Ist eine Tram-Schiene auf der bestehenden Fahrbahn der Monschauer Straße eine Alternative zum vierspurigen Ausbau?
AACHEN Arbeitnehmer, die ihr Auto stehen lassen und mit der Tram nach Aachen zur Arbeit kommen: Das ist die Idee hinter dem Projekt „Regiotram“, das derzeit in aller Munde ist. Für den Ansatz, auch den Südkreis auf die Schiene zu setzen, macht sich jetzt die SPD stark – sowohl aus Aachen als auch aus dem Süden der Städteregion.
Die Monschauer Straße zwischen Kalkhäuschen und der Autobahnauffahrt zur A44 kann man – zumindest im Berufsverkehr – getrost als Nadelöhr bezeichnen. Während die Südkreis-Kommunen für eine Verbreiterung der Straße sind, ist man auf Aachnener Seite deutlich zurückhaltender, schon wegen der zu befürchtenden Lärmbelästigung in Oberforstbach und Lichtenbusch.
Gemeinsames Papier
Nachdem der Eschweiler SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Kämmerling noch vor ein paar Wochen seine Forderung nach einem Ausbau der Bundesstraße bekräftigt hatte, hat er jetzt gemeinsam mit dem Roetgener Bürgermeister Jorma Klauss und dem Aachener SPD-Vorsitzenden Mathias Dopatka ein gemeinsames Papier veröffentlicht. Darin fordern die drei Sozialdemokraten, das städteregionale Projekt „Regiotram“ nicht nur für den Nordkreis zu planen, sondern auch den Süden der Städteregion miteinzubeziehen. Die Idee: Eine Tram, also ein Schienenfahrzeug, das sich mit den Autos eine Fahrbahn teilt, könnte im Südkreis eine gute Ergänzung sein für die ebenfalls geplante Erweiterung der Euregiobahn von Stolberg über Raeren bis nach Eupen.
Stefan Kämmerling betont auf Anfrage unserer Redaktion, dass er zwar weiterhin den Ausbau der Monschauer Straße für die beste Lösung hält. „Doch ich muss auch erkennen, dass es bei diesem Thema aus Aachener Sicht Bedenken in Sachen Schallschutz gibt“, sagt er. Die Tram-Lösung sei also sinnvoll, findet Kämmerling, dem vor allem eine Sache wichtig ist: „Zwischen der Pascalstraße und der Autobahnauffahrt muss sich was tun.“ Kämmerling erklärt, dass für kurzfristige Entlastung auch „intelligente technische Ansätze“ verfolgt werden könnten, sprich eine dritte Spur könnte morgens in die Stadt hinein, nachmittags aus der Stadt hinaus genutzt werden.
Welche Pläne auch immer das Land für die Bundesstraße 258 verfolgt: Die Stadt Aachen wartet weiterhin auf Rückmeldung aus Düsseldorf, wo man auf Grundlage einer Simulation berechnen will, wie sich die Verkehrsströme im Süden der Städteregion entwickeln und wie man darauf am sinnvollsten reagieren sollte. Das zuständige Landesministerium hatte vor wenigen Wochen auf Anfrage unserer Zeitung erklärt, dass die Ergebnisse „in Kürze“ vorliegen werden und man noch im Laufe des Jahres mit der Aachener Stadtverwaltung über die Pläne sprechen möchte.
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