Eifeler Nachrichten, Peter Stollenwerk

UWG-Fraktionschef Claus Brust plötzlich verstorben

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Simmerath. Die Unabhängige Wählergemeinschaft Simmerath (UWG) trauert um ihren Vorsitzenden und Fraktionsvorsitzenden im Rat der Gemeinde Simmerath, Claus Brust. Er verstarb am Montag an den Folgen einer tückischen Krankheit im Alter von 71 Jahren. Tief betroffen von dem plötzlichen Tod ihres Ratskollegen zeigten sich auch zahlreiche Mitstreiter aus dem Gemeinderat.

Claus Brust zählte nie zu den bequemen und pflegeleichten Kommunalpolitikern. Er polarisierte in der Simmerather Volksvertretung, aber auch in den eigenen Reihen, wo innerparteiliche Differenzen Fraktion und Partei immer wieder aufwühlten. Als auf Initiative von Claus Brust im Jahr 1994 in Simmerath die UWG gegründet wurde und die neue Gruppierung bei der im gleichen Jahr stattfindenden Kommunalwahl auf Anhieb in den Gemeinderat einzog, wurde schnell deutlich, dass mehr Farbe und Streitkultur in die Volksvertretung einziehen würden.

Claus Brust machte es Rat und Verwaltung nicht immer leicht, und häufig bestimmte heftige Wortgefechte die oft weit auseinanderliegenden politischen Auffassungen. Ein Teil der Wählerschaft aber schätzte die streitbare Stimme von Claus Brust, so dass die UWG zu einer festen oppositionellen Größe innerhalb der kommunalpolitischen Landschaft in Simmerath wurde, auch wenn die UWG bei der zurückliegenden Kommunalwahl im Jahr 2014 schwere Verluste hinnehmen musste.

1975 wurden Simmerath und die Eifel zur zweiten Heimat von Claus Brust. Er engagierte sich in zahlreichen Simmerather Vereinen und gehörte auch zu den treibenden Kräften im Bürgerbündnis Kanal/Entsorgung Simmerath (BBKE), das einen zähen Kampf für bezahlbare Gebühren führte. Im Komitee „Rettet das Krankenhaus“ kämpfte er für den Erhalt des Simmerather Krankenhauses. Außerdem engagierte er sich von 2005 bis 2014 als ehrenamtlicher Richter beim Sozialgericht Aachen.

„Claus Brust prägte lange Jahre als Vorsitzender maßgeblich die politische Arbeit der UWG Simmerath“, würdigt die Partei den Verstorbenen und bescheinigt ihm ein „absolutes Bekenntnis zu Demokratie“.

Seit 1994 bis zu seinem Tode gehörte Claus Brust dem Rat der Gemeinde Simmerath an. Er war in mehreren Fachausschüssen vertreten und seit 1999 ununterbrochen Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Von 2004 bis 2009 war er Mitglied des Kreistages des Kreises Aachen und von 2009 bis 2014 gehörte er dem Städteregionstag der Städteregion Aachen an.

2011 erhielt er die silberne Ehrennadel der Gemeinde Simmerath. Als aktuell ältestes Ratsmitglied wurde Claus Brust nach der Kommunalwahl 2014 auch die Ehre zuteil als Altersvorsitzender den Bürgermeister nach seiner Wiederwahl erneut zu verpflichten.

Reinhold Köller rückt nach

Auch Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns würdigt das Wirken des Verstorbenen: „Herr Brust hat sich mit seiner langjährigen kommunalpolitischen Arbeit tatkräftig und uneigennützig für das Gemeinwohl und die Belange der Gemeinde Simmerath und ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger eingesetzt. Freiheit und Demokratie waren für Herrn Brust unverzichtbare Werte. Hierfür trat er stets ein.“

Gemäß Reserveliste der UWG soll nun Reinhold Köller aus Rollesbroich in den Gemeinderat nachrücken.

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