Monschauer Wochenspiegel, Thomas Förster

Flexible Lösungen beim Mindestlohn gefordert

»Die Politik muss den seriösen Medien mehr Unterstützung zukommen lassen. Denn Pressefreiheit ist ein hohes Gut und die sozialen Medien oft eine gefährliche Blase.« Eindeutig positioniert sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Claudia Moll beim Besuch im Medienhaus Weiss. »Abonnement-Zeitungen verlieren an Reichweite, daher müssen wir besonders auch die kostenlosen Anzeigenblätter wie den WochenSpiegel fördern«, erklärt die gelernte Altenpflegerin aus Eschweiler.

»Ständig steigende Zustellkosten und lange Zeit ausbleibende Werbeeinnahmen durch die Corona-Pandemie bereiten uns Sorgen«, erklärten die Geschäftsführer der Verlage im Medienhaus Weiss, Martina Schmitz und Alexander Lenders, der auch Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Anzeigenblätter (BVDA) ist.

Mehrkosten wären nicht verkraftbar.

Daher mahnte Lenders an, nach der bevorstehenden Bundestagswahl das Thema »Mindestlohn« behutsam anzugehen. »Jeder Mensch muss von seinem Einkommen leben können, aber die meisten unserer Boten sehen die WochenSpiegel-Zustellung als Zuverdienst«, so Lenders. »Die Mehrkosten können wir nicht stemmen und auch nicht auf dem Markt weitergeben«, weiß Martina Schmitz. Sie warb dafür, die 450 Euro-Regelung zu erhalten und zu bedenken, dass dieses Geld den Menschen ohne Abzüge zukommt. Schmitz: »Wer sich wie viele unserer Boten, aber auch Hilfsarbeitern in der Produktion, etwas dazu verdient, hat mehr Geld in der Tasche als derjenige, der in Teilzeitbeschäftigung Mindestlohn bekommt, aber Lohnsteuer und Sozialabgaben berappen muss.«

Eine breite Medienlandschaft sei wichtig für die Demokratie, gerade in Zeiten, in denen man fälschlich glaubt, dass auf Facebook alles Wichtige steht, sagte Claudia Moll zu, in ihrer Fraktion, aber auch in möglichen Koalitionsgesprächen den Sorgen der Medienbranche Gehör zu verschaffen.

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