Es war eine hübsche Geste, und sie kostete nicht viel. Wer der Gemeinde Simmerath ein Baugrundstück abkaufte und ein Kind oder mehrere Kinder hatte, der bekam einen Rabatt. Vereinfacht gesagt, gab es pro Kind einen Nachlass von 5 Prozent des Kaufpreises je Quadratmeter Grundstück, maximal 15 Prozent. FamBiS hieß die gemeindeeigene Regelung dazu, was in vollem Amtsdeutsch „Richtlinie der Gemeinde Simmerath zur Förderung von familienfreundlichem Bauen in Simmerath“ bedeutet. Doch FamBiS ist nun Geschichte.
Nicht, dass dabei Riesensummen ausgeschüttet worden wären. Im vergangenen Jahr wurde genau ein förderberechtigtes Kind gezählt, was für dessen Eltern beim Grundstückskauf rund 4930 Euro Preisnachlass bedeutete. 2023 waren es elf Kinder, die Gesamtsumme lag bei rund 40.570 Euro.
Warum also stimmte jetzt Poschen so wie auch alle anderen Mitglieder des Strukturausschusses dafür, die Richtlinie ohne ein Wort des Widerspruchs zu beerdigen? Den Anstoß für diesen Schritt hatte übrigens die SPD-Fraktion gegeben.
Die Gemeindeverwaltung rechnete nun vor, dass, wenn dort nur ein Kind pro Bauparzelle einziehen werde, gut 477.000 Euro Förderung anfielen. Bei 1,5 Kindern seien es schon rund 715.000 Euro. Geld, das der Gemeinde an anderer Stelle fehle. „Nicht mehr zeitgemäß“ sei diese Förderung, begründete der Ratsherr Peter Falter von der SPD den nunmehrigen Vorstoß seiner Fraktion, FamBiS einzustampfen.
Bericht der Eifeler Zeitung - Foto von VG38
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