sieben Grundschulen in der südlichen Städteregion besuchen.

82 Kinder in Roetgen

Die größte Grundschule in der Nordeifel bleibt die GGS Roetgen, die mit 82 Erstklässlern wieder zur Vierzügigkeit anwächst. In den Grundschulen der Gemeinde Simmerath und der Stadt Monschau haben sich durch die Reduzierung der Standorte die Schülerzahlen und Klassengrößen auf einem Stand eingepegelt, der in etwa den Vorgaben der Schulgesetzgebung entspricht. In der Stadt Monschau werden an der neu zugeschnittenen und umbenannten Grundschule Höfen/Mützenich 46 Kinder starten, in Imgenbroich/Konzen sind es 45. Je zwei Eingangsklassen bilden die KGS Simmerath (42 Kinder) und die Kalltalschule Lammersdorf (37).

Durch ein Wechselbad ging die Grundschule Steckenborn, die bekanntlich nun auch die Schulanfänger aus Kesternich aufnimmt. „Zu wenig Kinder für zwei Eingangsklassen – zu viele für eine Klasse“, hieß es noch im November im Simmerather Schulausschuss, „aber das hat sich jetzt Gott sei Dank auf ein vernünftiges Maß reduziert“, sagte Günter Scheidt, schulpolitischer Sprecher der CDU, in der jüngsten Sitzung des Simmerather Generationen-, Schul- und Sozialausschusses. Nach Vorlage der Verwaltung lag die Anmeldezahl für Steckenborn Mitte Mai noch bei 21 Mädchen und Jungen, „hinzu kommen drei weitere Kinder aus der jetzigen Eingangsklasse, die das erste Schuljahr noch einmal absolvieren“, so die Verwaltung. Diese Zahl musste Heike Bittner, Schulleiterin in Steckenborn, in der Sitzung nochmals korrigieren: „Es wird wohl bei 26 aus kommen“, meinte sie und sprach von einem „Auf und Ab wie nie zuvor“. Bedingt sei dies durch Umzüge, Klassenwiederholungen, Wechsel zur Förderschule, Flüchtlingskinder und persönliche Wünsche der Kinder bzw. Eltern. „Ich hoffe, dass es jetzt mal stabil bleibt“, sagte Bittner.

Ist für die Grundschulen die Zahl der einzuschulenden Kinder von großer Bedeutung, so blicken die weiterführenden Schulen Jahr für Jahr mit Spannung auf die Zahl der Übergänge aus den vierten Klassen. Hier werden im Schulverband Nordeifel in der Statistik auch die Grundschulübergänger der drei Grundschulen in der Gemeinde Hürtgenwald hinzugerechnet, in diesem Jahr immerhin 84 Kinder. Exakt ein Drittel hat sich mit der Sekundarschule und dem Franziskus-Gymnasium Vossenack (27) für eine Nordeifeler und gegen eine Dürener Schule entschieden, wenngleich das FGV als private Schule nicht zum Schulverband gehört. Zusammen mit den Viertklässlern der drei Nordeifelgemeinden ergeben sich so zum Schuljahr 349 Übergänger aus den vierten Klassen, ehe dann in einem Jahr mit unter 330 Übergängern die niedrigste Zahl seit Jahrzehnten erreicht wird.

Gedämpfter Optimismus

„Dann aber ist die Talsohle erreicht“, verbreitete Georg Heller von der Projektgruppe Bildung und Region (biregio) jüngst in der Sitzung des Schulverbandes Nordeifel gedämpft Optimismus. In den dann folgenden Schuljahren werde die Zahl der Abgänger von den Grundschulen zumindest wieder leicht ansteigen und sich nach einem nochmals etwas schwächeren Entlassjahr 2021 für vier Jahre auf einem Niveau jenseits der 370 Kinder stabilisieren, rechnete Heller vor. Für die weiterführenden Schulen bleibt dann noch die spannende Frage, für welche Schule sich die Kinder oder besser gesagt die Eltern entscheiden werden – und welche Vorgaben die neue Landesregierung in Sachen Schulpolitik machen wird.

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