Es ist 19.38 Uhr als Dr. Gerhard n am Montagabend zurückruft. Im Hintergrund sind trotz der späten Uhrzeit noch Praxisgeräusche zu hören. Nach zwölf Stunden im Dienst sagt der Kinderarzt in Simmerath im Gespräch mit unserer Redaktion: „Wir sind noch nicht durch.“ Es gibt Tage, da kommen 200 kleine Patienten in die Praxis. Vor drei Wochen haben Klein und seine Kollegin Petra van Dreuten in der Gemeinschaftspraxis die Reißleine gezogen: Jetzt gilt dort ein Aufnahmestopp.
Die Termine für Vorsorgeuntersuchungen seien schon bis Januar komplett vergeben, sagt Klein. „Wenn jetzt Babys geboren werden, machen wir deren U2 und U3 in der Mittagspause oder nach der Sprechstunde.“ Dazu kämen die Notfälle. 30 bis 40 Patienten würden jeden Vormittag und Nachmittag in den Sprechzeiten dazwischen geschoben. „Mehr geht einfach nicht.“
Hoffnung auf Besserung ist auch für die Eltern nicht in Sicht. Im Gegenteil. Der Druck auf der Suche nach einem Kinderarzt in der Eifel wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Denn absehbar ist, dass immer mehr junge Familien dazukommen. In Monschau geht das große Baugebiet Auf der Haag in Kürze in den dritten Bauabschnitt, in Simmerath wird das Gebiet Am Meisenbruch bald erschlossen.
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