Zur Sondersitzung des Rates der Gemeinde Simmerath kommen zahlreiche Bürger, um die Bedeutung der Einrichtung zu unterstreichen
Simmerath. So viel Publikum hat es bei einer Sitzung des Simmerather Gemeinderates selten gegeben. Der Ratssaal platzte am Mittwochabend aus allen Nähten, so groß war das Interesse an der öffentlichen Sondersitzung des Gemeinderates wegen der Schließung der Geburtshilfestation im Simmerather Krankenhaus. Rund 75 Personen hatten noch im Ratssaal Platz gefunden, mindestens genauso viele mussten die Sitzung von den Fluren aus verfolgen. Etwa 25 Schwangere durften auf Stühlen in der Mitte des Ratssaals Platz nehmen. Simmeraths Bürgermeister, Karl-Heinz Hermanns dankte allen für ihr Kommen, „um die Bedeutung der Geburtshilfestation für die Region zu verdeutlichen“.
An der Sitzung nahmen auch Eifelklinik-Geschäftsführer Dr. Benjamin Behar und Dr. Andreas Cousin, Leiter der Geburtshilfe, teil. Auch die Hebammen waren von Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns eingeladen worden. Sie erhielten Beifall der Bürger.
Optionen werden geprüft
Vor der Sitzung wurde die Resolution des neuen Frauen-Aktionsbündnisses verteilt. Außerdem sammelten Bürger Unterschriften für den Fortbestand der Geburtshilfe in Simmerath. Listen mit über 1000 Unterschriften waren auch schon im Rathaus eingegangen. Diese überreichte Hermanns an Dr. Behar mit den Worten: „Sehen Sie das als Hilferuf der Bevölkerung.“
In der Sitzung gehe es um zweierlei, erklärte Hermanns: um die Information des Rates und der Bevölkerung und vorrangig darum, den Blick nach vorne zu richten und nach Möglichkeiten für den Erhalt der Geburtshilfe zu suchen. „Wenn es stimmt, dass das Krankenhaus die wichtigste Einrichtung in der Region ist, dann ist die Geburtshilfe ihr Herz“, betonte Hermanns.
Im Vorfeld der Sitzung hatte es auf Einladung des Simmerather Bürgermeisters am Dienstag außerdem ein Vorgespräch mit Vertretern der Klinikleitung, dem Betriebsrat der Eifelklinik sowie den Bürgermeistern und Landtagsabgeordneten aus den Kommunen Monschau, Simmerath, Roetgen, Nideggen und Hürtgenwald gegeben. Die Landtagsabgeordneten seien aktuell mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann im Gespräch, sagte der Bürgermeister. Während der Sitzung erreichte ihn dann die Nachricht, dass alle im Vorgespräch genannten Optionen geprüft würden. Der Minister habe erklärt, die Geburtshilfe in Simmerath sei für die Versorgung der Schwangeren notwendig.
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