Arbeitskreis Langschoß, Ortsvorsteher und Gemeinde suchen derzeit gemeinsam nach einer Lösung für die „Dauerparker“
LAMMERSDORF Der Lammersdorfer Bahnhof an der Vennbahnroute neben dem Bauernmuseum ist ein beliebter Rastpunkt, von dem aus die Radtouristen auch die Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten im Ort nutzen. Für Unmut in Lammersdorf sorgt seit einiger Zeit allerdings eine Vielzahl von „Fahrrad-Dauerparkern“, die ihre Räder ein Stück weiter an der Querung der Vennbahntrasse zur Hoscheidter Straße abstellen. Dort sind an manchen Tagen bis zu 18 Räder an Verkehrs- und Hinweisschildern angekettet. Die abgestellten Fahrräder stören zwar nicht den fließenden Verkehr auf Radweg und Straße, in den Augen mancher Dorfbewohner aber das Erscheinungsbild des Ortes. Auch Lammersdorfs Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein bezeichnet die Angelegenheit vom optischen Erscheinungsbild her als „nicht gerade optimal“.
Die Problematik ist auch beim Arbeitskreis Langschoss bekannt, der sich um die unweit von Lammersdorf in Langschoss untergebrachten Flüchtlinge kümmert. Bereits vor vier Jahren hatte der Arbeitskreis begonnen, die dort untergebrachten Flüchtlinge mit Fahrrädern zu versorgen. Damit sollte ihnen die Möglichkeit gegeben werden, von Langschoss aus die Bushaltestelle in Lammersdorf zu erreichen, um von dort aus mit dem Bus nach Aachen zu fahren, um hier beispielsweise an Deutschkursen teilzunehmen oder Freunde und Verwandte zu besuchen.
Nachdem sich das Problem der „Dauerparker“ 2014 direkt am Lammersdorfer Bahnhof abspielte, hatte der Arbeitskreis damals die Initiative ergriffen und für eine Unterstellmöglichkeit in der nahe gelegenen Garage der evangelischen Kirchengemeinde gesorgt. Diese Art der Radunterbringung ist laut dem Geschäftsführer des Arbeitskreises, Professor Heinrich Lepers, auch weiterhin gegeben. Allerdings seien laut Lepers dort seines Wissens angeblich Fahrräder gestohlen worden, weshalb die Radfahrer aus Langschoss ihre Räder lieber an der Schnittstelle Vennbahn/Hoscheidter Straße abstellen würden. Der Vorsitzende des Arbeitskreises, Michel Trapp, räumte in der Sache ein: „Wir sind mit dieser Situation auch nicht glücklich, können aber wenig machen.“ Heinrich Lepers ergänzte hierzu, dass man auf Langschoss nochmals alle Fahrradnutzer darauf hingewiesen habe, die Zweiräder in der Garage der evangelischen Kirchengemeinde abzustellen. Auch kontrolliere man, welche Räder über mehrere Tage abgestellt sind, und ziehe das Rad dann ein.
Heinrich Lepers sieht auch die Gemeinde Simmerath in der Pflicht, für eine Parkmöglichkeit zu sorgen, was ohne Zweifel „verwaltungstechnisch“ schwierig ist, da sich die Parkflächen auf belgischem Hoheitsgebiet befinden. Wie Ortsvorsteher Hammelstein betont, ist er in dieser Sache im Übrigen schon vor einiger Zeit aktiv geworden. Er beantragte bei der Gemeinde, „einen Teil der überdimensionierten Wartehalle auf der Kirchstraße vor der Querung des Ravelweges“ zu einer offenen Fahrradunterstellmöglichkeit umzubauen. Hammelstein: „Dies würde es erlauben, Räder geschützt abzustellen und mit dem Bus in verschiedene Richtungen weiterzufahren.“ Problematisch auch bei dieser vorgeschlagenen Lösung: Die angesprochene Bushalte-Wartehalle steht auf der Parzelle des Ravelweges und somit gleichfalls auf belgischem Staatsgebiet, so dass auch in diesem Fall von der Gemeinde vorab die belgischen Vertragspartner und Behörden zu kontaktieren sind, um die Genehmigungsfähigkeit eines Umbaus zu prüfen.
Zeit und Geduld gefragt
Fraglich ist natürlich auch, ob bei Umsetzung diese Parkmöglichkeit überhaupt genutzt wird. Zusammengefasst eine komplexe Angelegenheit, wobei bekannt ist, dass in der verwaltungstechnischen Zusammenarbeit mit belgischen Behörden Zeit und Geduld gefragt sind. Franz-Josef Hammelstein hält daher die Abstellmöglichkeit für die Fahrräder in der Garage der evangelischen Gemeinde derzeit als Übergangslösung für die beste Variante.
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