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Sanierungsbedürftiger Landstraßen: 100 Millionen Euro sind zu wenig

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100 Millionen Euro hat das Land Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr alleine für Erhaltungsinvestitionen an Landstraßen in NRW ausgegeben – nochmals zehn Millionen Euro mehr als 2014 und mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2005, vor zehn Jahren.

Aber: „Auch 100 Millionen Euro sind einfach zu wenig“, sagt der Landtagsabgeordnete Stefan Kämmerling auch mit Blick auf die Landesstraßen in der Gemeinde Simmerath.

Wie bei Bundes-, Kreis- und Gemeindestraßen, so liegt auch bei den 188 Kilometern Landstraße in der Zuständigkeit der Straßenmeisterei Simmerath einiges im Argen und es macht das Unwort vom „Investitionsstau“ die Runde.

„Der Landesbetrieb kann hier nur Mängelverwaltung betreiben“, sagt der für den Südkreis zuständige SPD-Abgeordnete und verweist auf eine Vielzahl kaputter Trassen auch in „seinem“ Gebiet. Etwa 80 Kilometer Landesstraßen liegen auf Simmerather Gemeindegebiet, und da hat die Gemeinde erst kürzlich auf einige Strecken hingewiesen, wo eine Reparatur oder gar Sanierung besonders dringlich wäre: die Hauptstraße in Simmerath von der Ampel bis Am Gericht, die Ortsdurchfahrt Strauch, die Ortsdurchfahrt Eicherscheid bis Am Gericht, die Ortslage Rollesbroich zwischen Kirche und Kreisverkehr, die Strecke von Simmerath nach Strauch, die Hahner Straße und die Straße zwischen Rurberg und Woffelsbach.

„CDU und Grüne haben die Verwaltung beauftragt, sich für eine Sanierung dieser Straßen einzusetzen und der Fachausschuss hat diesem Antrag einstimmig zugestimmt“, berichtete der Bürgermeister am Montag beim turnusmäßigen Jahresbesuch von MdL Kämmerling in Simmerath. Der Abgeordnete versprach, das Ansinnen an den zuständigen Stellen vorzutragen, doch ob die maroden Simmerather Landstraßen zeitnah berücksichtigt werden, konnte auch er nicht zusagen.

„Es muss in Düsseldorf parteiübergreifend das Ziel sein, die Mittel für die Erhaltung von Straßen im Landeshaushalt zu erhöhen“, wies Stefan Kämmerling den Weg, nannte aber auch gleich das Problem bei der Sache: „Es gibt zwei Positionen in der Landespolitik: Die einen wollen mehr Geld für den Neubau von Landstraßen ausgeben, die anderen, auch wir, sind für höhere Erhaltungsinvestitionen.“

Welche Straßen und Radwege als erste ausgebessert werden, darüber soll eine Prioritätenliste Aufschluss geben, die als Folge einer Befahrung erstellt wird. Ein Spezialfahrzeug fährt dabei alle Landstraßen im Vier-Jahres-Turnus ab (zuletzt 2012 und dann 2016) und erfasst mit Kameras und Messsystemen den Zustand der Straßendecke und sogar des Unterbaus. „Die Ergebnisse macht Straßen NRW aber nicht für die Öffentlichkeit – auch nicht für uns Abgeordnete – zugänglich, sondern bewertet danach intern den Sanierungsbedarf“, erläuterte Kämmerling.

Baubeginn auf der Landesstraße 106

Dass man beim Land aber auch die Simmerather Landstraßen im Blick hat, zeigt die am Wochenende begonnene Maßnahme auf der L106 zwischen Eicherscheid und Hammer. Dort wird die marode Decke erneuert und – wenn das Wetter mitspielt – zum Monatsende von der langen Liste kaputter Straßen verschwinden.

Und vielleicht widerfährt den oben genannten Simmerather Landesstraßen dieses Glück ja auch schon bald.

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