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Schwalbenschule: Sondersitzung des Rates zum Erhalt

Kesternich: Die Interessengemeinschaft (IG) Schwalbenschule Kesternich hat bei der Gemeindeverwaltung Simmerath einen Antrag auf Herausgabe der aktuellen Schülerzahlen nach dem Informationsfreiheitsgesetz gestellt. Die IG hat sich zum Ziel gesetzt, entgegen des vorhandenen Ratsbeschlusses die Grundschule Kesternich nicht zum Schuljahr 2016/17 aufzulösen, sondern als Teilstandort der Grundschule Steckenborn weiter zu erhalten.

Unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz hatte die IG daher statistische Daten zur Anzahl und Verteilung der Kinder im Gemeindegebiet Simmerath bei der Verwaltung beantragt.

Bernd Jestädt, einer der Sprecher der IG, äußert in einer Pressemitteilung sein Bedauern darüber, dass knapp vier Wochen nach Antragstellung die Gemeinde Simmerath diesem Antrag nicht gefolgt sei. Als Begründung heiße es, dass der Verwaltung entgegen der Annahme der IG die derzeit aktuellen Einwohnerzahlen für die Geburtsjahrgänge 2010 bis 2016, aufgeschlüsselt nach Ortsteilen und Geburtsjahrgängen sowie die derzeit aktuellen Schülerzahlen aller vier Standorte, aufgeschlüsselt nach Klassen, nicht vorliegen würden.

Die IG bezeichnet diesen Umstand als „außerordentlich bedenklich“, da diese Daten doch die Grundlage für alle Entscheidungen zu Schulstandorten und für die Schulentwicklungsplanung darstellen würden. Jestädt: „Die Daten sollten sowohl bei den Entscheidungen im Gemeinderat herangezogen werden, als auch der Öffentlichkeit im Rahmen der Informationsfreiheit mitgeteilt werden.“ Bei den laufenden Überlegungen sollten zudem aktuelle Zu-, Weg- und Umzüge berücksichtigt werden können.

Die positive Entwicklung in den letzten Monaten habe gezeigt, dass ein Teilstandort an der Kesternicher Grundschule „auch langfristig sinnvoll ist“.

Laut Informationen aus anderen Quellen geht die IG davon aus, dass derzeit an der GGS Kesternich 82 Kinder beschult werden. In einer dem Schulgebäude in Kesternich angegliederten Wohnung wohnten zudem weitere schulpflichtige Kinder einer Flüchtlingsfamilie, „die bislang offensichtlich nicht beschult werden“, so Jestädt weiter.

Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns hat inzwischen in einem Antwortschreiben an die IG zugesagt, dass die Interessengemeinschaft vor der Rats-Sondersitzung (siehe Box) zeitgleich mit den Ratsvertretern die Sitzungsvorlage erhalten werde. In dieser Sitzungsvorlage sei auch das aktuelle Zahlenmaterial enthalten.

Hermanns verweist darauf, dass es auch auf die richtige Interpretation der Zahlen ankomme. Die Geburtenjahrgänge allein seien nicht aussagekräftig sondern vielmehr die Zahlen der Schuljahrgänge.

Zum Thema Informationsfreiheitsgesetz macht der Simmerather Bürgermeister noch einen feinen Unterscheid deutlich: Demnach habe der Bürger sehr wohl das Recht, auf vorhandene Daten zurückzugreifen; die Kommune sei aber nicht verpflichtet, aktuelle Daten zu erheben.

Um jedoch verlässliches Material zu besitzen, erarbeitete man derzeit gemeinsam mit der Regio-IT das aktualisierte Zahlenmaterial, das rechtzeitig zur Sitzung vorliegen werde.

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