Eifeler Zeitung, Peter Stollenwerk

Ein Lärmschutzwall soll den Waggon abschotten

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Für das neue Baugebiet Hasselfuhr in Lammersdorf müssen auch einige schalltechnische Bedingungen erfüllt werden. Mischverkehrsfläche das Problem.

Lammersdorf. Wenn das Planverfahren weiterhin störungsfrei läuft, dann können im Jahr 2019 die ersten Bauherrn im neuen innerörtlichen Baugebiet Hasselfuhr in Lammersdorf mit dem Häuslebau beginnen. Die Aufstellung des Bebauungsplans und die Offenlage der überarbeiteten Planung wurden vom Planungsausschuss der Gemeinde Simmerath jetzt einstimmig beschlossen (s. auch Bericht auf der 1. Lokalseite). Zwingend mit der Ausweisung von insgesamt 56 Baugrundstücken verbunden ist auch die Erschließung des Gebietes über einen Kreisverkehr. Hier sollen unter Einbeziehung der Fachbehörden und der Ergebnisse der Offenlage noch Planungsdetails abgeklärt werden, so dass hier im Herbst mit den Arbeiten begonnen werden könnte.

Rund 20 interessierte Zuhörer aus Lammersdorf hatten sich im Sitzungssaal des Rathauses eingefunden, wo die überarbeitete Planung durch die Planungsgruppe MWM aus Aachen vorgestellt wurde. Bei der ersten Präsentation im Dezember 2016 war die Anbindung des Baugebietes noch von der Straße Im Pohl aus gegenüber der Grundschule vorgesehen. Da diese Planung wegen nicht ausreichender Sicherheitsaspekte vom Landesbetrieb Straßenbau nicht akzeptiert wurde, kam die Kreisverkehrslösung zum Tragen, die auch von allen Fraktion als Alternative gefordert worden war. Nach derzeitiger Planung soll ein Kreisverkehrsplatz mit 34 Metern Durchmesser und vier gesicherten Fußgängerüberwegen angelegt werden.

Ein entscheidender und auch von den Hauptbetroffenen kritisierter Punkt war die damit einhergehende Reduzierung der Wendeplatzfläche vor der Bäckerei Prümmer. Dieser Bereich soll als verkleinerte Mischverkehrsfläche erhalten bleiben und so konzipiert werden, dass anliefernde Lkw vorwärts auf das Betriebsgelände fahren können, auf dem rückwärtigen Hof zurücksetzen können, um dann wieder vorwärts herauszufahren. Testfahrten hätten gezeigt, dass diese Lösung funktioniere, sagte der Planer. Weder eine Verschiebung der Kreisverkehrsfläche, noch ein fünfter Arm für den Kreisverkehr, noch die Schaffung einer Ausfahrtsmöglichkeit von der Mischverkehrsfläche auf die Kirchstraße, seien laut Planungsbüro machbar gewesen.

Auch wenn nicht alle zufrieden sein werden, gibt es keine bessere Lösung als den Kreisverkehr.

Manfred Sawallich
SPD-Ratsherr aus Lammersdorf

Ein wesentlicher Punkt der Erschließung des Baugebietes ist die Berücksichtigung der Lärmimmissionen. Hierzu wurden die Abstände der beiden Sportplätze, der Skateranlage und des Treffpunktes Waggon zur künftigen Bebauung untersucht. Die Skateranlage soll demnach an das Ende des Ausweichsportplatzes verlegt werden. Die Beeinträchtigungen durch den Sportplatz werden vor allem durch das Flutlicht verursacht. Durch einen Austausch der Leuchten würde das Problem gelöst. Konfliktstoff bietet auch der Waggon als Freizeiteinrichtung der Pfadfinder. Der Bereich soll mit einem drei Meter hohen und 80 Meter langen Lärmschutzwall abgeschottet werden und die angrenzenden Baugrundstücke dürfen nur über ein Vollgeschoss verfügen. Wegen zu erwartender höherer Lärmwerte sollen drei Grundstücke in diesem Bereich aus der Wohnbebauung herausgenommen werden. Alternativ soll dieser Fläche für die Errichtung eines städteregionalen Kindergartens vorgesehen werden, da eine Nutzung als Kindergarten keine Lärmkonflikte in den Nachstunden erwarten lässt.

„Die jetzt vorliegende Planung hat im Ort allgemeine Zustimmung erfahren“, sagte Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein. Lammersdorf sei als Wohnstandort begehrt, und junge Familien seien im Ort sehr willkommen, auch vor dem Hintergrund, dass ab dem Jahr 2020 die Entwicklung der Kinderzahlen in Lammersdorf „besorgniserregend“ sei. Bei den Regelungen zum Lärmschutz seien „gute Lösungen“ gefunden worden. Manfred Sawallich (SPD) erinnerte daran, dass man bei der Gestaltung der Mischverkehrsfläche „um jeden Zentimeter gerungen“ habe. Die beiden Hauptbetroffenen seien zwar noch nicht ganz zufrieden, aber es werde noch weiter an den Details gearbeitet. „Auch wenn nicht alle zufrieden sein werden, gibt es keine bessere Lösung als den Kreisverkehr“, betonte der Lammersdorfer Ratsherr.

„Bekenntnis für Lammersdorf“

Beigeordneter Bennet Gielen erinnerte an die bereits stattgefundenen Gespräche mit den betroffenen Geschäftsleuten, „und diese Gespräche werden auch noch weitergeführt“, versicherte er.

Klaus Stockschlaeder (Grüne) sah in der Planung „eine wesentliche Verbesserung für Lammersdorf und die gesamte Gemeinde“.

Diese Planung sei „ein klares Bekenntnis für die Weiterentwicklung von Lammersdorf“, sagte Jens Wunderlich für die CDU-Fraktion, auch wenn er in Zielrichtung des Ortsvorstehers das Gefühl äußerte, dass dieser nicht immer vollends hinter der Planung gestanden habe. Wunderlich ermutigte die Bürger, sich während der Offenlage an der weiteren Planung zu beteiligen, die auch mit Blick auf den Fortbestand von Schule und Kindergarten von großer Bedeutung sei.

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