Gemeinde Simmerath möchte vier Standorte mit Fördermitteln ausbauen lassen. Monschau will von SNCB pachten.
NORDEIFEL Zwei Drittel aller Erwerbstätigen verlassen täglich die Gemeinde Simmerath, um ihrer Arbeit nachzugehen. Monschau kommt auf eine Pendlerquote von fast 58 Prozent, Roetgen gar auf 80 Prozent (laut Pendleratlas NRW/2017). Vor diesem Hintergrund, vor allem aber auch mit Blick auf das kürzlich wahlentscheidende Thema Klimaschutz kommt dem Öffentlichen Nahverkehr, aber auch den Bedingungen für das Pendeln und das Bilden von Fahrgemeinschaften zur Arbeit immer größere Bedeutung zu. Dies hat vor allem die Gemeinde Simmerath nun zum Anlass genommen, gleich vier potenzielle Pendlerparkplätze zu verbessern.
Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns thematisierte die Pendlerparkplätze nun auch im Rahmen seines Informationsabends „Bürgermeister vor Ort“ in Lammersdorf. Er sprach von mehr als 50 Prozent der erwerbstätigen Simmerather, die tagtäglich „weiter zur Arbeit fahren als nach Monschau, Roetgen oder innerhalb der Gemeinde“. Den Stein ins Rollen gebracht hatte zu diesem Thema aber schon im vergangenen Jahr Franz-Josef Hammelstein (SPD), dessen Antrag, die Verwaltung möge sich der Sache annehmen, schließlich auch im Rat breite Zustimmung fand.
Die Verwaltung habe daraufhin zwölf mögliche Pendlerparkplätze aufgezeigt, die dann durch den Fachausschuss auf deren vier konzentriert wurden. „Alle vier Plätze erfüllen eine wichtige Voraussetzung, damit der Ausbau mit bis zu 90 Prozent der Kosten vom Land gefördert wird“, stellte der Bürgermeister heraus: Die Parkplätze liegen durchweg in unmittelbarer Nähe des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), sprich einer Bushaltestelle.
Die potenziellen Pendlerparkplätze sind:
- Am Gericht, linksseitig an der L 106 Richtung Eicherscheid,
- der Parkplatz am Bushof Simmerath, Am Markt,
- an der Monschauer Straße (L 246) in Strauch, rechtsseitig am Ortsausgang in Richtung Witzerath sowie
- in Lammersdorf, Mittelvenn, dort im Bereich des THW- und Feuerwehrgeländes.
„An allen vier Standorten wäre ein gut ausgebauter Pendlerparkplatz absolut sinnvoll. Deshalb wird die Gemeinde zeitnah entsprechende Förderanträge stellen“, kündigte Hermanns an.
Speziell für Lammersdorf bezeichnete der Bürgermeister zwei weitere Standorte als „ungeeignet“: Der Parkplatz an der Hoscheiter Straße Richtung Fringshaus liege zu weit außerhalb, und die Parkplätze auf dem Dorfplatz sollen für Kirchenbesucher und Kunden der Geschäfte im Zentrum freigehalten und die Parkzeit deshalb mittels Parkscheibe auf eine Stunde begrenzt werden, wie Karl-Heinz Hermanns erläuterte. Der Otto-Junker-Platz indes war es auch, der Ortsvorsteher Hammelstein zum Antrag veranlasste: „Weil dort beobachtet wurde, dass Pendler die Parkplätze den ganzen Tag blockierten, was nicht im Sinne des Erfinders ist“, so der Ortsvorsteher.
Mondlandschaft an der Vennbahn
Auf dem Gebiet der Stadt Monschau ist der Schotterplatz am Konzener Bahnhof wohl der meistgenutzte Treffpunkt für Pendler und Fahrgemeinschaften in Richtung Aachen. Und das trotz des immer wieder sehr schlechten Zustands der großen Fläche entlang der Vennbahn: Gerade nach dem Winter weist der Platz riesige und tiefe Schlaglöcher auf, die zu Schäden am Fahrzeug führen können, vor allem dann, wenn Autofahrer die Löcher bei Dunkelheit auf dem unbeleuchteten Platz nicht sehen. „Im Zuge des Vennbahnausbaus hat die Stadt Monschau hier eine größere Instandsetzung durchführen lassen“, erinnert Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter. Auch aktuell steht ein Verfüllen der schlimmsten Löcher mit Splitt oder Fräsmaterial auf dem Programm des Bauhofs; das Material lagert bereits vor Ort. „Das reine Verfüllen mit Splitt ist aber keine dauerhafte Lösung, dafür werden witterungs- und gebrauchsbedingt die Zufahrts- und Wendebereiche zu stark ausgespült“, hat man laut Ritter bei der Verwaltung beobachtet.
Deshalb sei man hier nach einer dauerhaften Lösung, obwohl der Parkplatz im Besitz der Nationalen Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen (SNCB/ Société nationale des chemins de fer belges)ist. „Die Stadt Monschau strebt an, hier wieder in ein Pachtverhältnis zu kommen. Der Schriftverkehr hierzu mit der SNCB ist begonnen, und wir hoffen, ihn in diesem Jahr in eine verbindliche vertragliche Regelung zu überführen“, so die Bürgermeisterin, die bekräftigt: „Die Stadt Monschau sieht diesen Parkplatz als wichtig genug an, die Pflegeverantwortung auch tragen zu wollen.“
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