Otto Junker GmbH investiert 5,5 Millionen Euro in neue Produktionshallen und Sozialgebäude. Konkurrenzfähig bleiben.
Lammersdorf. Die umfangsreichste Investition der zurückliegenden 40 Jahre bei der Otto Junker GmbH in Lammersdorf kann beginnen: Der Industrieofen- und Anlagenbauer investiert insgesamt 5,5 Millionen Euro in den Neubau von zwei Produktionshallen, ein Sozialgebäude und die Gießerei. Nach insgesamt neunjähriger Vorlaufzeit ist nun der Weg frei für den Neubau der beiden Hallen. Ab nächste Woche wird die Baustelle eingerichtet, am 18. August ist der symbolische erste Spatenstich auf dem Betriebsgelände an der Jägerhausstraße.
Vier Millionen Euro kosten allein die beiden neuen Produktionshallen. „Damit baut Junker den Standort Lammersdorf aus, sichert Arbeitsplätze und schafft die Grundlage für neue Arbeitsplätze“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung, Markus D. Werner, in Vorfreude auf die anstehende Maßnahme. Die beiden neuen Hallen, Nummer 12 und 13, werden an die vorhandene Halle acht angeschlossen und dienen dazu, Spulen zu zentrieren und zu optimieren. Dieses Produktsegment gehört seit jeher zu den Kernkompetenzen des Unternehmens und soll nun den Marktanforderungen entsprechend produziert werden, „damit wir auch weiterhin weltweit konkurrenzfähig bleiben“. Der Jahresumsatz der Otto Junker GmbH liegt derzeit bei rund 120 Millionen Euro.
Fertigstellung 2017
Die Fertigstellung der neuen Gebäude ist für die zweite Jahreshälfte 2017 geplant. Durch den Neubau der Hallen verfügt Junker über eine zusätzliche Produktionsfläche von knapp 3500 Quadratmetern; aktuell beträgt diese 30 300 Quadratmeter.
Durch diese Investition, erläutert Werner, würden 50 Arbeitsplätze gesichert, die bereits im Hinblick auf die neuen Produktionshallen im Vorfeld geschaffen wurden. Im Übrigen stelle Junker „laufend neue Mitarbeiter“ ein. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 680 Mitarbeiter, davon allein 490 am Standort Lammersdorf. Hinzu kommen noch 27 Auszubildende. Junker ist damit der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Simmerath.
Den Neubau der Hallen charakterisiert Markus D. Werner als „klares Bekenntnis zum Standort Lammersdorf und der Nordeifel“. Diese Investition, der intensive Abstimmungsgespräche mit dem Aufsichtsrat vorausgegangen seien, sei dem Unternehmen nicht leicht gefallen. Trotz zufriedenstellender Auftragslage im Bereich Ofenbau „sprudeln die Gewinne derzeit nicht so üppig“. Insgesamt sieht Werner das Unternehmen, das sich bei einigen Nischenproduktionen als Weltmarktführer bezeichnen darf, im Wettbewerb gut aufgestellt, auch wenn die Gießerei bei der Auftragslage etwas hinterher hinke und insgesamt eine „leichte Verhaltenheit“ bei der Kundschaft festzustellen sei.
Die beiden neuen Spulenhallen mit knapp 15 Meter Firsthöhe sind unabdingbar, um komfortabel arbeiten zu können. Die Industrieöfen sind mit den Jahren in ihrem Umfang gewachsen, so dass die vorhandenen Hallendeckenhöhen einen reibungslosen Produktionsablauf nicht mehr zulassen.
Die weiteren anstehenden Investitionen sollen ebenfalls der Standortsicherung dienen. 700 000 Euro werden in die Gießereitechnik investiert und weitere 700 000 Euro in den Neubau eines Sozialgebäudes für rund 200 Personen. Die Bodenplatte für das 400 Quadratmeter große Sozialgebäude gleich am Haupteingang liegt schon. Im November soll das Gebäude bezugsfertig sein. Hier werden neue Duschen und Umkleiden für die Mitarbeiter errichtet. Angeschlossen daran ist auch ein überdachter Weg zur Gießerei. Die bisherigen Sozialräume stammen zum Teil noch aus der frühen Zeit des Unternehmens.
Über die aktuellen Planungen und Entwicklungen bei Junker in Lammersdorf informierte sich jetzt auch der Landtagsabgeordnete Stefan Kämmerling. Der SPD-Politiker freute sich über die „nachhaltige und kluge Unternehmenspolitik“ bei Junker, die ganz auf die Zukunft ausgerichtet sei. Die jetzt anstehenden Investitionen bezeichnete er als „fantastisches Signal zur Sicherung von Industriearbeitsplätzen in der Region“. Den Besuch begleitete auch Achim Schyns, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Aachen. Dieser lobte vor allem die „fairen Arbeitsplätze“ bei Junker sowie die „funktionierende Mitarbeitervertretung“.
Ausbau B 258 „erforderlich“
Den guten Dialog mit der Unternehmensleitung kann auch Thomas Breidenich, der Betriebsratsvorsitzende bei Junker in Lammersdorf, bestätigen. Auch er sieht die neuen Investitionen als wichtige Maßnahmen zur Standortsicherung. Darüber hinaus habe die Erfahrung gezeigt, dass Forschung und Entwicklung wesentliche Faktoren seien, um die Marktposition zu sichern.
Verbesserungsbedürftig ist aus Sicht des geografisch etwas abseits gelegenen Unternehmens die Verkehrsanbindung. Der Ausbau der B 258 sei „dringend erforderlich“, sagt Markus D. Werner. Überhaupt seien weitere Investitionen in die Infrastruktur erforderlich. Dies betreffe nicht nur die Verkehrswege, sondern auch die Datenautobahn.
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