Firma, die Kunststoffe herstellt, errichtet Bürokomplex und Lagerhalle. Bauarbeiten haben begonnen.
ROLLESBROICH Als vor rund zwei Wochen im unteren Teil des unbebauten Filetstücks des Rollesbroi-
cher Gewerbegebietes zwischen Völlesbruch- und Siemensstraße Bagger und anderes schweres Baugerät in Aktion traten, mutmaßten viele, dass dies der Beginn der Bauarbeiten für das vor kurzem angekündigte große Bauvorhaben der Familie Weiss aus Monschau wäre. Wie berichtet, will der Druckriese aus dem Nachbarort hier auf einer Fläche von 39.000 Quadratmetern eine neue Verpackungsdruckerei errichten. Dabei war in der Kommunikation mit der Gemeinde Simmerath allgemein der Eindruck entstanden, dass das gesamte Areal hierzu genutzt wird – was jedoch nicht der Fall ist.
Die Firma Pultex GmbH, bisher im Simmerather Gewerbegebiet In den Bremen beheimatet, zieht es in das Rollesbroicher Gewerbegebiet.
5000 Quadratmeter
Wie deren Geschäftsführer Thomas Bongard zu den Umzugsplänen mitteilte, will man dort auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern einen Bürokomplex nebst Lagerhalle mit zwei Dosieranlagen errichten. Zu dem bei Beginn der Erdarbeiten entstandenen Eindruck, dass hier die Firma Weiss mit ihrem Neubau begonnen hätte, meinte Bongard scherzhaft: „Im Vergleich zu dem großen Bauvorhaben wären wir nur der Parkplatz.“ Nichtdestoweniger vergrößert sich mit dem Neubau die Firmenfläche von Pultex um ein Vielfaches.
Das 1991 gegründete Unternehmen mit derzeit 14 Mitarbeitern ist Fachhändler für Kunststoffe wie Polyesterharze, Polyurethane und Epoxidharze für Handwerk, Industrie und Privatkunden. Polyurethan findet in der Praxis beispielsweise Anwendung in der Schwimmbadbeschichtung. Verarbeitungsmaschinen für Kunststoffe runden das Verkaufsprogramm der Firma ab.
I N F O
Mobilfunkmast und Klimmzüge für die neue Druckerei
Der Planungsausschuss der Gemeinde Simmerath hat in seiner jüngsten Sitzung den Weg für den Bau einer Produktionshalle für Rotationsdruck und Verpackungsdruck der Firma Weiss aus Monschau freigemacht. Im Rahmen einer Bebauungsplanänderung macht die Gemeinde dafür sogar einige Klimmzüge, damit das Projekt realisiert werden kann.
Konkret wurde beantragt, die maximale Gebäudehöhe von 15 auf 20 Meter zu erhöhen, die mögliche Gebäudelänge gar von 100 auf 225 Meter auszuweiten und auch die Zufahrtsbreite von 10 auf 15 Meter je 3000 Quadratmeter Grundstücksfläche zu vergrößern. Des Weiteren darf der Investor auf die eigentlich üblichen Anpflanzungen in einem bestimmten Bereich des Grundstücks verzichten und muss nur für jeweils zehn Stellplätze einen hochstämmigen Baum pflanzen. Im Bebauungsplan war ein Hochstamm für fünf Parkplätze vorgeschrieben. Auf Vorschlag der Verwaltung sollen diese Änderungen aber künftig für den Gesamtplan im Rollesbroicher Gewerbegebiet gelten.
Eine positive Begleiterscheinung des „runderneuerten“ Bebauungsplans ist weiterhin, dass im Plangebiet die Voraussetzungen zur Errichtung eines Mobilfunkmastes geschaffen werden. Unklar ist aber, ob ein solcher Mast auch die Mobilfunkprobleme im Ort wird beheben können.
Im Planungsausschuss fanden die Änderungswünsche für den Bau der Druckerei breite Zustimmung, auch wenn Klaus Stockschlaeder (Grüne) sich fragte, was die Ersteller des Bebauungsplans sich denn bei den ursprünglichen Begrenzungen gedacht hätten. Er stimmte aber ebenso zu wie Reinhard Köller (UWG), der meinte: Die Halle ist schon sehr groß, aber wir reden hier von einem Gewerbegebiet und freuen uns auf einen attraktiven Investor.“
Bericht: Heiner Schepp