Großes Interesse der Eicherscheider Bürge r bei Informationsveranstaltung zum anstehenden Straßenausbau im Ort
Eicherscheid. Pflaster oder kein Pflaster: Das war erneut das emotionale Kernthema bei der Bürgerversammlung zum Endausbau von mehreren Gemeindestraßen in Eicherscheid. Rund 150 interessierte Bürger waren auf Einladung der Gemeindeverwaltung Simmerath in die Tenne gekommen, wo Beigeordneter Bennet Gielen, Michael Bongard und Marcel Wüller vom Bauamt, Juristin Anja Eigen und Bernd Roder vom Ingenieurbüro Rede und Antwort standen.
Mit Ausnahme der größeren Baumaßnahme an der Kirche und einigen kleineren Teilstücken, wo ein Vollausbau erfolgt, soll nun mehr als zehn Jahre nach der erfolgten Ortskanalisation die letzte Deckschicht, die sogenannte Verschleißschicht, zügig aufgetragen werden. Geplanter Beginn ist der 18. April. Abgeschlossen sein soll die Maßnahme am 20. Oktober, erläuterte Bernd Roder, der eine „enge Absprache“ mit den Anwohnern versprach.
Zum für alle Bürger wichtigen Thema der Kosten gab Juristin Anja Eigen Auskunft. Veranschlagt werden die Kosten für beide Maßnahmen. Daher sind diese erst einmal für alle Eicherscheider gleich, egal ob es sich um die Verschleißschicht oder den Komplettausbau handelt, da damals nur die Kosten für den Kanal veranlagt wurden. Grund hierfür war, die Bürger nicht doppelt zu belasten und die Kosten des Straßenausbaus erst dann zu erheben, wenn die Ausbaumaßnahme auch komplett abgeschlossen ist, erläuterte Ortsvorsteher Günter Scheidt. Insgesamt handelt es sich um 196 000 Quadratmeter veranlagungsfähige Fläche, die dann individuell auf die Bürger umgerechnet werden. Eckgrundstücksbesitzer haben hier den Nachteil der doppelten Veranlagung. Es wird mit einem maximalen Eigenanteil von fünf Euro je veranlagungsfähigem Quadratmeter gerechnet. Hierbei handelt es sich um einen maximalen Schätzwert.
Skepsis auch bei neuem Pflaster
In der anschließenden Fragerunde war vorherrschendes Thema die Erneuerung des umstrittenen Pflasters an der Kirche, auch wenn diese Kosten komplett seitens der Gemeinde übernommen werden. „Pflastersteine gehören in Fußgängerzonen! Wir hätten damals was dagegen unternehmen sollen. Dass wir diesen Schrott damals überhaupt angenommen haben“, schimpfte Paul Fink, der auch das jetzt vorgesehene Gerolsteiner Pflaster kritisch sieht. Laut Bernd Roder handele es sich aber um hochwertiges und barrierefreies Material, wobei er einräumte, dass Asphalt selbstverständlich ein stabilerer Belag sei. Dem Einwand Roders, dass das Pflaster auch zur Verkehrsberuhigung beitrage, widersprach Thomas Förster. „Über die Optik kann man natürlich streiten. Wenn aber hinter dem Pflaster wieder beschleunigt wird, müsste man aus Gründen der Verkehrsberuhigung das ganze Dorf zupflastern.“ Bei einer nicht rechtsverbindlichen Abstimmung war denn auch die Meinung zweigeteilt, mit leichter Tendenz zur erneuten Bepflasterung, wobei Renate Scheidt anmerkte, dass nur die eine Hälfte des Ortes anwesend sei, der Kirchplatz jedoch ein zentrales Aushängeschild sei, der das ganze Dorf betreffe. Ebenfalls merkte sie an, dass man aufgrund der angeführten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen nicht vergessen sollte, dass links und rechts der Hauptstraße Tempo-30-Zonen ausgewiesen seien und hier jeder die Verantwortung trage, sich an die Verkehrsregelungen zu halten. Letztendlich wird der Fachausschuss sich erneut mit der Pflaster-Thematik befassen.
Mit den Beitragsbescheiden müssen die Bürger dann ab Frühjahr 2018 rechnen. Für weitere Fragen stehen das Bauamt der Gemeinde Simmerath (☏ 02473/607-145) sowie das Ingenieurbüro Bernd Roder (☏ 02472/803803) zur Verfügung.
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