An der Sekundarschule in Simmerath. Schulverband Nordeifel beschließt räumliche Erweiterung.
NORDEIFEL Die Sekundarschule Nordeifel wächst weiter und ist inzwischen mit ihren beiden Standorten und 767 Mädchen und Jungen die größte Schule der Nordeifel. Dieser Entwicklung soll nun auch mit einem verbesserten Raumangebot am Standort Simmerath Rechnung getragen werden. Darauf hat sich am Montag der Schulverband Nordeifel einstimmig verständigt.
Vier Abschlussklassen
Seit Beginn des laufenden Schuljahrs ist die 2013 gegründete Sekundarschule „komplett“, das heißt, dass an beiden Standorten in allen sechs Jahrgangsstufen der Klassen 5 bis 10 unterrichtet wird. Am 5. Juli werden zum ersten Mal die vier Zehnerklassen feierlich „ins Leben“ entlassen, knapp 90 junge Frauen und Männer haben dann ihren Abschluss in der Tasche – vom Hauptschulabschluss über die Fachoberschulreife („Realschulabschluss“) bis hin zur Qualifikation für das Gymnasium. Dies werde das Image der Schule weiter aufpolieren, zeigte man sich im Schulverband überzeugt, und die Bezirksregierung hat aus diesem Grund auch für das neue Schuljahr 2019/20 eine Sondergenehmigung für nur zwei fünfte Eingangsklassen in Aussicht gestellt. Laut Schulgesetz soll der Hauptstandort eigentlich mit drei 5er-Klassen starten, doch die insgesamt 61 Anmeldungen aus Monschau (8), Hürtgenwald (26), Simmerath (21) und Roetgen (6) lassen nur vier Klassen – je zwei für beide Standorte – zu. 61 Anmeldungen bei knapp 90 Entlasschülern – das müsste eigentlich einen Rückgang der Schülerzahl bedeuten. „Das ist aber nicht der Fall“, stellte Verbandsvorsitzender Karl-Heinz Hermanns fest und nannte „eine beeindruckende Zahl“: Seit Gründung der Sekundarschule seien weit über 100 Kinder der Klassen 6 bis 10 von anderen Schulen aus Schleiden, Monschau, Aachen oder Hürtgenwald zur Sekundarschule gewechselt, weil man sich offensichtlich beim Übergang von der Grundschule für die falsche Schule oder Schulform entschieden habe. Hermanns: „Es ist schade, dass viele Eltern ihre Kinder nicht von vornherein in der 5. Klasse der Sekundarschule anmelden. Es würde den Kindern vieles erleichtern“, ist der Verbandsvorsitzende überzeugt.
Dank an Pädagogen
Hermanns wie auch die Verbandsvorsteherin Margareta Ritter dankten „den engagierten Pädagogen der Schule, dass sie alle quereinsteigenden Kinder auf- und annehmen“ und die Aufstockung auf vier Züge (bisher in der 9 und 10, absehbar auch in der jetzigen 8) auch ohne zusätzliche Personalzuweisung schultern würden. „Die Sekundarschule ist wirklich eine Schule für alle, und wir sind froh, dass wir dieses Schulangebot im Verband haben“, ergänzte Margareta Ritter.
Für diese vielfältigen Aufgaben als „Schule für alle“, für mittlerweile 18 Klassen in Simmerath und auch als Ganztagsschule (drei Tage in der Woche) benötigt die Sekundarschule ein entsprechendes Raumangebot, das die Schulleitung vor einiger Zeit aufgezeigt hat. Man sei von diesen Erwartungen der Schule zunächst etwas überrascht gewesen, räumte Karl-Heinz Hermanns ein, „da wir immer davon ausgegangen sind, für diese Klassen- und Schülerzahl räumlich gut aufgestellt zu sein“. Dass es insbesondere für die Differenzierung, für die Fachräume, den Ganztag und die Pausengestaltung weiterer Räume bedarf, bestätigte weitgehend auch die in Auftrag gegebene Raumanalyse der Firma Biregio, deren Ergebnisse dem Schulverband vorgestellt wurden. Der Schulbauexperte Christoph von Winterfeld stellt als Ergebnis fest, „dass die Raumsituation, soweit sinnvoll möglich, zunächst durch geringfügige Eingriffe in das Bestandsgebäude zu optimieren ist“ (s. Box). Zusätzlich befürworte das Fachunternehmen „den Anbau fehlender Räumlichkeiten als Empfehlung an die Gemeinde Simmerath“. Die Verbandsversammlung beschloss, die finanziellen Mittel für die Ausstattung der zu optimierenden Räume sowie für die von der Gemeinde Simmerath anzubauenden Räume zur Verfügung zu stellen.
Weiterer Wunschzettel
Verbandsvorsteherin Margareta Ritter dankte der Gemeinde Simmerath für die Bereitschaft, die Sekundarschule baulich zu erweitern. In Simmerath sei in der Vergangenheit „viel investiert worden“, und diesen Weg gehe die Gemeinde damit auch weiter. Den Bedarf bestätigten auch Schulleiterin Ursula Mertens und Abteilungsleiterin Sabine Defourny: „Unsere Kinder sind vier Tage in der Woche von 8.15 bis 15.15 Uhr in der Schule, sind sehr agil und wollen sich in den Pausen und nach dem Unterricht auspowern. Das will reguliert sein“, so die Pädagoginnen. Die kurz- und mittelfristigen Maßnahmen (s. Box) würden dies erleichtern. Gleichwohl bleiben ein Selbstlernzentrum oder eine Bibliothek, Ruheräume und weitere Fach- und Differenzierungsräume auf dem Wunschzettel.
– I N F O –
Pause im Grünen, verschönertes Forum und neue Unterrichtsräume
Eine Pause im Grünen wird den Kindern der Sekundarschule in Simmerath ab dem neuen Schuljahr möglich sein. Das bislang unerschlossene, wildwüchsige Gelände im rückwärtigen Bereich Richtung Kranzbruchvenn wird in Kürze geebnet und als „Pausengarten“ gestaltet. Dazu sollen auch Klettermöglichkeiten und Ruhezonen gehören, wie die Verwaltung erläuterte.
Die von Biregio vorgestellte „Optimierung im vorhandenen Raumangebot“ umfasst u.a. den Einzug einer mobilen Trennwand im großen Vorführraum oben, eine Unterteilung des Sekretariats in „Front- und Backoffice“ (als Anlaufstelle für Schüler) sowie Raumtausche und Neunutzungen.
Der Anbau als Verlängerung in Richtung BGZ soll auf einer Länge von neun Metern nach vorne hin erfolgen und auf zwei Geschossen vier Klassenräume plus Nebenräume bieten.