Gregor Harzheim: In der vergangenen Woche wurden den Fachausschüssen noch die ambitionierten Pläne zur Errichtung eines Kunstrasenplatzes für die SV Nordeifel und eines Sportheims und Sporthalle in Kesternich vorgestellt. Die SPD begrüßt und unterstützt diese Pläne ausdrücklich und ist sehr erfreut über das hohe Engagement der beteiligten Vereine. Die Realisierung dieser Pläne ist auch eine richtige Reaktion auf die veränderten demografischen Rahmenbedingungen in den Ortschaften der Gemeinde. Wir gehen davon aus, dass die noch offenen Fragen im Zusammenhang mit dem Dorfgemeinschaftshaus geklärt werden und damit eine verlässliche Gesamtplanung mit einem klaren Finanzkonzept von Beginn an vorliegen wird.
Lesen sie nachfolgend den Presseartikel zu dem Projekt in Kesternich.
Kesternich. Schätzungsweise seit zehn Jahren laufen die Planungen für den Bau eines Sport- und Kulturzentrums in Kesternich: Jetzt bietet sich die bisher größte Chance, mit der konkreten Umsetzung des Projektes zu beginnen.
Auf der Kesternicher Höhe, wo bislang lediglich eine befestigte Fläche für die Aufstellung eines Festzeltes hergerichtet wurde, könnte schon im Herbst 2016 mit den Erdarbeiten für den Bau eines Kunstrasenplatzes begonnen werden.
Nachdem in den zurückliegenden Monaten die Kräfte gebündelt und eine neue Konzeption erarbeitet wurde, wurde jetzt der Durchbruch erzielt. In einer dreistündigen nicht öffentlichen Sondersitzung in dieser Woche haben der Struktur- und Hochbauausschuss und der Kultur- und Sportausschuss gemeinsam beschlossen, dem Gemeinderat zu empfehlen, für das Haushaltsjahr 2016 einen Eigenanteil von 70000 Euro und weitere 30000 Euro an Verpflichtungsermächtigungen für das Jahr 2017 einzustellen.
Dass nun Nägel mit Köpfen gemacht werden, ist zu einem wesentlichen Anteil auch einem Sponsor zu verdanken, der einen Beitrag von 200.000 Euro für den Bau eines Kunstrasenplatzes zur Verfügung stellen möchte.
Dass diese namhafte finanzielle Unterstützung von Privatseite eingebracht wurde, hängt damit zusammen, dass nun nicht mehr allein der TSV Kesternich als Projektverantwortlicher auftritt, sondern die Umsetzung des Sport- und Kulturzentrums auf drei starken Säulen steht. Neben dem Sponsor sind dies der SV Nordeifel, der im Jahr 2012 gegründete überörtliche Jugendfußballverein, und die Gemeinde Simmerath.
„Das ist ein entscheidender Unterschied und ein entscheidender Vorteil, um mit dem Projekt in die Umsetzung gehen“, sagte am Freitag Ralf Stollenwerk, der 1. Vorsitzende des TSV Kesternich, als im Simmerather Rathaus die neue Konzeption erläutert wurde. Stollenwerk räumte auch ein, dass der TSV niemals allein den Bau des vermutlich eine halbe Million Euro teuren Kunstrasenplatzes hätte stemmen können.
Der Sportplatz ist nun der erste Schritt beim Sport- und Kulturzentrum, denn am Ortsrand von Kesternich soll mehr entstehen als nur eine Spielfläche mit Umkleidekabinen. Weiter in Planung ist eine Gymnastikhalle für die im TSV Kesternich gegenüber dem Fußball immer stärker werdenden Hallensportarten wie Volleyball und Tischtennis.
Weiterhin in der Planung ist ein Dorfgemeinschaftshaus für die Ortsvereine, federführend vertreten durch die Dorfgemeinschaftshaus GmbH.
Getrennt (und auch im Bedarfsfall verbunden) werden die beiden Gebäudetrakte durch ein Foyer. Ein Zelt kann selbstverständlich auch noch in Verlängerung des Dorfgemeinschaftshauses errichtet werden, um bei größeren Veranstaltungen ausreichend Platz zu schaffen.
Auch Ortsvorsteher Ulrich Offermann hofft nun, dass die Dorfgemeinschaft sich vom aufkommenden frischen Wind für das ehrgeizige Projekt tragen lässt und die Chance für die Konkretisierung ergreift. „Eine solche Chance bietet sich so schnell nicht mehr“, sagte Offermann, der überzeugt ist vom Engagement der Dorfgemeinschaft. Sechs Vereine wollen nach bisherigen Stand das Dorfgemeinschaftshaus als ihr neues Domizil nutzen.
„Die Vereine würden ihr letztes Hemd geben, damit das Projekt verwirklicht wird“, ist der Ortsvorsteher überzeugt. Seinen Optimismus bezieht er auch aus der Tatsache, dass bei Sport- und Kulturzentrum trotz der langen Planungsphase „nie Stillstand“ geherrscht habe. Auch müsse man sehen, dass der Standort nicht nur sehr zentral liege und damit beste Voraussetzungen biete, sondern vor allen Dingen auch „planungsrechtlich abgesichert ist“.
Auch der SV Nordeifel sieht im neuen Kesternicher Kunstrasenplatz eine große Zukunftschance, erläuterten der 1. Vorsitzende Achim Wagemann und Geschäftsführer Josef Dolfen das Engagement des Jugendfußballvereins, unter dessen Dach bisher sechs Vereine aus dem Gemeindegebiet Simmerath gemeinsame Jugendteams stellen. Die SV-Vorstandsvertreter sehen im Vorhaben in Kesternich eine „optimale Ergänzung“ zu den bisherigen vier Spielstätten. Insbesondere ein Kunstrasenplatz biete in den witterungsbedingt schwierigen Zeiten optimale Voraussetzungen.
„Alles spricht für diesen Standort“, zeigt sich Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns überzeugt von der jetzt breiter aufgestellten Konzeption. Deshalb solle man den vorhandenen Elan in Kesternich nutzen. Hermanns erinnerte daran, dass man dank des Sponsorings von den ursprünglichen Plänen eines Naturrasenplatzes Abstand genommen habe. Bei einem Treffen im September 2015 mit 43 Teilnehmern sei dann dank der Kooperation zwischen TSV Kesternich und SV Nordeidel sowie des Engagements der Gemeinde der entscheidende Schritt vollzogen worden.
In diesem Zusammenhang erinnert der Bürgermeister daran, dass mit Schließung der Grundschule Kesternich Mitte 2017 auch die dort untergebrachte Musikvereinigung sowie das Trommler und Pfeiferkorps ihre Probelokale verlieren würden, da die Gemeinde beabsichtige, das Schulgebäude zu veräußern. Daher sehe man sich auch in der Verpflichtung, diesen beiden Vereinen eine neue Unterkunft im Dorfgemeinschaftshaus anzubieten. Er hoffe, dass auch noch die Schützenbruderschaft mit ins Boot genommen werden könne.
In direktem Zusammenhang mit dem Projekt steht auch die Vermarktung des alten Sportplatzes plus Sportheim und Parkplatz. Hier möchte die Gemeinde Simmerath 12000 Quadratmeter als Wohnbaufläche vermarkten.
Außerdem sagte Karl-Heinz Hermanns zu, dass er sich im Sinne der Gleichbehandlung dafür einsetzen wolle, dass die Gemeinde auch das Dorfgemeinschaftshaus finanzielle unterstütze.
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