Eifeler Zeitung, Andreas Gabbert

Geburtshilfe soll dauerhaft bestehen

Für die Umsetzung eines „langfristigen Konzepts“ müssen einige Hebammen die Eifelklinik verlassen.

Simmerath Nachdem der Erhalt der Geburtshilfe an der Eifelklinik in Simmerath durch den Einsatz von vielen Beteiligten zumindest bis zum 1. Oktober gesichert wurde, sorgte jetzt die Kündigung der Eifelklinik von insgesamt fünf Hebammen, die nicht bereit waren, Bereitschaftsdienste zu übernehmen, für Irritationen.

„An allererster Stelle möchte ich betonen, dass die Aufrechterhaltung der Geburtshilfe in Simmerath über den 1. Oktober hinaus unser oberstes Ziel ist. Wir sind guter Dinge, dass uns dies gelingt“, erklärt der Geschäftsführer der Eifelklinik, Dr. Benjamin Behar, deshalb auf Anfrage. Tagtäglich würde die ärztliche und pflegerische Versorgung auf der Station mit großem Engagement sichergestellt.

„Viele neue Hebammen“

Die Aufrechterhaltung der Geburtshilfe in Simmerath über den 1. Oktober hinaus ist unser oberstes Ziel.

Dr. Benjamin Behar,
Geschäftsführer der Eifelklinik


„Die vielen neuen Hebammen, die wir erfreulicherweise gewinnen konnten, spiegeln uns positives Feedback zurück – womit wir vor Ort in Simmerath insgesamt auf ein Team zurückgreifen können, mit dem wir ein langfristig tragfähiges Konzept auf die Beine stellen können“, sagt Behar.

In der vergangenen Woche habe es noch einen Runden Tisch zum Thema Geburtshilfe mit allen Beteiligten (Hebammen, Chefarzt und Pflegedienstleitung) gegeben. Dabei sei eine „positive Grundstimmung widergespiegelt und zudem gemeinsam in die Zukunft geschaut worden, vor allem hinsichtlich zusätzlicher Aspekte zur weiteren Optimierung der geburtshilflichen Versorgung“.

Auch über den 1. Oktober hinaus soll die Geburtshilfe an der Eifelklinik in Simmerath bestehen bleiben .Die Stimmung sei positiv, sagt Geschäftsführer Dr. Benjamin Behar. Foto: Archiv/H. Schepp

„24/7-Abdeckung“

Wir mussten uns von denjenigen im Hebammenteam trennen, die nicht geburtshilflich tätig waren und sein wollten … Unsere Entscheidung erachten wir zur nachhaltigen Sicherstellung der Geburtshilfe für notwendig.

Dr. Benjamin Behar

„Tatsächlich mussten wir uns leider in den zurückliegenden Wochen von denjenigen im Hebammenteam trennen, die nicht geburtshilflich tätig waren und sein wollten. Das ist uns nicht leicht gefallen; als Klinik sind wir jedoch dazu verpflichtet, eine 24/7-Abdeckung in der Hebammenversorgung sicherzustellen, bei der eine Hebamme im Rufdienst jederzeit in 20 bis 30 Minuten im Krankenhaus sein kann“, sagt Behar.

Einige wollen nicht

Man sei auf Geburtshelferinnen angewiesen, „die eben auch eine Geburt durchführen und ein ganzheitliches Verständnis von der Geburtshilfe leben und praktizieren“. Zwar gebe es in der Region erfreulicherweise verhältnismäßig viele Hebammen, jedoch seien einige darunter, die nicht als Geburtshelferinnen tätig sein wollen. Dies bedauere auch der Hebammenverband. „Für die Hebammen, die sich eine langfristige Tätigkeit zur Sicherung unserer Geburtshilfe vorstellen können, nimmt die Attraktivität der Arbeit an der Eifelklinik bei Einbindung von Hebammen, die sich nicht an der Geburtshilfe beteiligen, deutlich ab. Diese Sichtweise konnten wir durchaus nachvollziehen. Unsere Entscheidung erachten wir demnach zur nachhaltigen Sicherstellung der Geburtshilfe für notwendig“, sagt Behar.

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