Simmerath. Eine nicht alltägliche Einigkeit von allen Fraktionen zeigte sich auf der letzten Sitzung des Tiefbau-, Verkehrs- und Denkmalausschusses, als dort über den Erhalt oder die Aufgabe der Spielplätze in der Gemeinde Simmerath debattiert wurde.
31 Spielplätze standen auf den von der Gemeindeverwaltung mit viel Mühe und Aufwand erstellten Unterlagen, von denen zwölf im Hinblick auf die klammen Kassen geschlossen werden sollten. Ohne Zweifel ein brisantes Thema, dass am Ende konform-salomonisch gelöst wurde. Von den 31 Spielplätzen fallen vier weg, von denen zwei allerdings schon vorher nicht mehr da waren.
37.000 Quadratmeter
De facto sollen wegfallen: Bickerath: An der Kall, Dedenborn: Auf den Feldern, Einruhr: Franz-Becker-Straße und Steckenborn: Dorfplatz. Mit der Thematik hatte sich der Ausschuss bereits im April beschäftigt und dabei die Verwaltung beauftragt, zu den Spielplätzen weitere Informationen einzuholen. Hierbei stellte sich auch heraus, dass der jährliche Kostenaufwand pro Platz zwischen 1700 bis 2000 Euro beträgt.
Darüber hinaus wurden alle Spielplätze einer sicherheitstechnischen Inspektion unterzogen, woraus 224 Prüfberichte resultierten. Beruhigend ist dabei die Feststellung, dass die Spielgeräte auf den Plätzen, mit einer Gesamtpflegefläche von fast 37.000 Quadratmetern, allgemein einen guten Zustand aufweisen.
Dass die Spielplätze für den Bauhof der Gemeinde mit reichlich Arbeit verbunden sind, wird nicht nur an der Gesamtpflegefläche deutlich. Über 1300 laufende Meter Hecken sind rund um die Spielstätten zu schneiden. Dabei gehören die Plätze in Lammersdorf (Mittelvenn) mit 280 Metern, Steckenborn (Dorfplatz) 140 Meter und Strauch (Dorfplatz) 122 Meter zu den Spitzenreitern. Beachtlich auch die Größe der Sandflächen auf allen Plätzen: 4392 Quadratmeter. Laut den vorliegenden Prüfberichten müssen auf elf Plätzen die Einfriedungen entfernt oder nachgebessert werden, da diese eine Unfallgefahr darstellen.
Heribert Linscheidt (CDU) und Franz-Josef Hammelstein (SPD) erklärten in der Sitzung unisono, man wolle so viele Spielplätze wie möglich erhalten. Hammelstein vergaß nicht, der Verwaltung zu danken, die in dieser Sache wohl die meiste Arbeit gehabt habe.
Engagierte Jana im Glück
Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns hatte zu Beginn hervorgehoben, dass er von vielen Ratsmitgliedern und Bürgern in der Sache kontaktiert worden sei. Hierzu hatte vor Wochen auch die junge Jana Schiffer aus Strauch gehört, die ihn auf einer Veranstaltung als regelmäßige Nutzerin des Straucher Spielplatzes spontan angesprochen hatte. Wie Hermanns zur berichtete, „hat Jana mir mitgeteilt, dass sie eine Schließung des Straucher Spielplatzes doof finden würde“.
Die junge Antragstellerin war auch auf der Sitzung anwesend und überreichte Hermanns einen handgeschriebenen Brief, in dem sie sich nochmals für den Erhalt des Spielplatzes einsetzte. Bei so viel Engagement kein Wunder, dass den Strauchern beide Spielplätze erhalten bleiben.
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