Das Jugendcafé Simmerath ist eine wichtige Anlaufstelle für junge Menschen in der gesamten Nordeifel und hat auch 2017 viele Pläne
Simmerath. Mit Spannung hatten die Jugendlichen und das Team des Jugendcafés in Simmerath am Donnerstag hohen Besuch erwartet: Christina Kampmann, NRW-Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport war angekündigt, doch daraus wurde nichts. „Ich kann mich nur bei allen hier entschuldigen, aber es hat im Büro von Frau Kampmann offenbar ein Kommunikationsproblem gegeben“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Kämmerling, der sich eigentlich gemeinsam mit der jungen Ministerin über die offene Jugendeinrichtung hatte informieren wollen. Das machte er dann aber auch ohne den Besuch aus Düsseldorf, erfuhr dabei viel Interessantes über das Café und sagte schließlich seine persönliche Unterstützung „für ein wirklich sehr gutes Projekt“ zu.
2002 wurde der gemeinnützige Verein von Simmerather Bürgern gegründet, um ein offenes Freizeitangebot für Jugendliche der Region anzubieten. Im Laufe der Jahre hat sich mit dem Jugendcafé eine verlässliche und von vielen Jugendlichen angenommene Anlaufstelle in Simmerath etabliert. Dreimal in der Woche finden im Durchschnitt 15 Jugendliche aus der gesamten Gemeinde, aber auch aus Monschau und aus dem weiteren Umfeld, den Weg in den Keller der Bickerather Straße 1, wo sie Freunde treffen, Billard spielen, Kochen oder einfach nur „abhängen und vom Alltag abschalten“ können, wie Babette Siewe, die pädagogische Leitung des Cafés es umriss. Der offene Treff ist aber nur eines von vielen Angeboten des Jugendcafés, das darüber hinaus Ferienaktionen und -fahrten, erlebnispädagogische und teils inklusive oder generationenübergreifende Aktionen und auch Berufsorientierung anbietet. Dabei arbeitet das Jugendcafé intensiv mit Streetwork Nordeifel zusammen und ist eng vernetzt mit Schulen, Kommunen und anderen Einrichtungen. „Dabei sind wir natürlich auf Unterstützer und finanzielle Hilfe der Politik angewiesen“, sagte Rolf Schwartz, der Vorsitzende des Vereins „Jugend aktiv“. Glücklich ist man im Café über die neuen Fenster und eine neue Küche in den Räumen der alten Schule, hat aber natürlich auch eine Wunschliste für die Zukunft. Spätestens hier zeigte sich, dass das Treffen mit der Politik an diesem Morgen auch ohne Ministerin lohnend war: Mitglieder des Simmerather Sozialausschusses sagten spontan Unterstützung bei der Anschaffung eines Computers und auch beim Kauf eines WLAN-Routers zu, der über die Initiative Freifunk angeschafft werden soll.
Der Besuch der Ministerin, so kündigte Stefan Kämmerling an, soll nachgeholt werden – möglicherweise dann aber erst nach der Landtagswahl im Mai.
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