»Das Treffen mit dem Ortskartell war kein Klüngel, sondern ein Vorfühlen, wie die Stimmung zu dem Projekt ist«, betont der Lammersdorfer Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein.
Lammersdorf. In Lammersdorf wird die mögliche Ansiedelung eines Norma-Marktes kontrovers diskutiert. Dabei machen einige Bürger auch der Verwaltung Vorwürfe. Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns wehrt sich und erklärt sein Vorgehen.
»Man kann den Eindruck gewinnen, den Lammersdorfern solle ein Atommüll-Endlager aufgestülpt werden«, sagt Hermanns. Der Bürgermeister hat zum Gespräch geladen, um die Vorgänge in Lammersdorf aus seiner Sicht zu erläutern. Ganz offenkundig ist der Verwaltungschef bestürzt über die Heftigkeit der Kritik, die den Plänen von vielen Lammersdorfern entgegen schlägt.
Einen Plan, so macht Hermanns deutlich, gibt es dabei eigentlich noch gar nicht. Aber von vorn: Angefangen hat alles damit, dass Norma sich an die Verwaltung wendete und Interesse daran bekundete, in Lammersdorf einen Markt anzusiedeln. Dabei hatte der Discounter schon direkt ein Grundstück ausgeguckt: den Otto-Junker-Platz – also den Dorfplatz von Lammersdorf, auf dem auch jedes Jahr der Karnevalsverein sein Zelt stehen hat.
Bürgerinformation
»Der Platz kann nur dann in Frage kommen, wenn eine realistische Ausweichmöglichkeit für das Zelt gefunden wird«, so Hermanns. Deshalb erkundigte sich der Bürgermeister bei der Firma Junker, ob es an deren Gelände eine Alternative gäbe. Als klar war, dass es die gibt, wandte er sich an das Vereinskartell und die Ortsvereine. »Dieses Gespräch«, betont Hermanns, »war ein Vorgespräch. «Es sei ihm darum gegangen, zu hören, ob die Vereine – insbesondere der Karnevalsverein – mit der Alternative für den Zeltplatz einverstanden seien. »Das Treffen mit dem Ortskartell war kein Klüngel, sondern ein Vorfühlen, wie die Stimmung zu dem Projekt ist«, betont der Lammersdorfer Ortsvorsteher Franz-Josef Hammelstein. »Selbstverständlich wird es eine Bürgerinformation geben und genauso selbstverständlich werden wir vorher keine verbindlichen Zusagen machen«, so Hermanns. Aber wäre das Echo des Vorgespräches negativ verlaufen, so die Argumentation des Bürgermeisters, hätte er gar nicht weiter an dem Projekt arbeiten müssen.
Nun aber könne er ein Konzept entwerfen, um es den Bürgern vorzustellen. Hermanns appelliert an die Bürger, sich nicht vorschnell eine Meinung zu bilden, sondern abzuwarten, bis die vollständige Planung vorliegt. In vielen Punkten, so der Bürgermeister, werde die Ansiedelung des Discount-Marktes eine Verbesserung für den Ort bedeuten. Allerdings, das räumen Hammelstein und Hermanns ein, bringt das Projekt auch Nachteile mit sich. Das Zelt der Karnevalisten wird umziehen müssen und auch der Dorfplatz wird deutlich kleiner werden.
Entwicklungschance
Allerdings, das macht Hermanns auch deutlich, ist der Ort für den Discounter alternativlos. Norma wolle sich an dieser Stelle ansiedeln oder eben gar nicht. Wird der Discounter dort verhindert, so sei damit zu rechnen, dass es auf Jahre keine neue Möglichkeit geben wird, einen Supermarkt nach Lammersdorf zu holen.
Und auch wenn viele kritische Stimmen laut geworden sind, so gäbe es doch auch einige Menschen, die den Plan begrüßen. Gerade ältere Menschen, so Franz-Josef Hammelstein, wären froh über eine gut erreichbare Einkaufsmöglichkeit im Ort.
Hammelstein und Hermanns sind überzeugt, dass das Projekt für Lammersdorf viele Vorteile bringen kann. »Es ist eine große Entwicklungschance«, sagten Ortsvorsteher und Bürgermeister unisono.
Info-Veranstaltung
Die Gemeinde möchte die Bürger umfassend über den Plan über die mögliche Ansiedelung eines Norma-Marktes informieren. Diese Veranstaltung wird am Mittwoch, 20. September, voraussichtlich in der Turnhalle stattfinden. Eigentlich wolle man den Termin schnellstmöglich ansetzen, doch er muss außerhalb der Sommerferien liegen, damit möglichst viele Bürger teilnehmen können. Bis zur Veranstaltung, so hofft Bürgermeister Hermanns, könne man ein rundes Konzept präsentieren.
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