Ein Gutachter stellte Risse in den Leimbindern der Simmerather Schwimmhalle fest. Weitere Untersuchungen folgen im Laufe dieser Woche.
Simmerath. Die Gemeinde Simmerath teilt mit, dass das Simmbad vorerst für jegliche Nutzung geschlossen bleibt. Durch einen von der Gemeinde Simmerath beauftragten Gutachter wurde festgestellt, dass sich Risse in den Leimbindern der Dachkonstruktion des Simmbades befinden, die in ihrer Zulässigkeit außerhalb der Norm liegen. Aus diesem Grunde wurde das Simmbad bereits am vergangenen Freitag vorsorglich geschlossen.
Weitere Begutachtungen sind für diese Woche terminiert. Sobald nähere Informationen vorliegen, soll umgehend eine weitere Nachricht durch die Gemeindeverwaltung erfolgen. Die neue Simmerather Schwimmhalle direkt neben der Sekundarschule war im Herbst 2012 eröffnet worden. Nach der Eröffnung am 30. Oktober 2012 entwickelte sich das „SimmBad“, das die Schwimmhalle in der früheren Josef-Jansen-Sportstätte ersetzte (hier hatte die Schwimmhalle fast 50 Jahre ihren Zweck erfüllt) , zum Erfolgsmodell. In den beiden ersten Jahren besuchten weit über 60 000 Besucher die neue Einrichtung am Rande des Kranzbruchvenns. In dieser Zahl waren Kinder unter drei Jahren sowie Schwimmbadbenutzer im Rahmen des Schul- und Vereinssports nicht erfasst.
Im Januar 2011 hatte die Gemeinde Simmerath den Auftrag zum Bau des neues Schwimmbades vergeben. Dieser Neubau war die Folge einer tiefgreifenden strukturellen Veränderung im Zentralort Simmerath. Die Josef-Jansen-Sportstätte war zuvor abgerissen worden und das angrenzende Sportplatzgelände wie auch das Hallengrundstück als Bauland ausgewiesen worden. Auch dieses neue Projekt wurde zum Erfolgsmodell, denn im Neubaugebiet Sportplatzstraße/Lohmühlenstraße sind inzwischen so gut wie alle Parzellen bebaut. Neben dem Simmbad entstand dann auch später der neue Kunstrasenplatz der Hansa-Gemeinschaft Simmerath.
Schon einmal ein Dachschaden
Für den Neubau der Schwimmhalle war damals ein Kostenrahmen von vier Millionen Euro vorgegeben worden. Der Neubau mit Sport- und Lehrschwimmbecken durch einen Generalübernehmer, die Düsseldorfer SportStadiaNet, lief wie am Schnürchen; bereits vier Wochen früher als geplant trafen sich die Beteiligten Ende Juli 2011 zum ersten Spatenstich. Ein gutes Jahr später war der Bau fertig. Kleinere Probleme durch massenweise auftretendes Grundwasser, das unter anderem durch verstärkte Aktivitäten des Bibers verursacht wurde, konnten durch aufwendige Gründungsarbeiten ausgeräumt werden. Ausgestattet wurden das neue Simmbad auch mit einem schneelastsicheren Dach.
Dieses Dach bereitete der Gemeinde im Sommer 2013, kurz nach der Eröffnung, schon einmal Sorgen. Bei der Bauabnahme wurden handwerkliche Fehler bei der Flachdachkonstruktion bemängelt. Auch damals wurde ein Gutachten erstellt. Im Rahmen der Gewährleistung korrigierte ein ortsansässiges Unternehmen im Auftrag des Generalübernehmers und kostenfrei für die Gemeinde die Schäden. Der seinerzeit vom Generalübernehmer beauftragte Subunternehmer hatte im Frühjahr 2013 bereits Insolvenz angemeldet.