Eifeler Zeitung, Anke Capellmann

Lehrermangel in der Eifel kein Thema

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Alle Grundschulen der drei Nordeifelkommunen sind zum Schulbeginn noch gut aufgestellt und versorgt

Nordeifel Die Sommerferien sind vorbei, und das neue Schuljahr hat begonnen. Für rund 2,5 Millionen Schüler und 198 000 Lehrer in NRW geht es jetzt wieder los. Doch das neue Schuljahr 2018/19 startet mit einem massiven Lehrermangel. Am stärksten sind Grundschulen davon betroffen: Jede zweite offene Stelle ist nicht besetzt.

In der Städteregion Aachen sind bezogen auf Grundschulen von rund 1400 Stellen derzeit 33 unbesetzt. Bereits Anfang November solle diese Zahl auf 25 sinken, teilt die Städteregion mit.

In den drei Nordeifelkommunen ist Lehrermangel kein Problem. Zumindest nicht zum Beginn des neuen Schuljahres.

Roetgen: Von den 13 Schulklassen in der Gemeinschaftsgrundschule Roetgen hat jede Klasse eine Leitung bekommen. Zu diesen 13 Klassenlehrern kommen vier zusätzliche Lehrer, die den weiteren Unterrichtsbedarf abdecken. Außerdem gibt es einen Sonderpädagogen und eine Sozialpädagogische Fachkraft für die Schuleingangsphase, also für die ersten und zweiten Klassen. Macht insgesamt 19 Köpfe in der Gemeinde Roetgen. „Wir sind zum Schulstart gut besetzt und sehr zufrieden“, sagt Schulleiterin Susanne Bortot. Derzeit gebe es hier keinen Lehrermangel, auch wenn es in der Vergangenheit schwierige Anfangsphasen gegeben habe. Die aktuelle Situation bedeute allerdings nicht, dass es auch in Zukunft weiterhin gut aussähe. „Die Probleme ergeben sich meist erst im laufenden Schuljahr, zum Beispiel durch Schwangerschaften oder sonstige Ausfälle. Man muss sich darauf einstellen, dass es auch eng werden könnte“, sagt Bortot. In der Städteregion Aachen gebe es zwar auch Vertretungsreserven, die angefordert werden können, aber in aller Regel nur für kurze Zeit.

An der Grundschule in Roetgen unterrichten viele Fachkräfte aus Roetgen und Umgebung, aber einzelne Lehrer kommen auch aus Aachen.

Simmerath: Auch in der Gemeinde Simmerath ist Lehrermangel kein Thema. Laut Beatrix Wollgarten, Schulrätin der Städteregion Aachen, sind die Grundschulen in Simmerath „sehr gut versorgt“. Derzeit seien in der Katholischen Grundschule Simmerath zehn Lehrkräfte beschäftigt, zusätzlich ein Sonderpädagoge und eine Sonderpädagogische Fachkraft. Das macht insgesamt zwölf Köpfe.

Auch in der Kalltalschule Lammersdorf sind es zehn Lehrkräfte, hinzu kommen zwei Vertretungskräfte und ein Sonderpädagoge.

In der Gemeinschaftsgrundschule Steckenborn sind es neun Lehrerinnen und ein Sonderpädagoge.

Monschau: Die Stadt Monschau ist zum neuen Schuljahr auch gut besetzt. In der Katholischen Grundschule Höfen-Mützenich sind 15 Lehrkräfte beschäftigt, zwei Vertretungskräfte und ein Sonderpädagoge. In der Gemeinschaftsgrundschule Imgenbroich-Konzen sind es zwölf Lehrkräfte und ein Sonderpädagoge. Bis auf einen Quereinsteiger sind alle Kräfte ausgebildete Lehrer. Beide Grundschulen haben laut Wollgarten einen Lehrerstundenüberhang, der besondere Förderung und Projekte ermöglicht.

Laut Wollgarten könnten sich diese Besetzungszahlen allerdings morgen schon wieder ändern, weil beispielsweise Kräfte dringend an einer anderen Schule eingesetzt werden müssten oder neue Bewerber eingestellt würden.

In NRW fehlen in den nächsten zehn Jahren nach Berechnungen des Ministeriums an allen Schulformen außer Gymnasien insgesamt rund 15 000 Lehrkräfte. Dagegen wird es an Gymnasien rund 16 000 Bewerber zu viel geben. „Wir wollen Angebot und Nachfrage wieder ins Lot bringen“, sagt NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Von den rund 9600 im Sommer ausgeschriebenen Stellen sind knapp 3700 noch nicht besetzt. Im Vergleich der NRW-Regionen fehlen vor allem im Ruhrgebiet Lehrkräfte.

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