Land und Bund finanzieren zu 75 Prozent
Simmerath: Der Breitbandausbau in der Gemeinde Simmerath nimmt weiter Fahrt auf. Bereits in den Vorjahren erfolgte der Ausbau in den Ortschaften Dedenborn, Eicherscheid, Huppenbroich, Hammer und Lammersdorf. Im Jahr 2013 wurden die Ortschaften Kesternich, Rurberg und Woffelsbach und im Frühjahr 2014 der Ortsteil Hechelscheid an die schnellere Datenautobahn angebunden.
In diesem Jahr wurden die Kabelverzweiger in Einruhr und Erkensruhr vom Netzanbieter an das Glasfasernetz angeschlossen. Über die nächsten Schritte informierte die Verwaltung kürzlich den Gemeinderat.
Im Dezember 2014 beauftragte der Struktur- und Hochbauausschuss die Verwaltung, den flächendeckenden Breitbandausbau im Gemeindegebiet Simmerath weiterhin voranzutreiben. Da die Ortschaften Rollesbroich und Paustenbach derzeit die am schlechtesten versorgten Orte der Gemeinde Simmerath sind, sollten diese Orte als nächstes an das Glasfasernetz angeschlossen werden.
Im März 2015 erfolgte zunächst die sogenannte Bedarfsanalyse.Hierzu wurden über 2500 Fragebögen zur Erhebung des Breitbandbedarfs in den Ortschaften verteilt. Anschließend erfolgte vom 7. April bis zum 13. Mai 2015 die Markterkundung. Die Erkundung des örtlichen Breitbandmarktes ergab, dass ohne die Gewährung eines Zuschusses eine flächendeckende Breitbandversorgung in den Ortschaften nicht möglich ist.
Telekom erhielt Zuschlag
Anschließend erfolgte das sogenannte offene und transparente Auswahlverfahren. Netzanbieter wurden dabei gebeten, in den oben genannten Ortschaften Lösungen zur Breitbandversorgung anzubieten. Dabei musste eine Breitbandversorgung von mindestens 6 Mbit/s garantiert werden. Für die Mehrheit der Anschlüsse sollte die Download-Geschwindigkeit allerdings mindestens 16 Mbit/s betragen. Höhere Übertragungsraten waren ausdrücklich erwünscht.
Innerhalb der Ausschreibungsfrist haben dann mehrere Netzanbieter Angebote eingereicht, wobei das Angebot der Telekom von der Verwaltung „als marktgerechte, nachhaltige und wirtschaftliche Lösung mit einem gutenPreis/Leistungsverhältnis“ angesehen wurde.
Angesichts der Haushaltslage kann die Gemeinde Simmerath aber einen Breitbandausbau in den Ortschaften nicht vollständig mit Eigenmitteln finanzieren, so dass sie im September 2015 Förderanträge zum Breitbandausbau in den Ortschaften Rollesbroich, Simmerath (mit Witzerath und Bickerath) und Paustenbach einreichte.
Per Mail erhielt die Gemeinde Simmerath vorab am 3. Dezember 2015 die Förderbescheide zum Breitbandausbau in den Ortschaften Rollesbroich und Simmerath (mit Witzerath, Bickerrath und Paustenbach).
Die Kosten der so genannten Wirtschaftlichkeitslücke für den Anbieter Telekom belaufen sich auf über 630.000 Euro. Diese Kosten werden aufgrund der Förderrichtlinie mit 75 Prozent von Bund und Land bezuschusst. Die verbleibende Restsumme in Höhe von rund 157.000 Euro wird von der Gemeinde Simmerath übernommen.
Im Rahmen des Breitbandausbaus werden nun Glasfaserkabel zu den vorhandenen Kabelverzweigern verlegt. Die Kabelverzweiger werden mit entsprechender DSL-Technik ausgebaut. Abschließend werden die Breitbandverbindungen über kurze bestehende Kupferleitungen zu den einzelnen Hausanschlüssen geführt, so dass Verbindungen mit bis zu 50 MBit/s im Download möglich sind.
In den genannten Ortschaften sind Tiefbauarbeiten zur Verlegung des Glasfaserkabels in einer Länge von insgesamt 2,4 Kilometern erforderlich. Auf einer Länge von 1,2 Kilometer wird das Glasfaserkabel oberirdisch (zwischen den Ortschaften) verlegt. Neun Kilometer Glasfaserkabel werden insgesamt verlegt und 12 Kabelverzweiger in sogenannten Multifunktionsgehäuse umgebaut.
Der Breitbandausbau muss bis Mitte 2017 vom Netzanbieter Telekom erfolgt sein. Nach dem Ausbau in den Ortschaften Rollesbroich, Simmerath und Paustenbach wären bis auf Steckenborn und Strauch alle Kabelverzweiger der Ortschaften innerhalb der Gemeinde Simmerath an das Glasfasernetz angebunden. In Steckenborn (ohne Hechelscheid) empfangen fast 40 Prozent der 500 Anschlüsse weniger als 6 Mbit/s im Download.
In Strauch empfangen dagegen lediglich 3,5 Prozent der 495 Anschlüsse weniger als 6 Mbit/s im Download. Angedacht ist, diese beiden Ortschaften als nächstes an das Glasfasernetz anzuschließen.
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