Grundschulen und drei weiterführende Schulen etwa bei 100-Prozent-Quote. Alle Schulleiterstellen sind besetzt.
NORDEIFEL Die Schulen in der Nordeifel sind derzeit zumindest formal ausreichend mit Lehrerinnen und Lehrern ausgestattet. Dies geht aus der Antwort der nordrhein-westfälischen Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Stefan Kämmerling zu diesem Thema hervor.
Der für den Südkreis zuständige SPD-Abgeordnete hatte den Stellenbedarf und die Stellenversorgung an Schulen in der Städteregion Aachen (ohne Stadt Aachen) Anfang September beim Schulministerium abgefragt. „Die Landesregierung hat seit ihrem Antritt immer wieder damit geworben, dass sie der Unterbesetzung an den Schulen energisch entgegentreten möchte“, hatte Kämmerling erinnert und festgestellt: „Die Lehrerbedarfsprognose und die jüngste Vorlage im Unterausschuss Personal zur aktuellen Besetzung der Stellen an den Schulen sprechen eine andere Sprache.“
Mangel und Überhang
Dies räumte auch Mathias Richter, Staatssekretär im NRW-Schulministerium, bei seinem Besuch vergangene Woche in Simmerath ein: „In den kommenden zehn Jahren fehlen an den Grundschulen und den weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I sowie an Berufskollegs und für das Lehramt für sonderpädagogische Förderung in ganz NRW rund 15 000 ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer. Für Gymnasien und Gesamtschulen in NRW besteht in diesem Zeitraum dagegen voraussichtlich ein Überhang von 16000 Absolventinnen und Absolventen“, stellte Richter fest. Der Staatssekretär und FDP-Politiker kündigte an, die NRW-Schulpolitik wolle diesem Missstand mit einer gezielteren und breiteren Lehrerausbildung und einer Novelle der Besoldungsverordnung entgegentreten.
„Ziel muss es auch sein, möglichst vielen der grundständig ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern mit dem Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen ein Einstellungsangebot gegebenenfalls auch in anderen Schulformen unterbreiten zu können“, ergänzte Schulministerin Yvonne Gebauer in ihrer Antwort auf Kämmerlings Anfrage. Bereits im vergangenen Jahr habe die Landesregierung ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Lehrkräfteversorgung vorgelegt und zum Wintersemester 2018/19 für das Lehramt an Grundschulen 339 zusätzliche Studienplätze und für das Lehramt für sonderpädagogische Förderung 250 zusätzliche Studienplätze bereitgestellt. Darüber hinaus startete laut Gebauer im April 2018 parallel zur Veröffentlichung der neuen Lehrerbedarfsprognose eine breit angelegte Werbe- und Imagekampagne für den Lehrerberuf. „Ziel ist es, mehr junge Menschen für den Lehrerberuf zu gewinnen“, so die Ministerin.
Vergleich in der Städteregion
Im von der Landesregierung vorgelegten Zahlenwerk zu Stellenbedarf und Personalausstattung, Einstellungen und Schulleiterbesetzungen sowie unbesetzten Stellen im Bereich der sonderpädagogischen Förderung liegen die Eifeler Schulen im Mittelfeld der dargestellten Quoten. Im Primarbereich sind die sechs Eifeler Grundschulen im Durchschnitt zumindest auf dem Papier prozentual besser mit Pädagoginnen und Pädagogen ausgestattet als die Grundschulen in Alsdorf oder Eschweiler, aber schlechter als die Primarschulen in Baesweiler oder Stolberg. Bei den weiterführenden Schulen sind für die Eifel nur die drei in staatlicher Trägerschaft erfasst und liegen weitgehend im Bereich der übrigen städteregionalen Gymnasien, Mittelschulen und Förderschulen.
Grundschulen: Konkret ist die Grundschule Höfen-Mützenich im laufenden Schuljahr bei einem rechnerischen Bedarf von 11,03 Stellen mit 13,06 Personalstellen (118,4 Prozent) prozentual eine der am besten versorgten Grundschulen in der Städteregion. Die Gemeinschaftsgrundschule Imgenbroich-Konzen hatte Ende September Bedarf für zehn Stellen und ist auch entsprechend ausgestattet (99,2 Prozent). Über 100 Prozent bei der Personalausstattungsquote liegen auch die Grundschule Roetgen (Gesamtbedarf: 17,27 Stellen/Personalausstattung 18,09 Stellen/Quote 104,7 Prozent), die KS Simmerath (10,13/11,39/112,4 %) und die GGS Steckenborn-Kesternich (8,62/9,98/115,8 %). Die prozentual schlechteste Ausstattungsquote im Eifeler Primarbereich weist die Kalltalschule Lammersdorf mit einem Bedarf von 10,16 Stellen, aber nur 9,47 Stellen Ausstattung (93,2 %) auf.
Weiterführende Schulen: Fast 50 Lehrerstellen (49,46) sind rechnerisch am St. Michael-Gymnasium in Monschau erforderlich, tatsächlich eingerichtet sind 48,36 Stellen (97,8 %). Noch etwas besser sieht es an der kräftig wachsenden Sekundarschule Nordeifel aus, deren Bedarf mit 64,62 Stellen angegeben ist und die mit 64,41 tatsächlichen Stellen zu 99,7 % ausgestattet ist. Die kleinste Eifeler Schule ist – bedingt durch den mehrjährigen Aufnahmestopp – die Förderschule, wo aktuell 6,72 der 7,08 errechneten Stellen (94,9 %) besetzt sind.
Förderbereich: zwei offene Stellen
Unbesetzte Stellen im Bereich der sonderpädagogischen Förderung gab es laut Schulministerium Ende September lediglich an der Sekundarschule Nordeifel (1) und an der KGS Simmerath (1). Positive Nachricht für alle Eifeler Schulen ist, dass derzeit keine Schulleitung und auch keine stellvertretende Schulleitung vakant sind.
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