Gesellschaft für Bildung im Gesundheitswesen wird gegründet. Zusammenführung der Ausbildungsberufe. Viel Lob von der SPD.
Städteregion. So viel Lob von der SPD gibt es selten für die Verwaltung: „Hochgradig zufrieden“ sei seine Fraktion mit der Arbeit von Sozialdezernentin Prof. Edeltraud Vomberg und ihrem Team, betont der Fraktionsvorsitzende Martin Peters. „Sehr gute Arbeit“ habe sie geleistet und „viel Energie reingesteckt“. Das gelte vor allem für die von den Sozialdemokraten im Rahmen des Strukturkonzeptes geforderte integrierte Sozialplanung und für die Vorbereitungen der Gründung einer „Gesellschaft für Bildung im Gesundheitswesen in der Städteregion mbH“.
Mit letzterer schlage man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Die seit Jahren herrschende eklatante Raumnot des Altenpflegeseminars und der Fort- und Weiterbildung in Würselen werde gelindert, und die Städteregion führe die Ausbildungsgänge Alten- und Krankenpflege zusammen, wie es vom Bund beschlossen worden ist.
„Von Anfang an unsere Idee“
„Die Gründung einer solchen Gesellschaft war von Anfang an unsere Idee“, betont Margret Schulz, Vorsitzende des städteregionalen Sozialausschusses. „Wir haben nur darauf gewartet, dass der Bund sich zu einer Reform der Pflegeausbildung durchringt. Jetzt ist es endlich soweit: Ab dem Jahr 2021 werden die Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege zusammengeführt. Die ersten zwei Jahre lernen alle gemeinsam, danach erfolgt die Spezialisierung.“
Das biete die Möglichkeit, die Krankenpflegeschule des Rhein-Maas-Klinikums (RMK), das je zur Hälfte der Städteregion und der Knappschaft Bahn-See gehört, und das städteregionale Altenpflegeseminar in einer Gesellschaft zusammenzuführen. Schulz und Peters hoffen, dass das RMK bzw. die Knappschaft die Genehmigung des Bundesversicherungsamtes erhalte, der Gesellschaft beizutreten.
Zunächst wird die Städteregion alleinige Gesellschafterin der neuen Pflegeschule, das haben die politischen Gremien bereits beschlossen. Formal muss der Städteregionstag dies am 12. April noch bestätigen. Laut Verwaltung ist denkbar, dass das RMK die Krankenpflegeausbildung auf die neue Gesellschaft überträgt, falls sich der Beitritt zur Gesellschaft verzögert. Ziel bleibe jedoch eine paritätische Beteiligung.
Wichtig ist der SPD, dass die neue Gesellschaft dem Kommunalen Arbeitgeberverband beitritt. Damit werde, so Martin Peters, sichergestellt, dass das Tarifwerk für den öffentlichen Dienst gilt. „Wir sind dann nicht nur Vorreiter bei der Zusammenführung der Pflegeausbildungen, sondern auch bei den Arbeitsbedingungen.“
Die neue Pflegeschule wird auf dem Gelände des Krankenhauses Würselen-Bardenberg errichtet. Zunächst wird, um die größte Raumnot zu lindern, das Fachseminar für Altenpflege in bisher noch vom Krankenhaus genutzte Teile des Altbaus einziehen. Die Krankenpflegeschule bleibt am RMK in Würselen-Marienhöhe, bis ein Neubau erstellt ist. Der könnte frühestens 2023 stehen, kündigt die Verwaltung an.
Die Städteregion bzw. die neue Gesellschaft ist jedoch nicht Bauherr, sondern tritt dann als Mieter auf. Federführend für die Entwicklung des Geländes wird die Trägergesellschaft des Aachener Schwertbades sein, das in Bardenberg perspektivisch auch seine Ausbildung in Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie ansiedeln will.
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