Glasfaserausbau in Lammersdorf verzögert sich wegen „spezieller Bodenverhältnisse“. Infoabend mit teils verärgerten Besuchern.
LAMMERSDORF[/bu] Nicht wenige Besucher waren ungehalten und manche schüttelten am Donnerstagabend im Saal des Lammersdorfer Hofs immer wieder den Kopf, als ihnen die Vertreter der Deutschen Glasfaser (DG) beim anberaumten Bauinformationsabend zum lang angekündigten Ausbau des Glasfasernetzes in Lammersdorf, Paustenbach und der Waldsiedlung mitteilten, dass es unerwartet zu Verzögerungen gekommen sei, womit sich der Beginn des Glasfaserausbaus in Lammersdorf erneut hinauszieht. Eigentlich hatte der Telekommunikations- und Netzanbieter aus Borken die glasfasereuphorisierten Lammersdorfer Neukunden, von denen über 100 erschienen waren, an diesem Abend mit Zahlen, Daten und Fakten über den aktuellen Stand der Tiefbauarbeiten informieren wollen.
Vor einem Monat hatte die DG bei ihrem Infoabend in Simmerath feste Termine genannt. Danach sollte mit den Tiefbauarbeiten für den „rasend schnellen“ Glasfaserzugang in Simmerath und Lammersdorf zeitgleich am 30. Juli begonnen werden. Laut Projektmanager Sedat Akcay ist die gesamte Trasse im Gemeindegebiet, in dem die DG laut damaligem Stand 1473 Haushalte mit Glasfaser versorgt, 21 Kilometer lang. Nun mussten Akcay und Ymek Colak von der DG den Lammersdorfern mitteilen, dass man bei den momentan durchgeführten Verlegearbeiten des orangefarbenen Glasfaserkabels in Roetgen unerwartet auf harten Boden gestoßen sei. Projektmanager Akcay: „Wir haben dort spezielle Bodenverhältnisse vorgefunden, womit sich der Fortgang der Arbeiten verlangsamt.“ Daher haben auch die angekündigten Hausbesuche der DG in Lammersdorf noch nicht stattgefunden.
Noch kein Tiefbautermin
Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein meldete sich, auch stellvertretend für andere Besucher, zu Wort: „Wir wollen endlich wissen, wann es losgeht. Sie müssen endlich mit einem Termin herausrücken! Im vorigen Jahr haben sie verkündet, nach Karneval mit den Arbeiten zu beginnen. Danach hörte man lange Zeit nichts, bevor es dann hieß, dass es am 30. Juli losgehe.“ Auf die konkrete Frage des Ortsvorstehers, ob denn noch in diesem Jahr mit den Tiefbauarbeiten begonnen werde, erklärte Ymek Colak von der DG: „Dazu kann ich momentan nichts sagen.“
Nachdem zwischenzeitlich einige Besucher die Versammlung verlassen hatten, beantworteten die Vertreter der DG geduldig noch viele Fragen zu Verträgen, Routern, Vertragsumstellungen, Erhöhung der Bereitstellungsgebühren, Installation der Endgeräte sowie Art und Umfang der Erdarbeiten vor dem Haus. Dabei wurde aus der Versammlung heraus auch angeregt, dass im Gegensatz zu Roetgen deutschsprachige Bauleiter zum Einsatz kommen, um Rückfragen direkt vor Ort zu klären.
Durch die in Roetgen ins Stocken geratenen Erdarbeiten werden sich laut Projektmanager Akcay die für den Zentralort Simmerath genannten Bauzeiten nicht ändern. „Nach aktuellem Stand werden die für Simmerath genannten Termine gehalten“, erklärte er und fügte dann hinzu: „Eventuell verschiebt sich das aber auch noch um ein bis zwei Wochen.“
Aufregung im Vorfeld
Für Aufregung hatte die Deutsche Glasfaser im Übrigen schon am Morgen gesorgt. Der Inhaberin des Lammersdorfer Hofs, Maria Cernovs, wurde von der Deutschen Glasfaser telefonisch mitgeteilt, dass der Bauinfoabend nicht stattfinden würde. Nachdem Ortsvorsteher Hammelstein dann hierüber das Simmerather Rathaus informierte und dort die Alarmglocken schrillten, kam eine halbe Stunde später zur Erleichterung von Maria Cernovs Entwarnung von der DG: Der Infoabend würde nun doch stattfinden.