Das Jahr 2020 hat aufgrund der Corona-Pandemie den Eltern von KiTa-Kindern einiges abverlangt. Im Zuge des erneuten Lockdowns sind die KiTas zwar grundsätzlich weiterhin geöffnet, doch hat das Land mit Nachdruck an alle Eltern appelliert, ihre Kinder bis mindestens 10. Januar selbst zu betreuen. Aktuell folgt eine wachsende Anzahl von Eltern (zurzeit rund 70 Prozent) diesem Appell. Eine Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus ist aber nicht auszuschließen. Aus diesem Grund hat die StädteRegion Aachen für ihren Jugendamtsbereich (Baesweiler, Monschau, Roetgen und Simmerath) beschlossen, die Eltern kurzfristig zu entlasten, indem der Einzug der Elternbeiträge für den Monat Januar 2021 zunächst ausgesetzt wird.
Das Betretungsverbot im Frühjahr mit einer Notbetreuung nur für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, hat schon viele Familien hart getroffen. Gerade berufstätige Eltern mussten Urlaubstage aufwenden, um die Betreuung sicherzustellen, auch da die Großeltern nicht um Hilfe gebeten werden sollten. Zudem hatten viele Eltern im Jahr 2020 Verdienst- und Umsatzeinbußen.
Mit dem neuerlichen Lockdown stehen die Eltern vor einer ähnlichen Situation wie im Frühjahr. Auch jetzt kann das Angebot der Kindertagesbetreuung seinen gesetzlichen Auftrag in Umfang und Qualität nicht wie gewohnt erfüllen.
Für die KiTas in Baesweiler, Monschau, Roetgen und Simmerath ist die Städteregionsverwaltung jetzt vorangegangen und hat entschieden, die Eltern dadurch ad hoc zu entlasten, dass der Einzug der Elternbeiträge zunächst für den Monat Januar 2021 ausgesetzt wird. Dies bedeutet erst einmal nur, dass die Beträge nicht vom Konto der Eltern abgebucht werden beziehungsweise nicht überwiesen werden müssen. Ob sie endgültig erlassen werden können, ist noch mit den Kommunen und mit dem Land NRW abzustimmen und durch die politischen Gremien zu entscheiden.
An das Land wird appelliert, dass es die Kommunen finanziell bei diesem Schritt unterstützt und einen Einnahmeausfall zumindest teilweise kompensiert, da die dringende Aufforderung zur häuslichen Betreuung der Kinder schließlich vom Land NRW ausging. Die StädteRegion wird dazu Anfang 2021 Gespräche führen und eine Entscheidung auch unter Berücksichtigung der weiteren Entwicklung in der Corona-Pandemie und der Dauer des Lockdowns herbeiführen.
„Die Belastung für die Familien ist insgesamt in diesem Jahr sehr hoch gewesen. Es ist zudem nicht absehbar, wann sich die Situation wieder normalisiert“, sagt der Leiter des städteregionalen Amtes für Kinder, Jugend und Familien, Sebastian Heyn. „Das Aussetzen des Beitragseinzugs im Januar soll aber eine erste, schnelle Entlastung für die Eltern sein.“ Vor den Sommerferien 2021 wird die StädteRegion die endgültig zu zahlenden Elternbeiträge für die derzeitige Phase abrechnen. Eventuell bereits zu viel geleistete Zahlungen werden den Eltern dann erstattet.
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