Wer zu Fuß zwischen den Simmerather Ortsteilen unterwegs ist, geht auf der Fahrbahn oder im Matsch. Auf Anregung der SPD wurde über einen Gehweg beraten – und abgestimmt.
Zurücktreten bitte! Der Schnellbus der Linie SB63 rauscht die Bickerather Straße hinunter ins Kalltal, die Fußgängerin am Straßenrand tritt respektvoll zwei Schritte zurück ins Gras hinter ihr. Dass an dieser Stelle überhaupt Raum zum Ausweichen vorhanden ist, ist pures Glück: Ein Stückchen weiter in Richtung Paustenbach kommt neben dem Asphalt nur noch der Straßengraben.
Die SPD-Fraktion im Simmerather Gemeinderat, darunter auch der für den Wahlbezirk Paustenbach zuständige Ratsherr Manfred Sawallich, hatte das Thema im November aufgegriffen und Maßnahmen angeregt, die zu mehr Sicherheit für Wanderer und Spaziergänger in den beiden Ortsdurchfahrten führen würden. Der Antrag weist auch darauf hin, dass Wege, die die Straße kreuzen, oft versetzt verliefen. „Wer also die Straße queren muss, um in das gegenüberliegende Wohnviertel zu gelangen, ist gezwungen, zumindest eine Teilstrecke auf dieser Durchgangsstraße weiter zu gehen.“ Konkrete Vorschläge für Maßnahmen machten die Sozialdemokraten nicht, betonten aber, dass etwaige Maßnahmen für die Anwohner nicht zu Kosten führen sollten.
Ein Gehweg wiederum stößt auf andere Probleme. Um ihn die üblichen 2,50 Meter breit und mit einem Bordstein leicht erhöht anzulegen, müssten teils aufwendige Stützbauten an den Böschungen gebaut werden. Dann sei auch eine Straßenentwässerung vorzusehen, die es in den entsprechenden Abschnitten derzeit noch nicht gibt. Und: Da der neben der Straße vorhandene Platz an einigen Stellen nicht ausreicht, müssten die fehlenden Bodenflächen von den jeweiligen Anwohnern gekauft werden.
Der vorhandene Platz neben der Straße reiche einfach nicht, die 2,50 Meter Breite seien für einen Fußweg vorgeschrieben. Die vorgeschlagene Ablehnung eines Gehwegs ging schließlich ohne Nein-Stimmen auf den Weg.
Bericht der Eifeler Zeitung – Foto: Hans Keutgen
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