Am 8. Juni beginnt der „Normalbetrieb“
Strauch. Mit einem eingeschränkten Regelbetrieb öffnen die Kindergärten am Montag, 8. Juni ihre Tore wieder für alle Kinder. Neben einem reduzierten Betreuungsumfang müssen die Eltern mit weiteren qualitativen und quantitativen Einschränkungen rechnen.
Für alle Kinder, die ab Montag wieder ihre Kindertageseinrichtung besuchen möchten, gilt, dass der Betreuungsumfang um 10 Stunden reduziert wird. Das heißt, auch diejenigen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten oder alleinerziehend sind, müssen mit weniger Zeit im Kindergarten auskommen. »Es steht fest, dass es für die Eltern, die bisher die Notbetreuung in Anspruch genommen haben, keine Sonderregelung mehr gibt«, erklärt Detlef Funken, Pressesprecher der Städteregion Aachen.
Wie die reduzierten Wochenstunden verteilt werden, entscheiden die Einrichtungen individuell. So könnten eingeschränkte Personalressourcen auch dazu führen, dass eine Tagesstätte nur geringere Betreuungsumfänge anbieten kann. Andersrum dürfen auch höhere Umfänge angeboten werden, wenn Personal und Räumlichkeiten es zulassen. Diese Möglichkeit hat Zita Conrath, Leiterin des Kita-Verbundes Strauch/Steckenborn leider nicht. »Aktuell müssen wir auf fünf Erzieherinnen verzichten und haben somit eine angespannte Personalsituation für den Neustart«, erklärt sie. Trotzdem freue man sich sehr, dass endlich wieder ein Stück Normalität in den Kindergartenalltag zurückkehre.
Notbetreuung endet, keine Flexibilität
Für die schwierige Situation auf Seiten der Eltern hat sie größtes Verständnis: »Wir sind uns absolut bewusst, dass mit den zehn Stunden weniger der elterliche Bedarf nicht gedeckt ist und dass die Eltern sich flexiblere Lösungen wünschen. Das ist derzeit aber leider nicht umsetzbar.« So wird es in den Kitas in Strauch und Steckenborn, wie auch in vielen anderen Kitas, keine flexible Einteilung der Stunden geben, etwa die Kinder einen Tag bis 17 Uhr betreuen zu lassen und dafür einen anderen Tag zu Hause zu lassen.
Die Vorschulkinder, die aktuell mit vollem Stundenumfang betreut werden, genießen ab 8. Juni auch nur die reduzierten Stunden. »Wir werden dann feste Gruppen einteilen, die streng separiert werden und die verschiedenen Angebote, wie das Außengelände, nur gestaffelt nutzen dürfen«, erklärt Conrath. Dabei blutet der Erzieherin das Herz, da man bisher mit einem ganz offenen Konzept gearbeitet habe. »Alles wofür wir stehen und auf das wir stolz sind, ist erstmal hinfällig«, zeigt sie sich traurig über die nun leider notwendigen Begrenzungen. So durften die Kinder normalerweise in einem festgelegten Zeitrahmen selber entscheiden, wann sie ihr Frühstück essen. Auch beim Mittagessen wurde die Selbstständigkeit gefördert und die Kinder durften sich selber den Teller befüllen. Besonderer Wert wurde auch auf das Zähne putzen gelegt. »All das ist nicht mehr möglich – bis mindestens 31. August«, erklärt Conrath. Außerdem müssen sich die Kinder an Puppen ohne Kleidung gewöhnen und auch die Kuschelecke musste weggeräumt werden. Kinder dürfen nur noch in Begleitung eines Erziehers zur Toilette und nicht mehr gemeinsam.
Um die Bring- und Abholsituation zu entzerren, bekommt jede Gruppe ihren eigenen Eingang. Dort liefern die Eltern, die gebeten werden eine Maske zu tragen, ihre Kinder ab, ohne die Einrichtung zu betreten. »Mit den Vorschulkindern hat das meistens gut geklappt, allerdings gab es auch Kinder, denen plötzlich der Abschied wieder schwer fiel. Das versuchen wir natürlich personell so gut wir nur können aufzufangen«, ist Conrath hoffnungsvoll, dass sich Eltern und Kinder schnell an die neue Situation gewöhnen. Wenn die Eingewöhnung für Neulinge ab August startet, dürfen diese Eltern dann natürlich den Kindergarten betreten mit Maske. Es wird versucht die Eingewöhnung so zu staffeln, dass trotz Personalmangels alle Kinder pünktlich starten können.
In dieser Woche läuft die Notbetreuung wie gehabt und auch die Vorschulkinder werden weiterhin auf ihren Schulstart nach den Sommerferien vorbereitet. Conrath: »Wir tun was wir können, um den Vorschulkindern den Übergang so angenehm wie möglich zu machen auch wenn wir auf eine große Verabschiedungsfeier verzichten müssen«.
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