Volkshochschule Südkreis Aachen wird 30 Jahre alt. Bewährtes Kursangebot und aktuelle gesellschaftliche Themen.
Nordeifel. Im 30. Jahr ihres Bestehens möchte sich die Volkshochschule für den Südkreis Aachen als lebendige und attraktive Weiterbildungseinrichtung präsentieren, die neben dem bewährten Kursangebot auch immer die Nähe zu aktuellen gesellschaftlichen Themen sucht.
Das Jahr 2017 soll ganz im Zeichen des Jubiläums stehen. Der Festakt findet am 16. Juni 2017 statt; als Festrednerin ist die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth eingeladen worden.
Auch in der jetzt im Rathaus Monschau stattfindenden Verbandsversammlung war die Freude über das neue Erwachen der Eifeler Volkshochschule bei den Vertretern der Mitgliedskommunen Monschau, Roetgen und Simmerath spürbar. Alle versprachen, die neue VHS-Leiterin Marlies Breuer bei den zusätzlichen Aufgaben im Jubiläumsjahr zu unterstützen.
Weit über dem Stundensoll
Das Kerngeschäft der VHS ist immer noch das Kursangebot. Mit Blick auf die Entwicklung im jetzt zu Ende gehenden zweiten Semester 2016 verwies Marlies Breuer auf die gute Situation der VHS, da die gesetzlich erforderliche Mindeststundenzahl für eine Bezuschussung seitens des Landes mehr als ausreiche.
Im zweiten Halbjahr 2016 landet die VHS unter dem Strich bei 2043 Unterrichtsstunden. Die 2786 erteilten Stunden aus dem ersten Halbjahr hinzugerechnet, ergibt sich für 2016 eine Gesamtsumme von 4829 Stunden, wovon 4605 förderungsfähig sind. Das gesetzlich vorgeschriebene Mindestangebot von 3200 Unterrichtsstunden wird also deutlich überschritten.
In Monschau wurden 2086 Unterrichtsstunden erteilt, in Roetgen waren es 1479 und in Simmerath 1040. Ein Großteil der Stunden kommt durch die zahlreich angebotenen Kurse „Deutsch als Fremdsprache“ zustande.
Der Lehrplan für das erste Halbjahr 2017 umfasst insgesamt 3313 Unterrichtsstunden (Monschau: 1315; Roetgen: 1174 und Simmerath: 824).
Auf zwei Veranstaltungen machte Marlies Breuer gezielt aufmerksam, da sie gesellschaftlich relevante Themen zum Inhalt haben. In Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen werden die Referate „Soziale Medien – Veränderungen in der Gesellschaft“ und „Menschenwürde“ angeboten. In Kooperation mit der Universität Tübingen geht es um das Thema „Aktuelle Hirnforschung“.
Auf Anfrage von Helmut Kaulard, wie die vergleichsweise geringe Anzahl von Stunden in der größten Mitgliedskommune Simmerath zu erklären sei, meinte die VHS-Leiterin („Ich würde gerne mehr anbieten“), dass die Ursache dafür vor allem in den fehlenden Räumlichkeiten liege. Außerdem stehe die Dreifachhalle des Berufskollegs nur bedingt für Sportangebote zur Verfügung. Die VHS-Verbandsvorsteherin, Monschaus Bürgermeisterin Margareta Ritter, erläuterte ergänzend, dass man das gesamte EDV-Angebot ins Himo nach Imgenbroich verlagert habe, nachdem für die vormals intensiv genutzten Räume im Berufskolleg Simmerath Mietzahlungen erhoben worden seien.
Neue Räume werden gesucht
Manfred Nellessen als Vertreter der Gemeindeverwaltung Simmerath bot der VHS Gespräche über alternative Raumangebote im Gemeindegebiet an.
Eine Alternative, was die angestammten Räumlichkeiten betrifft, musste die Volkshochschule auch in Roetgen finden. Bislang teilen sich die VHS und das Familienzentrum Wackelzahn der Städteregion Aachen das Gebäude der alten Volkshochschule. Wegen des erhöhten Bedarfs benötigt die Kindertagesstätte jetzt vorübergehend zwei weitere Gruppenräume im Obergeschoss, was für die Volkshochschule einen Umzug zur Folge hat. Dank der engagierten Mitwirkung der Gemeinde Roetgen wurde im Gebäudekomplex Vennhof an der Bundesstraße/Ecke Faulenbruchstraße ein Ausweichquartier angemietet. Hier sollen drei Seminarräume eingerichtet werden.
Nach dem Neubau eines Kindergartens in Roetgen, was in schätzungsweise drei Jahren der Fall sein wird, zieht die Volkshochschule dann wieder an ihren angestammten Platz an der Hauptstraße zurück. Da die Städteregion für die Nutzung des Obergeschosses Miete zahlt, ist der temporäre Umzug für die VHS nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Wieder Mitglied im Landesverband geworden
Die Volkshochschule Südkreis Aachen ist zum 1. Oktober 2016 dem Landesverband der Volkshochschulen von NRW beigetreten. Dem Landesverband gehören aktuell 130 Volkshochschulen an. Der Eifeler VHS-Zweckverband war von 1987 bis 1992 und von 2001 bis 2004 schon einmal Mitglied im Landesverband, wobei die Kündigung jeweils aus Kostengründen erfolgte. Mit der erneuten Mitgliedschaft verbindet man nun die Hoffnung auf eine stärkere Gewichtung der Weiterbildung im Verbund. Der jährliche Mitgliedsbeitrag liegt aktuell bei rund 2500 Euro.
Die Verwaltung der VHS Südkreis Aachen war in den zurückliegenden 18 Jahren bei der Stadtverwaltung Monschau angesiedelt, die elf Jahre davor bei der Gemeinde Simmerath. Ab 1. Januar 2017 wechselt die Verantwortung nun auf die Gemeinde Roetgen. Man freue sich darauf, versicherte Bürgermeister Jorma Klauss, „den Verband zu managen.“