Eifeler Nachrichten, Max Stollenwerk

Jugendarbeit und Streetwork in Simmerath intakt

Ist in Simmerath in der Jugendarbeit führend tätig: das Team des Jugendcafés.

Vorstellung des Jugendberichtes 2016 für die Gemeinde Simmerath. Viel Lob für ehrenamtliches Engagement. Zuschüsse durch Gemeinde und Städteregion.

Simmerath. Ob bei der Vereinsarbeit, den Ferienspielen, der Alkoholprävention oder auch beim gemeinsamen Kochen: In der Gemeinde Simmerath gibt es eine intakte Jugendarbeit in vielen verschiedenen Bereichen. Dies wurde jetzt bei der Vorstellung des Jugendberichtes der Gemeinde Simmerath 2016 im Generationen-, Schul- und Sozialausschuss deutlich. Berichtet wurde unter anderem über die Betreuung in den Bereichen Bildung, Schule, Vereinsleben und Gesundheitshilfe. Den Kindertagesstätten, Schulen, Vereinen und später den Ausbildungsstätten komme eine besondere Bedeutung zu, und sie seien neben den Eltern entscheidend an der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen beteiligt.

„Etliche gute Dinge“

„Wir können uns nur bedanken für die umfangreiche Jugendarbeit und begrüßen es, dass die Gemeinde Simmerath etliche gute Dinge durch Zuschüsse unterstützen kann“, sagte CDU-Fraktionssprecher Bernd Goffart. Die soziale Struktur in der Gemeinde sei sehr gut, und sowohl die Vereine als auch die Ehrenamtler würden viel leisten. „Neben der ehrenamtlichen Arbeit ist aber auch die professionelle Arbeit von Hauptamtlern für die Jugendlichen wichtig, die beispielsweise nicht in Vereinen oder in die Gesellschaft integriert sind, denn sie dürfen auch nicht alleine gelassen werden“, so Goffart weiter. Zudem lobte er den Einsatz von Streetworkerin Lara Brammertz, die für die Südkreiskommunen Monschau, Roetgen und Simmerath zuständig ist.

Im Bereich der Jugendarbeit fördert und unterstützt die Gemeinde Simmerath in Zusammenarbeit mit der Städteregion Aachen bestehende Angebote. Zudem werden zahlreiche Vereine und Organisationen oder auch Ferien- und Freizeitmaßnahmen sowohl von der Gemeinde Simmerath als auch von der Städteregion Aachen finanziell unterstützt. In Simmerath sind der Verein Jugendaktiv mit seinem Jugendcafé sowie die mobile Streetworkerin Lara Brammertz federführend in der professionellen Jugendarbeit aktiv. Bei der mobilen Jugendarbeit ist es die Aufgabe von Lara Brammertz, Kontakt zu Jugendlichen, vornehmlich im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren, herzustellen, gemeinsam mit ihnen Maßnahmen zur Freizeitgestaltung zu planen oder eine Partizipation am Gesellschaftsleben zu ermöglichen. Dabei steht sie in ständigem Kontakt zu Jugendeinrichtungen und Schulen, um so ein Hilfsnetzwerk zu schaffen und auch Jugendliche zu erreichen, die von sich aus keinen Zugang zu Vereinen oder anderen Jugendeinrichtungen gefunden haben.

Neben der ehrenamtlichen Arbeit ist auch die professionelle Arbeit von Hauptamtlern für die Jugendlichen wichtig, die nicht in Vereinen oder in die Gesellschaft integriert sind, denn sie dürfen auch nicht alleine gelassen werden.

Bernd Goffart
CDU-Fraktion Simmerath

Ein konkretes Projekt im Jahr 2016 war zum Beispiel die Teilnahme am Karnevalsumzug in Simmerath. Hier nahm eine bunt gemischte, integrative Gruppe aus über 40 Jugendlichen teil, um Barrieren zu beseitigen, Berührungsängste zu nehmen und sich auf andere Menschen einzulassen. Auch eine fünftägige Fahrt nach Berlin stand für die Besucher des Simmerather Jugendcafés auf dem Programm. Die Teilnahme an einem integrativen Segel-Camp am Woffelsbacher Wildenhof, ein gemeinsames Kochen, die Teilnahme am Woffelsbacher Drachenbootrennen oder das „Rudelgucken“ während der Fußball-Europameisterschaft 2016 waren weitere Maßnahmen, die im Bereich der mobilen Jugendarbeit umgesetzt werden konnten. Auch der Besuch von Ausbildungsbetrieben, um einen Einblick in die Vielfalt der Berufswelt zu erhalten, war eine gut angenommene Aktivität.

Hilfe bei Konflikten

Ein wichtiges Anliegen ist es der mobilen Jugendhilfe auch, Jugendliche insbesondere in Konfliktsituationen so lange zu begleiten, bis sie gestärkt sind, ihre Lebenssituation alleine zu bewältigen. Hier werden beispielsweise Themen wie Straffälligkeit, Obdachlosigkeit, Mobbing, Zukunftsplanung und Freizeitgestaltung angepackt.

Der Übergang von der Schule zum Beruf wird unterstützt, Jugendliche werden bei der Ausbildungssuche unterstützt und in Krisensituationen aufgefangen. Auch für 2017 standen erneut Projekte wie das integrative Jugendcamp oder eine mehrtägige Fahrradtour an die Nordsee auf dem Programm, um die vielseitigen Angebote und Hilfsmaßnahmen weiterhin aufrechtzuerhalten.

„Spannende Lektüre“

SPD-Fraktionssprecher Franz-Josef Hammelstein sprach von „einer spannenden Lektüre des Jugendberichtes“. Auch er lobte die „positive Jugendarbeit in den Vereinen“ und die „Vielseitigkeit im Bereich der Jugendarbeit“. Es sei beachtlich, welche Maßnahmen im Jugendbericht alle aufgeführt seien und was das Jugendcafé und die Streetworkerin umsetzten. Gleichzeitig betonte Hammelstein jedoch auch, dass er separate Berichte, wie beispielsweise der Pfadfinder in Lammersdorf vermisse. Seitens der Verwaltung wurde mitgeteilt, dass man einige Vereine nun wieder kontaktieren werde, um für das nächste Jahr auch ihre Berichte zu erhalten. Zudem wurde vorgeschlagen, Streetworkerin Lara Brammertz zur nächsten Sitzung des Generationen-, Schul- und Sozialausschusses einzuladen, um gegebenenfalls die eine oder andere Frage an sie richten zu können. Hier ging es vornehmlich um den Konsum von Cannabis, der „in bestimmten Szenen“ eine Rolle spiele. Insgesamt überwog jedoch das Lob für die hervorragende Jugendarbeit und die zahlreichen Zuschüsse.

Abschließend betonte Gisela Kampshoff-Enderle von der Fraktion der Grünen, dass „sowohl die hauptamtliche, als auch die ehrenamtliche Arbeit wichtig ist, denn so wird die Netzwerkarbeit und die Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Institutionen gestärkt“.

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