Simmerath/Eicherscheid. Keine Sorge braucht man sich offensichtlich um das ehrenamtliche Engagement in Simmerath zu machen, wie nun beim Tag des Ehrenamtes in der Eicherscheider Tenne deutlich wurde. Neben der Verleihung des Ehrenpreises des Bürgermeisters und den Ehrungen für herausragende Leistungen stand auch die Ehrung verdienter Personen aus den einzelnen Orten an.
Dabei durften aufgrund der Einwohnerzahl aus Simmerath und Lammersdorf jeweils zwei Personen genannt werden. Auf der Bühne der Tenne traten hierzu Ehrenamtler ins Rampenlicht der Öffentlichkeit, die ansonsten eher unbemerkt im Hintergrund wirken. Sie wurden von Bürgermeister Hermanns jeweils einzeln aufgerufen, wozu eine von ihnen ausgesuchte Musik schon ein wenig von der Mentalität des Einzelnen verriet. In der Pause lockerte die Prinzengarde der KG Sonnenfunken den Festakt durch eine flotte Tanzeinlage auf.
Den Ehrungsreigen eröffnete Steckenborns Ortsvorsteher Ralph Löhr. Er stellte Ulrich Braun vor, den er als aktive Stütze für den Ort bezeichnete. Braun ist in der Schützenbruderschaft aktiv und war führend in der Planung und Errichtung des Schützenheims. Neben vielen anderen Aktivitäten brachte er sich auch beim Bau des Dorfmuseums ein. Seine Unterstützung aller Vereine in Steckenborn wird hoch geschätzt.
Hobby: Arbeit in der Kirche
Hiernach kam Eicherscheid mit seinem Ortsvorsteher Günter Scheidt an die Reihe. Er stellte Silvia Carl als neue Ehrenamtspreisträgerin vor, deren Hobby nach eigenen Angaben die Arbeit für die Kirche und in der Kirche ist. 20 Jahre war sie Vorsitzende des Pfarrgemeinderates und hat 21 Jahre lang die Kinder auf Erstkommunion und Firmung vorbereitet. Ihr Einführungslied „Ein schöner Tag“ spiegelte auch ihre Lebenseinstellung wieder.
Aus Simmerath folgten gleich zwei Ehrungskandidaten, die Ortsvorsteher Stefan Haas ausgiebig vorstellte. Christian Haas ist im Karneval nicht nur als „Ne janz normale Jeck“ bekannt, sondern auch als Vorsitzender der Kevelaer-Bruderschaft überaus aktiv. Der Träger des Kraremann-Ordens ist in vielen Vereinen aktiv und ein echter „Sömmerter“.
Heinz-Otto Nickel aus Simmerath ist seit 52 Jahren Mitglied im FC Huppenbroich. Im Spielen von verschiedenen Instrumenten bewandert, bildete er auch die Kinder in Huppenbroich musikalisch aus und legte damit den Grundstein für das Mandolinen-Orchester. Im Bereich der Jugendhilfe und für Mehrfachbehinderte war er außerdem auf Kreis- und Landesebene tätig. Die erklingende Winnetou-Musik passte treffend bei Nennung seines Namens.
Großzügige Unterstützung
Karl-Josef Henn aus Kesternich wurde von Ortsvorsteher Ulrich Offermann als Preisträger für seine Verdienste um die Kesternicher Vereine und die Dorfgemeinschaft vorgeschlagen. Offermann: „Wir Kesternicher bedanken uns bei Ihnen für Ihre großzügige Unterstützung“.
Ortsvorsteher Christoph Poschen (Einruhr/Erkensruhr) erschien mit Toni Hensen auf dem Podium, der sich schon in den 1960er Jahren in vielfältiger Form für die beiden Orte einsetzte. Hensen war als Architekt mitverantwortlich für die Waldkapelle, das Dorfgemeinschaftshaus und plante ein Car-Port für die Postkutsche. Poschen: „In beiden Dörfern genießt er ein sehr hohes Ansehen“.
Richard Breuer war es hiernach vorbehalten, den Rollesbroicher Kandidaten vorzustellen: Ortsvorsteher Marc Topp war nicht nur Mitbegründer der Karnevalsgesellschaft Klev Botze, sondern setzte sich auch mit dafür ein, dass die alte Schule im Ort nicht verkauft wurde und ist zudem vielfacher Initiator im Ort.
Aus Dedenborn stellte Ortsvorsteher Helmut Kaulard „de Lang“, Rolf Bongard, vor, den er als Aktivposten im Vereins- und Ortsleben bezeichnete. Der langjährige Torwart der DJK machte sich zudem als Löschgruppenführer verdient, so dass es nicht verwundert, dass er auch mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes NRW ausgezeichnet wurde.
Feuerwehr und Fußball
Mit einem richtigen Rurberger „Urgestein“ erschien an diesem Abend schließlich Ortsvorsteher Sander Lutterbach auf der Bühne. Horst Lauscher zeigte jahrzehntelang in Führungspositionen bei der Feuerwehr Flagge, gründete den Angelsportverein sowie die Fußballabteilung des RSV mit und war als Gemeindewehrführer aktiv. Zusammen mit weiteren Personen rief er zudem den Rurberger Weihnachtsmarkt ins Leben.
Als „Superfußballer“ bezeichnete Ortsvorsteher Gerhard Schmitz aus Woffelsbach Werner Schröder, der den SG Linde gründete und viele Jahre vorstand. „Er war viele Jahre am Rurseefest beteiligt und initiierte das Drachenbootrennen mit“, erklärte Schmitz zum Aktivposten der Woffelsbacher Vereine.
Simmeraths einzige Ortsvorsteherin, Maren Franz aus Strauch, stellte mit Angelika Strauch eine engagierte Frau vor, die sich im Frauen- und Mütterverein, der Theatergruppe und im Martinskomitee für die Allgemeinheit verdient gemacht hatte. „Ein Vorbild für die junge Generation“, so Franz.
Herzlich, hilfsbereit und selbstlos
Zuletzt waren dann die Lammersdorfer an der Reihe. Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein war es ein sichtliches Vergnügen mit der vitalen Paula Strauch (77) eine Frau vorzustellen, die jahrzehntelang im Hintergrund bei Dorffesten mitwirkte und sich für keine Arbeit zu schade war. „Keine Cafeteria ohne Paula“ lautete in Lammersdorf die Devise. Ihre Eigenschaften fasste Hammelstein treffend zusammen: „Klar heraus, herzlich, hilfsbereit und selbstlos“.
Wolfgang Völl zu loben, hieße Eulen nach Athen tragen. Der langjährige Ortsbeauftragte des THW hat beim THW und auch bei MHD und Feuerwehr vielfältige Auszeichnungen für sein ehrenamtliches Engagement erhalten. Selbst im Ruhestand ist er heute noch als „Hausmeister“ des THW-Geländes unverzichtbar.
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Aus elf Simmerather Ortschaften wurden außerdem Personen ausgezeichnet, die in verschiedenen Wettbewerben in Sport, Kultur und auch Beruf durch herausragende Leistungen überzeugen konnten.
Großes Engagement und ein intaktes Vereinsleben
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