Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat die Pläne auf Eis gelegt . Simmeraths Bürgermeister möchte noch mal das Gespräch suchen. 2019 wird auf der „kleinen Himmelsleiter“ die Verkehrsführung geändert.
Nordeifel. Einen Kreisverkehr am Knotenpunkt der B 258 und der B 399 an Fringshaus wird es wohl in absehbarer Zeit nicht geben. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat die Pläne vorerst auf Eis gelegt. „Es gibt aktuell keinen Bedarf. Da ist die Welt zurzeit noch in Ordnung“, sagt der Leiter der Regionalniederlassung Ville-Eifel des Landesbetriebs Straßenbau NRW, Gerhard Decker.
Beginn im Frühjahr 2019
Was sich aber ändern wird, ist die Verkehrsführung auf der sogenannten „kleinen Himmelsleiter“ zwischen Roetgen und Fringshaus. Hier ist ein „2+1-Verkehr“ wie auf der „großen Himmelsleiter“ zwischen Roetgen und Relais Königsberg vorgesehen. Das heißt, der Verkehr wird sowohl in Fahrtrichtung Roetgen als auch in Fahrtrichtung Fringshaus abwechselnd ein- und zweispurig geleitet. Voraussichtlich würden die Arbeiten im Frühjahr 2019 beginnen, und man gehe von Kosten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro aus, sagt Decker.
Um die Verkehrssicherheit an diesem Knotenpunkt zu erhöhen, hatte der Landesbetrieb im Jahr 2014 Pläne für einen Kreisverkehr vorgestellt. Die wurde von der Gemeinde Simmerath zunächst kritisch gesehen, da man eine Verschlechterung der Situation für die Abbieger von der B 399 befürchtete. Dass der aus Richtung Lammersdorf in Fringshaus ankommende Verkehr sich zügig in Richtung Aachen fortbewegen kann, war und ist aus Simmerather Sicht das Hauptanliegen. Die ursprüngliche Planung des Landesbetriebs hatte auch diesem Wunsch entsprochen und eine langgezogene Einfädelspur in Richtung Roetgen vorgesehen. Dafür hätte man aber auch belgisches Staatsgebiet in Anspruch nehmen müssen und die Wasserschutzzone für die Dreilägerbachtalsperre überschritten. Auch die Bushaltestellen hätten aufwendig verlegt werden müssen.
Karl-Heinz Hermanns
Bürgermeister Simmerath
Im Mai 2015 kam dann nach einem Gespräch mit den Eigentümern der benötigten Flächen wieder Bewegung in die Sache.
Im Herbst 2015 gerieten dann die Nachbarkommunen Roetgen und Simmerath aneinander: Wenn man der Gemeinde Roetgen eine zweite Ampel, einen Kreisverkehr oder einen neuen Bushof verwehre, dann sei man auch nicht bereit, die Planungen für einen Kreisverkehr mit Einfädelspur an Fringshaus mitzutragen, hatte der damalige Bürgermeister Manfred Eis gesagt und erwogen, für den Kreisverkehr an Fringshaus keine Flächen der Gemeinde Roetgen zur Verfügung zu stellen. Dann wäre die für die Gemeinde Simmerath entscheidende Einfädelspur nicht mehr umsetzbar gewesen. Im Jahr 2016 entspannte sich die Situation wieder, und es zeichnete sich eine gemeinsame Lösung ab.
„Keine Notwendigkeit“
Nun soll es aber erstmal keinen Kreisverkehr an dieser Stelle geben. Die Kreuzung sei durch die Radaranlagen und den Umbau des Parkplatzes zwischen B 258 und B 399 inzwischen kein besonderer Gefahrenpunkt. „Jetzt gibt es überhaupt keine Notwendigkeit dafür“, sagt Decker. Außerdem sei der Bau eines Kreisverkehrs durch die Nähe zu Wasser- und Naturschutzgebieten weiterhin nicht unproblematisch.
Wenn der Verkehr zunehmen sollte, gebe es verschiedene Möglichkeiten darauf zu reagieren, zum Beispiel mit einer Ampelanlage oder einer Entzerrung des Knotenpunktes durch versetzte Einmündungen. „Das müsste man dann sehen.“
Simmeraths Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns hatte aus Medienberichten von der Entscheidung des Landesbetriebs erfahren und zeigte sich davon überrascht. Er sieht in einem Kreisverkehr mit Einfädelungsspur die optimale Lösung. Er wisse aber, dass die Entscheidung letztlich beim Landesbetrieb liege, sagte Hermanns. Er will nun noch einmal das Gespräch mit dem Landesbetrieb suchen, um über die Gesamtsituation zu sprechen. „Ich glaube schon, dass ein Kreisverkehr mit Einfädelspur die Situation verbessern würde. Ich halte ihn für wünschenswert“, sagt er. Selbst wenn Umwelt- und Wasserschutzaspekte zu berücksichtigen seien, hoffe er nicht, dass diese eine Realisierung verhindern würden.
Grundsätzlich könne er die Bedenken nachvollziehen, sagt Gerhard Decker. „Wenn da mal was sein sollte, können wir das immer noch ändern.“ Dabei denkt er aber weniger an einen Kreisverkehr als an die oben genannten Möglichkeiten.
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