Lammersdorf: Ohne Zweifel fühlt er sich an der Vennbahn in Höhe des Lammersdorfer Bahnhofs pudelwohl und hat sich hier nachweislich und unübersehbar angesiedelt. Die Rede ist vom „Castor fiber“, sprich Biber, der Ende 2014 erstmals in diesem Terrain gesichtet wurde und seitdem fleißig dabei ist, Bäume zu fällen und Dämme zu bauen.
Letztere führten nun dazu, dass das angestaute Wasser im parallel zur Vennbahn verlaufenden Entwässerungsgraben bis an die Radtrasse heranreichte und Unterspülungen des Premiumradweges oder Beschädigungen der Bankette befürchtet wurden.
Sorgenvoll hatten sich mehrere Nutzer des Radweges daher auch an Lammersdorfs Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein gewandt, der sich daraufhin fachgerechten Rat einholte.
Zusammen mit Udo Thorwesten von der Unteren Landschaftsbehörde im Umweltamt der Städteregion und dem Jagdbeauftragten der Städteregion, Karl-Heinz Kuckelkorn, schaute man sich jetzt vor Ort die Aktivitäten des Bibers näher an.
Thorwesten zeigte sich dabei zunächst einmal beeindruckt von Ausmaß des gefällten Baumbestandes auf dem parallel zur Vennbahn verlaufenden Hang in Richtung Mittelvenn. Wie man bei der weiteren Begehung feststellte, hat der Biber, explizit ein Biberpärchen oder eine Biberfamilie, im Laufe der letzten Monate zu den bestehenden Dämmen offensichtlich einen weiteren kleinen Damm hinzu gebaut.
Udo Thorwesten wies darauf hin, dass zur Beunruhigung aber kein Grund bestehe. „Wenn die Biber alles weggefressen haben, ziehen die weiter.“ Gleichzeitig stellte er klar, dass es sich um einen Straftatbestand handele, wenn man dem Biber nachstelle.
Nach genauer Inaugenscheinnahme des überschwemmten Terrains gab Thorwesten dann auch Entwarnung. Eine Unterspülung der Vennbahntrasse und eine Beschädigung der Bankette sei nicht zu befürchten.
Mittel gegen Verbissschutz
Etwas anders stellte sich die Situation am Ende des Hanges unterhalb des Spielplatzes im Wohngebiet Mittelvenn dar. Bis hierhin ist der fleißige Nager bereits vorgedrungen. Damit der Biber nun nicht auf die Idee kommt, sich am Baumbestand des Spielplatzes zu vergreifen, sagte Udo Thorwesten hier sofortige Hilfe zu. Die Bäume auf dem Spielplatz werden umgehend mit einem Verbissschutzmittel behandelt, wozu Thorwesten erläuterte: „Das ist ungiftig, aber es schmeckt dem Biber halt nicht besonders, so dass er dann die Bäume in Ruhe lässt.“
Für Kinder bestehe im Übrigen keine Gefahr, da Biber scheue Tiere seien, die in der Regel auch erst in der Dämmerung aktiv würden. Hundebesitzern sei allerdings angeraten, ihren geliebten Vierbeiner nicht im angestauten Wasser schwimmen zu lassen.
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