Leichter Rückgang der Anmeldezahlen für das Schuljahr 2019/2020. Stärkerer Zulauf am Franziskus-Gymnasium.
NORDEIFEL Bei den Anmeldezahlen für das Schuljahr 2019/2020 haben sich für die Grundschulen und weiterführenden Schulen in der Nordeifel nur geringfügige Veränderungen ergeben. Den größten Zuwachs verbucht danach die Kalltalschule in Lammersdorf mit 13 Anmeldungen mehr für das erste Schuljahr als vor einem Jahr. Für die meisten Schulen ergibt sich aber nach aktuellem Stand ein leichter Rückgang der Anmeldezahlen. Allerdings sind die nun vorgelegten Zahlen noch als vorläufig zu bewerten, da sich in den drei Monaten bis zum Beginn der Sommerferien erfahrungsgemäß noch Veränderungen ergeben.
Die meisten Schüler in der Eingangsklasse fünf verliert gegenüber dem Vorjahr (96 Anmeldungen) das St.-Michael-Gymnasium, es liegt mit 79 Anmeldungen aber auch noch deutlich über der Anmeldung für 18/19, als sich nur 70 Kinder (bzw. deren Eltern) für das MGM entschieden hatten. Neun Jugendliche stoßen von anderen Schulen in die Oberstufe (EF) des Monschauer Gymnasiums, 13 waren es im Jahr davor.
40 Geschwisterkinder
Etwas stärkeren Zulauf als im Vorjahr verzeichnete dagegen das andere Gymnasium in der Nordeifel, das Private Franziskus-Gymnasium in Vossenack. „Wir hatten in diesem Jahr 85 Anmeldewünsche und konnten letztlich 68 Kinder aufnehmen, da wir auch weiterhin zweizügig beginnen möchten“, berichtete Schulleiter Dr. Peter Cordes von der Anmeldephase. Dabei habe man keine Kinder mit Realschulempfehlung aufgenommen, so Cordes. Auffällig sei in diesem Jahr die hohe Zahl von 40 Geschwisterkindern sowie erstmals der „Jungen-Überschuss“ von 38:30, berichtete der Direktor. Ohne Auffälligkeiten sei dagegen diesmal die Verteilung über das Einzugsgebiet. Die meisten Schülerinnen und Schüler des FGV kommen täglich aus der Gemeinde Simmerath nach Vossenack.
Dr. Peter Cordes
Schulleiter Franziskus-Gymnasium
Fast identische Anmeldezahlen zum Vorjahr verbucht zum jetzigen Zeitpunkt die Sekundarschule Nordeifel am Standort Simmerath. Im Vorjahr wurden aus 44 Anmeldungen zwei 5. Klassen in angenehmer Stärke gebildet, in diesem Jahr sind es bislang 43 Mädchen und Jungen, wobei bis zum Beginn des Schuljahres noch mit weiterem Zuwachs gerechnet werden muss. Das gilt auch für den Standort Kleinhau, wo bisher 37 Kinder angemeldet wurden (-7). Interessant wird für diese Schule aber auch sein, wie viele Schüler bis zum Schuljahresbeginn und im laufenden Schuljahr zu den anderen Klassen hinzustoßen. „Es vergeht praktisch keine Woche, in der nicht ein Kind von einer anderen Schule in Simmerath mit seinen Eltern vorstellig wird, um angemeldet zu werden“, meinte Schulverbandsvorsitzende Margareta Ritter kürzlich im Monschauer Bildungsausschuss, als es dort um die aktuellen Schülerzahlen ging. Es werte aber das Image der Sekundarschule erheblich auf, dass diese alle Kinder aufnehme und ihnen so eine ortsnahe Schulausbildung ermögliche, so Ritter.
Es gebe, stellte Uli Kühn von der CDU im gleichen Ausschuss fest, bei manchen Eltern immer noch den ausgeprägten Wunsch, ihren Sohn an einer Realschule anzumelden. Nur so sei die Abwanderung nach Schleiden zu erklären, meinte Kühn. Die St.-Ursula-Realschule in Monschau wird diesen Wunsch allerdings zumindest im kommenden Schuljahr noch nicht erfüllen können, wie Dorothee Spinrath, Leiterin der Mädchenrealschule, im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete. „Diesen Wunsch gibt es in der Tat, und wir hatten mehrere Anfragen zur Aufnahme von Jungen zum neuen fünften Schuljahr“, so Spinrath.
Bistum trifft Entscheidung
Man hänge aber in dieser Frage gleichsam in der Warteschleife beim Schulträger, also beim Bistum, das die Zukunft seiner zwölf Schulen offenbar zur Chefsache erklärt habe. Eine Entscheidung, ob die Monschauer Mädchenrealschule künftig auch Jungen aufnehme – so wie die Schwesterschule in Düren seit letzten Sommer – genieße dabei aber wohl keine Priorität, so die Einschätzung von Dorothee Spinrath. Offenbar würden zunächst die Ergebnisse des bistumsinternen Prozesses „Heute bei Dir“ abgewartet, der unter anderem auch den Themenbereich Schulen umfasse.
Schulintern habe man sich dagegen durchaus schon mit der Frage der Koedukation auseinandergesetzt, verriet die Schulleiterin. So habe man die Frage betrachtet, welche räumlichen Veränderungen an der Schule notwendig wären, falls auch Jungen Sankt Ursula besuchen würden. Auch verschiedene Konzepte wie gemischte Klassen oder Monoedukation (eine reine Jungenklasse) habe man thematisiert. „Eine Aufnahme von Jungen ist durchaus eine Option, um den Schulstandort zumindest zu sichern; vielleicht kommt der Träger aber auch zu der Auffassung, dass eine zweizügige, reine Mädchenschule ausreicht“, sagt die Schulleiterin. Fakt sei, dass zum kommenden Schuljahr noch keine Veränderung anstehe, „denn dann hätten die Genehmigung längst da sei müssen“, so Dorothee Spinrath.
Deshalb wird es auch 2019/20 nur zwei 5. Klassen an Sankt Ursula geben, nachdem die Zahl der Anmeldungen nochmals leicht von 57 auf derzeit 50 zurückging. Dies sei auch der sehr geringen Zahl von Anmeldungen aus Roetgen geschuldet, wo es offenbar immer mehr Kinder (bzw. Eltern) zu den Gymnasien nach Aachen ziehe.
Grundschulen kaum verändert
Die Zahl der Neuanmeldungen an der Grundschule Roetgen liegt dagegen für das kommende Schuljahr mit 71 Kindern etwas unter dem Vorjahreswert (79), wirkt sich aber nicht auf die Dreizügigkeit aus.
Alle anderen Grundschulen in der Nordeifel starten Ende August zweizügig – mit Ausnahme der Grundschule Imgenbroich-Konzen, die infolge des jahrgangsübergreifenden Unterrichts vier Klassen mit Kindern des 1. und 2. Schuljahrs bilden wird. 49 Kinder wurden hier für das 1. Schuljahr angemeldet und werden erstmals am Standort Konzen eingeschult, da das Gebäude in Imgenbroich aufgegeben wird.
An der KGS Simmerath (48 Anmeldungen/-2), der GGS Steckenborn (35/-4), der Kalltalschule Lammersdorf (49/+13) und der KGS Höfen/Mützenich (49/+2) gehen am 29. August jeweils zwei 1. Klassen an den Start.
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