Deutliche Kritik an Simmerather Mehrheitsfraktionen und Verwaltungsspitze
Lammersdorf. Zu der neuerlich aufkommenden Diskussion über die Flüchtlingsunterkunft Langschoß in Simmerath meldet sich jetzt auch die SPD-Städteregionstagsfraktion zu Wort. Deren Vorsitzender Martin Peters, die sozialpolitische Sprecherin Janine Köster und Demet Jawher als Vorsitzende des Arbeitskreises der kommunalen Integrationsräte in der Städteregion Aachen kritisieren, dass die „angesprochenen Probleme bereits viel zu lange ungelöst im Raum stehen“, da den Mehrheitsfraktionen CDU/Grüne und der Verwaltungsspitze „der Wille zur Problemlösung fehlt“.
Im Zuge der zurückliegenden Haushaltsberatungen in Simmerath hatte die SPD-Fraktion beantragt, ein Konzept zur Unterbringung von Flüchtlingen in der Gemeinde Simmerath zu erarbeiten.
Nachdem dieser Antrag im Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt wurde, legt nun die SPD-Städteregionsfraktion nach: „Die alten Militärbaracken und ihr Standort sind nicht geeignet, Geflüchtete dauerhaft aufzunehmen und ihnen die Chance zu bieten, sich in die Gesellschaft zu integrieren“, heißt es in der Stellungnahme.
Gewollte Abgeschiedenheit?
„Die Abgeschiedenheit im Fichtenwald verhindert die Einbindung der Menschen in die soziale Struktur der Dörfer und die langfristige Integration in unsere Gesellschaft. Wir vermuten, das ist von den Verantwortlichen so gewollt. Unser Anspruch ist es, dass Zugewanderte wie Ortsansässige zur Integration bereit sein müssen. Bei kommunalen Vertretern, die an dem entlegenen Standort für die Sammelunterkunft festhalten, vermissen wir die Bereitschaft hierzu. Die Gemeinde Simmerath muss sich nach vielen Jahren endlich dazu durchringen, für die Unterbringung eine Konzeption zu entwickeln, die den Prinzipien der Menschenwürde gerecht wird“, fordern die städteregionalen Sozialdemokraten.
Ein Unterbringungskonzept müsse her, das als human gelten könne. „Es reicht nicht, kleinere Renovierungen in der Behausung durchzuführen. Die Unterkunftsproblematik muss endlich konsequent angegangen werden, damit der Problemfall gelöst wird“, heißt es abschließend.
Den Ehrenamtlichen, die sich um die betroffenen Menschen bemühten, dankt die SPD für ihr großartiges Engagement und erwartet, „dass die Kommunalpolitik ihrer Verantwortung endlich gerecht wird“.
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