Sigi Lauscher (SPD) hielt fest, dass man „naturgemäß nicht immer einer Meinung gewesen, die Zusammenarbeit aber dennoch stets fair und zum Wohle der Gemeinde“ gewesen sei.
Simmerath. Etwas mehr als sechs Jahre lang führte ihn sein beinahe täglicher Weg von Würselen nach Simmerath – am Freitag ist Roger Nießens letzter Arbeitstag als Beigeordneter der Gemeinde Simmerath. In Nießens letzter Ratssitzung würdigten der Gemeinderat und Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns die Verdienste des 43-Jährigen um die Gemeinde.
Roger Nießen war in diesen mehr als sechs Jahren fachlich wie menschlich ein hervorragender leitender Mitarbeiter unserer Gemeinde. Dein Weggang ist sicherlich ein Verlust für Simmerath“, sagte Hermanns „auch im Namen aller Kollegen hier im Rathaus“. Mit Kraremann-Els, einem Eifel-Käppi und Peter Stollenwerks Hecken-Bildband überreichte der Bürgermeister dem scheidenden Beigeordneten „Geschenke, die Dich immer an die Zeit hier bei uns erinnern sollen“.
Für die CDU charakterisierte Christoph Poschen den Volljuristen als „vertrauensvoll, verlässlich und angenehm im Umgang“, während Sigi Lauscher (SPD) festhielt, dass man „naturgemäß nicht immer einer Meinung“ gewesen, die Zusammenarbeit aber dennoch stets fair und zum Wohle der Gemeinde“ gewesen sei.
Roger Nießen, der ursprünglich schon Mitte August die neue Stelle als Beigeordneter seiner Heimatstadt Würselen antreten wollte, in Simmerath jedoch noch „einiges zu erledigen“ hatte, dankte für die lobenden Worte und erinnerte sich an seine Ankunft in Simmerath 2010: „Ich wusste absolut nicht, was mich hier erwartet, kannte nichts und niemanden“, bekannte Nießen und sprach von der „intensivsten Zeit meines bisherigen Arbeitslebens“, die dann gefolgt sei. Dabei habe er gleich zu Beginn vier Freitage bis spät abends arbeiten müssen, „wo doch eigentlich um 13 Uhr Feierabend sein sollte“, erinnerte er sich augenzwinkernd.
Gegenleistung für die viele Arbeit seien „viele interessante Projekte“ gewesen, die er habe begleiten und auch federführend für die Gemeinde zum Erfolg habe bringen dürfen. Nießen zählte stellvertretend das Jugendferiendorf und die neue Mitte Woffelsbach, diverse Gerätehäuser, die Sanierung des Rathauses, das Baugebiet Lohmühlenstraße sowie die Schwimmhalle und die energetische Sanierung der Sekundarschule auf, die „viel Arbeit, aber auch viel Freude“ gemacht hätten. Einzig das Pumpspeicherkraftwerk habe man als großes Projekt nicht realisieren können, sagte Roger Nießen.
Der 43-Jährige führte vor allem „die tägliche Fahrerei“ als Grund für seinen Wechsel an, die ihn schlussendlich viel Zeit mit der Familie gekostet habe. „Diese Zeit gewinne ich nun“, schloss Nießen und kündigte an, „immer wieder gerne nach Simmerath zu kommen – egal ob beruflich oder privat“. Seinem Nachfolger, der gleich anschließend gewählt wurde wünschte er „eine stets glückliche Hand zum Wohle der Gemeinde Simmerath“.
Einstimmiges Votum des Rates für Bennet Gielen
Der Simmerather Rat hat am Dienstagabend mit einem einstimmigen Votum Bennet Gielen zum neuen Beigeordneten der Gemeinde Simmerath gewählt. Der 36-jährige Jurist, der derzeit bei der Kommunalaufsicht des Kreises Viersen arbeitet, soll nach Möglichkeit schon zum 1. Oktober seine Amtsgeschäfte in Simmerath aufnehmen.
Immerhin 24 Bewerbungen waren der Gemeinde Simmerath nach der Ausschreibung der Beigeordneten-stelle ins Haus geflattert, vier Kandidaten hatte der Rat dann in die engere Auswahl genommen. Nach persönlicher Vorstellung bei Rat und Verwaltung blieb als Vorschlag für den Rat schließlich nur noch Bennet Gielen übrig, der vor einem Jahr bei der Bürgermeisterwahl in seiner Heimatgemeinde Krüchten für die CDU als Favorit antrat, in der Stichwahl jedoch deutlich einem parteilosen Gegenkandidaten unterlag.
„Herr Gielen machte von den Bewerbern den fachlich besten und engagiertesten Eindruck“, begründete Christoph Poschen (CDU) das klare Votum seiner Fraktion. Die SPD sprach sich nicht für einen Gegenkandidaten aus, sondern votierte ebenfalls für Gielen. Klaus Stockschlaeder (Grüne) wertete die hohe Zahl von Bewerbungen als gutes Zeichen: „Das zeigt, wie attraktiv die Gemeinde Simmerath ist“, sagte Stockschlaeder.
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