Bundestagsabgeordnete zu Gast im Rathaus. Verschiedene Themen angesprochen.
SIMMERATH Die Bundestagsabgeordnete Claudia Moll (SPD) war am Dienstag, 28. Mai, Gast im Simmerather Rathaus, wohin sie auf Einladung von Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns gereist war. In Anwesenheit der Fraktionsvorsitzenden und leitenden Mitarbeiter der Verwaltung stellte Moll im Sitzungssaal sich und ihre Arbeit vor und erhielt im Gegenzug zahlreiche Informationen zu Simmerath.
Bürgermeister Hermanns hob hervor, dass ein wichtiger Grund der Einladung die Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände NRW gewesen sei, worin es um die Kürzung der Bundesmittel für die Kommunen bei den Flüchtlingskosten geht. Hermanns erklärte, dass die Gemeinde Simmerath derzeit 170 Flüchtlinge betreue und sich davon 130 im Leistungsbezug befinden. „Hiervon erhalten wir aber nur für 71 Personen Erstattungen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen. Zudem bekommen wir für abgelehnte Flüchtlinge nur noch drei Monate eine Erstattung. Das kann nicht richtig sein.“ Aus eigenen Mitteln habe Simmerath im letzten Jahr 398.000 Euro im Bereich der Flüchtlingshilfe aufbringen müssen. 2018 seien die Kosten der Unterkunft für anerkannte Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen, so Hermanns, trotz sinkender Zahlen neu ankommender Flüchtlinge fast siebenmal höher ausgefallen als zwei Jahre zuvor. 2016 betrugen sie 73 Millionen und 2018 lagen sie bei rund 500 Millionen Euro. Hermanns: „Wir erwarten, dass die finanziellen Zusicherungen vom Bund weiter eingehalten und die Kommunen nicht mit den drastisch höheren Belastungen alleingelassen werden.“
Claudia Moll, seit 2017 im Bundestag und von Beruf Altenpflegerin mit Zusatzqualifikation in der Gerontopsychiatrie, schilderte den Anwesenden auf anschauliche Weise ihren Alltag in Berlin. „Auch wenn manche es nicht glauben, ich habe regelmäßig eine 50-Stunden-Woche und habe daher von Berlin bisher auch nicht viel gesehen.“ Moll versicherte, dass ihr das Thema Gesundheit nach wie vor sehr am Herzen liege. „Da kann mir sicher auch niemand die Butter vom Brot nehmen.“
Zum Ergebnis der Europawahl für die SPD bezog Claudia Moll offen Stellung: „Das hat mir sehr wehgetan.“ Auf die Nachfrage, ob sie denn schon mit Andrea Nahles telefoniert habe, merkte sie augenzwinkernd an: „Da ist ständig besetzt.“
Zur Radiologie im Simmerather Krankenhaus meinte Moll: „Das ist einfach ein Unding und für mich nicht nachvollziehbar. Von dem unfreundlichen Brief, den ich von der Kassenärztlichen Vereinigung erhalten habe, will ich erst gar nicht reden.“ Am Ende trug sich Claudia Moll noch ins goldene Buch der Gemeinde Simmerath ein und erhielt von Bürgermeister Hermanns ein Geschenk, damit sie Simmerath in guter Erinnerung behält.
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