In den drei Südkreiskommunen Monschau, Simmerath und Roetgen baut die CDU stark ab, die SPD dagegen kaum. Starke FDP .
Nordeifel. In der Nordeifel wurde bei den Bundestagswahlen 2017 der Bundestrend zwar in großen Teilen bestätigt, aber es gab auch markante Unterschiede in Monschau, Roetgen und Simmerath zum Ergebnis auf Bundesebene. Dennoch wählte auch die Eifel unter dem Strich zum vierten Mal in Folge Merkel.
Mit Erleichterung nahmen die Wahlbeobachter in der Nordeifel zur Kenntnis, dass die AfD bis auf ein paar kleine Ausreißer in der Region bei weitem noch nicht den Stellenwert besitzt, den sie jetzt bundesweit erreicht hat. Mit um die sechs Prozent Stimmenanteil in den drei Eifelkommunen (s. Gesamtergebnisse auf dieser Seite) bleiben die Rechten eine Randerscheinung, wobei sich ihr Anteil gegenüber der Bundestagswahl 2013 dennoch verdoppelt hat. Dass in den drei Kommunen aber insgesamt rund 1400 Wähler hinter der AfD ihr Kreuzchen machten, sollte dennoch nicht unterschätzt werden.
Auch Helmut Brandt baut ab
Die bundesweiten Verluste bei der CDU trafen auch die Christdemokarten in der Eifel mit voller Härte, selbst wenn Bundestagskandidat Helmut Brandt in den drei Südkreiskommunen der klare Gewinner bei den Erststimmen ist, aber andererseits auch nirgendwo mehr die 50-Prozent-Marke knackte. Das war vor vier Jahren noch anders, als Brandt in Monschau und Simmerath jeweils über die 55-Prozent-Hürde sprang. Diese Marke knackte er bei dieser Wahl nur noch in einigen traditionell starken CDU-Wahlbezirken in der Gemeinde Simmerath. Spitzenreiter ist hier Erkensruhr (60,7 Prozent), direkt gefolgt von Einruhr (58,7 Prozent) und Kesternich-Oberdorf (57 Prozent).
Die Verluste der CDU in den drei Eifelkommunen bei den Zweitstimmen fallen markant hoch aus und liegen sogar noch über dem Bundestrend. In Monschau, Roetgen und Simmerath liegen die CDU-Verluste um die zehn Prozent.
Während es bei der SPD auf Bundesebene lange Gesichter gab, hatten die Eifeler Sozialdemokraten dazu absolut keinen Grund, denn völlig entgegen dem Bundestrend legten sie bei den Zweitstimmen in Monschau sogar leicht zu (1,7 Prozent), ebenso leichte Zugewinne gab es auch in Simmerath (plus 1,0 Prozent). Dass die Sozialdemokraten in Roetgen um ein halbes Prozent gegenüber 2013 abbauten, sollte nicht ins Gewicht fallen.
Klarer Wahlgewinner in der Eifel ist die FDP. In den drei Eifelkommunen landete sie durchweg bei rund 14 Prozent, und in einigen Wahlbezirken konnte sie ihr Ergebnis von 2013 sogar verdreifachen. Damit hat sie zumindest in der Nordeifel eindeutig den hart umkämpften dritten Platz erreicht.
Die geringsten Bewegungen gegenüber 2013 gab es bei den Eifeler Grünen. Die 11,8 Prozent in Roetgen sind nicht weiter auffällig, da die Grünen hier traditionell stark vertreten sind und sich bei der zurückliegenden Kommunalwahl sogar der 20-Prozent-Marke näherten.
Hohe Wahlbeteiligung
Dass die SPD in der Nordeifel ohne jeder Schramme aus der Bundestagswahl hervorging, dürfte auch auf die hohe Wahlbeteiligung zurückzuführen sein, die in allen drei Eifelkommunen um einige Prozentpunkt nach oben ging, und damit die viel zitierte Aussage, dass die Bundestagswahl eintönig und langweilig gewesen sei, zumindest in Frage stellt. Mit einer Wahlbeteiligung von 86,1 Prozent dürfte die Gemeinde Roetgen auch bundesweit ziemlich weit vorne liegen.
Einige schwer erklärbare Einzelphänomene fallen auch noch ins Auge. Mit 19,3 Prozent Stimmenanteil (das entspricht 24 Wählern) übertrifft die AfD in Mulartshütte ganz deutlich FDP und Grüne. Auch im Wahlkreis Roetgen 200 kam ein ungewöhnlich starkes AfD-Potenzial mit 12,5 Prozent bei den Zweitstimmen (48 Stimmen) zum Vorschein.
Dieses Potenzial scheint es auch im Wahlbezirk Monschau 1 zu geben, wo die AfD 11,4 Prozent erreichte.
Das höchste AfD-Ergebnis wird im übrigen aus Hammer gemeldet. Zwölf Wähler entsprachen 21,4 Prozent Stimmenanteil und machten die Rechten in dem kleinen Ort zur zweitstärksten Kraft nach der CDU.
Den Vogel schoss die FDP in Roetgen im Briefwahlbezirk II ab, wo sie nach der Auszählung bei 18,6 Prozent landete.
Da wären schließlich noch Piraten und ÖPD, die hin wieder eine Stimme ergatterten, aber in vielen Eifeler Wahlbezirken eine Nullnummer hinlegten.
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