Simmerather Sozialdemokraten möchten für 2017 keine Mittel mehr für energetische Sanierung der Flüchtlingsunterkunft einstellen.
Lammersdorf. Städtebaulich sicherlich ein Schandfleck ist der Gebäudekomplex Langschoß, aber umschlossen vom Lammersdorfer Wald ist das Gelände ohnehin nur für Eingeweihte ein Anlaufpunkt, der insgesamt nicht weiter die Optik des Gemeindebildes Simmerath stört.
Seit Jahrzehnten sind in dieser zur Sammelunterkunft umfunktionierten ehemaligen Militärliegenschaft Flüchtlinge untergebracht. Die abgeschiedene Lage inmitten der hier vorherrschenden Fichten-Monokultur hat schon häufiger Grundsatzdebatten darüber ausgelöst, ob dies der richtige Platz für hoch gesteckte Integrationsziele ist.
Lieber an zentraler Stelle
Die Simmerather SPD-Fraktion möchte Langschoß am liebsten komplett aufgeben und stattdessen an zentraler Stelle im Gemeindegebiet auf die Suche nach einer alternativen Unterbringungsmöglichkeit gehen.
Das Vorhaben nimmt aus Sicht der Simmerather Sozialdemokraten insoweit bereits konkrete Formen an, als dass im Zuge der Vorberatungen zum Haushaltsplan 2017 in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Antrag eingebracht wurde, die im Etat angesetzten Mittel in Höhe von 35 000 Euro für die energetische Sanierung von Langschoß zu streichen. „Wir sollten hier keine weiteren Investitionen in die Gebäude vornehmen“, meinte SPD-Fraktionssprecher Gregor Harzheim. Besser sollte man 10 000 Euro Planungskosten in die Hand nehmen zwecks einer alternativen und zentralen Unterbringungsmöglichkeit von Flüchtlingen im Gemeindegebiet.
Auch Franz-Josef Hammelstein (SPD), zugleich Ortsvorsteher von Lammersdorf, warb dafür, jetzt die Chance zu ergreifen, um Langschoß zugunsten einer integrierten Lösung aufzugeben. Von der Gebäudesubstanz her sei die Unterkunft „ein Fass ohne Boden“.
Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns sieht allerdings derzeit keinen Grund, die Unterkunft Langschoß aus der Nutzung zu nehmen. „Bis auf die abgelegene Lage höre ich nur Positives“, meinte er. Die energetische Sanierung der Gebäude sei dringend erforderlich, um die Energiekosten zu reduzieren.
Über den Antrag der SPD wird bei der Verabschiedung des Haushaltsplanes 2017, die am Dienstag, 14. Februar, vorgesehen ist, abschließend beraten.
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