Entwurf des Stellenplans für 2019. Keine Einwände des Personalrates. Viele Bewerber für Ausbildung ungeeignet.
SIMMERATH Nach einer Anhebung der Stellenzahl gegenüber 2018 beschäftigt die Gemeinde Simmerath im laufenden Jahr rechnerisch über 100 Beamte und Angestellte. Tatsächlich besetzt sind jedoch nur rund 91 Stellen, wie die Verwaltung in der Sitzung des Gemeinderates berichtete. Anlass war der Entwurf des Stellenplans für das Haushaltsjahr 2019, dem der Rat ohne Gegenstimme zustimmte. „Die Einstimmigkeit freut uns ganz besonders, weil es eine Form der Wertschätzung unserer Arbeit ist“, sagte Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns als Chef der Verwaltung und kündigte an: „Diese gute Nachricht werde ich gerne an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen weitergeben.“
Die Gesamtzahl der Beamtenstellen im Stellenplanentwurf 2019 hat sich gegenüber dem Stellenplan 2018 von 11 auf 13, also um insgesamt zwei Stellen erhöht, wie es in der Verwaltungsvorlage hieß. Die Gesamtzahl der Beschäftigtenstellen hat sich von 84,94 im Vorjahr auf 87,48 Stellen im laufenden Jahr um insgesamt 2,54 Stellen erhöht. „Als Gesamtergebnis bleibt festzuhalten, dass sich die Summe aller Stellen (Beamten- und Beschäftigtenplan) im Stellenplanentwurf 2019 gegenüber dem Stellenplan 2018 um insgesamt 4,54 Stellen erhöht hat“, so die Verwaltung. Aufgrund befristeter Teilzeitbeschäftigungen aus familiären Gründen und anderer unbesetzter oder für eine Rückkehr freizuhaltender Stellen steigt die Zahl der Stellen de facto lediglich um den Wert 0,88, wie die Berechnung ergab.
Was den Verwaltungsnachwuchs angeht, werden bei der Gemeinde Simmerath zurzeit zwei Inspektoranwärterinnen und eine Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten ausgebildet. Die beiden Inspektoranwärterinnen werden im September 2019 ihre Ausbildungen beenden; hierfür wurden im Stellenplanentwurf 2019 zwei Stellen neu eingerichtet.
Des Weiteren war aufgrund der Personalbedarfsplanung für das Jahr 2019 die Einstellung von zwei neuen Auszubildenden zum Verwaltungsangestellten (Fachrichtung „Kommunalverwaltung“) vorgesehen. Davon konnte bislang jedoch nur eine Stelle besetzt werden. „Wir hatten für diese Stellen rund 30 Bewerber, von denen jedoch viele leider nicht geeignet waren“, berichtete der Bürgermeister.
Christoph Poschen,
CDU-Fraktionsvorsitzender Simmerath
Insgesamt 17 Bewerberinnen und Bewerber habe man nach gängigen Verfahren testen lassen, schließlich aber nur eine junge Frau aus Schmidt eingestellt. „Das ist sehr schade, ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass alle nur ins Studium rennen“, meinte Klaus Stockschlaeder (Grüne) generell zur Krise am Ausbildungsmarkt. „Auch wir suchen seit einem Jahr vergebens einen Auszubildenden“, berichtete Stockschlaeder von seinem Unternehmen, einer Fachfirma für ökologische Heiztechnik. „Es ist unglaublich schwierig. Wir müssen einfach die Lehrberufe wieder attraktiver machen“, sagte der Grünen-Vertreter.
Bürgermeister Hermanns stellte fest, „dass wir bei der Kommunalverwaltung nicht nur gegen den Trend kämpfen, dass alle Schulabgänger studieren wollen, sondern auch gegen die Konkurrenz anderer Behörden wie der Städteregion Aachen, die offenbar die größere Anziehungskraft auf die potenziellen Auszubildenden ausüben“.
Mit Blick auf die Veränderungen im Gesamtstellenplan sprach Christoph Poschen (CDU) von nachvollziehbaren Veränderungen: „Wir haben für eine Kommune mit über 15.000 Einwohnern und mit umfangreichen Aufgaben nach wie vor eine maßvolle Personalausstattung“, stellte der Fraktionssprecher fest. Auch Gregor Harzheim begrüßte für die SPD die einzelnen Höhergruppierungen. Reinhold Köller (UWG) bezeichnete die Neueinrichtung einer Stelle für die Betreuung geflüchteter Menschen auf Langschoß als „Schritt in die richtige Richtung“.
Nachdem der Personalrat keine Einwendungen gegen den Stellenplanentwurf 2019 erhoben hatte, stimmte auch der Gemeinderat dem Entwurf einstimmig zu.
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