Oliver Wolks aus Rollesbroich schreibt zum Artikel „Für Rollesbroich an einem Strang ziehen“
Es nötigt einem schon eine gewisse Bewunderung ab, mit welch breiter Brust sich die Mitgliederversammlung der CDU Rollesbroich für ein weiteres Jahr Konzeptlosigkeit in der Öffentlichkeit präsentiert. Beglückwünschen darf man den Ortsverband des Weiteren für die Chuzpe, sich als alleiniger und einzig wahrer Anwalt der infrastrukturellen Belange des Ortes Rollesbroich aufzudrängen. Einem Ortsverband, welcher sich seit Jahren in Rollesbroich als politisches Leichtgewicht mit Tendenzen zu Unbedeutendheit degradiert hat, muss man für die Art und Weise wie man der Öffentlichkeit die Bankrotterklärung im Rahmen einer Mitgliederversammlung näherbringt, Lob aussprechen. Diese Größe hat wahrlich nicht jeder. Jahrelang nichts Zählbares für den Ort Rollesbroich zu Wege gebracht, dafür steht die CDU.
Darüber hinaus fungiert man, so wie es um durch den Ortsvorsteher Marc Topp vorgebrachte Verbesserungen der örtlichen Struktur geht, lediglich als verlängerte Werkbank und Behinderungsorgan des Bürgermeisters Karl Heinz Hermanns. Man sollte sich die Frage stellen, was man in den vergangenen Jahren substanziell und nachhaltig zur Entwicklung des Ortes Rollesbroich beigetragen hat. Nach Beantwortung dieser Frage ist es angebracht, sich in Demut zu üben und sich Gedanken darüber zu machen, wie man sich zum Wohle des Ortes gegen die Allmachtsfantasien des Bürgermeister Karl Heinz Hermanns positioniert.
Analysiert man die vom Bürgermeister vorgetragene Lage zur Rollesbroicher Situation, kommt man schnell – wenn auch nur mit einigem gutem Willen – zu dem Schluss, dass der CDU-Ortsverband Rollesbroich ein weiteres Jahr nur heiße Luft erzeugt hat. Umgesetzte oder angestoßene CDU-Konzepte zur Hebung der Lebensqualität im Ort sucht man vergeblich. War es nicht die CDU- geführte Gemeindeverwaltung, welche sich berufen fühlte einen jahrelangen Streit (welchen man dann mit Pauken und Trompeten verlor) mit einem Grundstücksbesitzer des Baugebietes Schlad zu führen und somit die Entwicklung ebenjenes Baugebiets erheblich verzögerte, für das man sich jetzt feiern lassen möchte? Ist es nicht der Hartnäckigkeit des Vorstands der Rollesbroicher Feuerwehr sowie des Ortsvorstehers Marc Topp zu verdanken, dass nach jahrelanger Hängepartie endlich dieses Jahr mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses begonnen werden kann?
Der Bürgermeister sollte der Ortsbevölkerung erläutern, mit welchem Hintergrund die verschiedensten Anträge des Ortsvorstehers Topp torpediert wurden. Beispiele gibt es genügend. Diese Anträge sind dem Bürgermeister sicherlich geläufig, immerhin hat der CDU-dominierte Gemeinderat diese regelmäßig abgelehnt. Handelt es sich bei den Antragsablehnung gar um gesteuerte Vorgänge mit dem Ziel dem CDU-Ortsverband des Bürgermeisters zu neuen Höhen zu verhelfen? Ein Schelm der Böses dabei denkt, auch dass bei den Ablehnungen ausschließlich Sachgründe im Vordergrund standen und nicht das Parteibuch von Marc Topp.
Anstatt mit guten Beispiel voranzugehen, überparteilich zu agieren, das Gespräch zu suchen oder zumindest den CDU-Ortsverband Rollesbroich zu ermächtigen mit dem Ortsvorsteher Marc Topp zukunftsträchtige Verbesserungen im Ort anzustoßen, kultiviert er zu Lasten der Rollesbroicher seine persönliche Fehde mit Marc Topp . Wer, außer dem Bürgermeister, vermischt Parteipolitik mit kommunalem Wohl? Wie sonst ist die Ablehnung eines Antrags zur Errichtung einer 50 km-Geschwindigkeitszone in Richtung Deffertsfeld zu erklären? Die Einrichtung einer Verkehrsberuhigung am Bachhof geht ebenfalls auf die Initiative des Ortsvorstehers Topp zurück. Weder das Deffertsfeld noch der Bachhof sind eine SPD-Hochburg. Im Gegenteil, Mitglieder des CDU-Ortsverbandes profitieren in umfänglichen Maße von diesen Maßnahmen. Der vorgetragene Vorwurf, der Ortsvorsteher würde nur das Interesses seines politischen Lager pflegen, geht somit ins Leere.
Es hat schon kafkaeske Züge, dass gerade Bürgermeister Hermanns mangelnde überparteiliche Kooperation zur Behebung des Infrastrukturmangels in Rollesbroich oder eines fehlenden Dorfentwicklungsplans ausmacht. Nicht verwunderlich ist, dass er den Ortsvorsteher Topp dafür verantwortlich macht, obwohl seine CDU-Prätorianergarde jeden Fortschritt im Ort unterdrückt. Überparteiliche kommunalpolitische Abstimmung, Konsensfindung und Objektivität sind keine Prädikate welche sich der Bürgermeister, sein CDU geführter Gemeinderat oder der CDU Ortsverband zu eigen machen.
Dem CDU-Ortsverband Rollesbroich sei ins Fahrtenbuch geschrieben, vom Olymp der Verweigerungshaltung herabzusteigen und den Placebo-Streit mit dem Ortsvorsteher Topp, der zurecht für sein Engagement den Ehrenamtspreis verliehen bekommen hat, zu beenden.
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